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DIETRICH VON FREIBERG

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Dietrich von Freiberg,
 
Theodoricus Teutonicus, Philosoph, Theologe und Naturwissenschaftler, * um 1240, ✝ um 1318/20; 1271 Lektor am Dominikanerkloster zu Freiberg in Sachsen; 1293-96 Provinzial des Ordens; mehrere Parisaufenthalte; 1296-97 dort Magister der Theologie. Dietrich gehört zu den erfolgreichsten Naturforschern des Mittelalters. Als einer der bedeutendsten Denker der Zeit um 1300 beeinflusste er Meister Eckhart.
 
Gegen Thomas von Aquino verstärkte er die Tendenz des Albertus Magnus, Philosophie von Theologie zu trennen und die Naturforschung auf selbstständige Experimente zu stützen. Im Anschluss an die arabische Optik gelang ihm als Erstem die bis heute gültige Erklärung des Regenbogens.Er verwarf die nur didaktischen »Synthesen« der vorhergehenden Generation (Thomas von Aquino, Bonaventura) und versuchte, methodisch streng auf abgegrenzte Einzelfragen neue Antworten zu geben. Dadurch veränderte er das Selbstverständnis der Philosophie. Er verstand sie als konsequentes Wissen der Vernunft von sich selbst, von Gott, den sie in sich als ihr Prinzip findet, und von der Natur. Dabei traten die wichtigsten Autoritäten der Zeit (Aristoteles, Augustinus, Averroes, Proklos) in ein neues Verhältnis, das nicht einseitig als Anschluss an die neuplatonische Tradition oder als »Mystik« zu deuten ist.
 
Literatur:
 
E. Krebs: Meister D. Sein Leben, seine Werke, seine Wiss. (1906);
 W. A. Wallace: The scientific methodology of Theodoric of F. (Freiburg 1959);
 K. Flasch: Kennt die mittelalterl. Philosophie die konstitutive Funktion des menschl. Denkens? Eine Studie zu D. v. F., in: Kant-Studien, Jg. 63 (1972); A. de Libéra: Introduction à la mystique rhénane (Paris 1984);
 K. Flasch: Das philosoph. Denken im MA. (Neudr. 1995).


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