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DYNAMIK

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Dynamik: übersetzung

Energie; Heftigkeit; Leidenschaftlichkeit; Herzblut; Leidenschaft; Passion; Tatkraft; Verve (fachsprachlich); Eifer; Entwicklung; Veränderung; Änderung; Tapetenwechsel (umgangssprachlich); Stärke; innere Kraft; Dynamikbereich; Dynamikumfang; Kontrastumfang

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Dy|na|mik [dy'na:mɪk], die; -:
auf Veränderung, Entwicklung gerichtete Kraft (in etwas):
die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung.
Syn.: Elan, Schmiss (ugs.), Schwung.

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Dy|na|mik 〈f.20; unz.〉
1. Lehre von der Bewegung von Körpern unter dem Einfluss von Kräften; Ggs Statik
2. 〈Mus.〉
2.1 Lehre von der Abstufung der Tonstärke
2.2 die Abstufung selbst
3. 〈fig.〉 Triebkraft, Kraftentfaltung, Schwung, Lebendigkeit, lebendige, lebhafte, rhythmische Bewegung
[<grch. dynamis „Kraft“]

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Dy|na|mik, die; -, -en [spätlat. dynamice < griech. dynamike̅̓ (téchnē), dynamisch]:
1. <o. Pl.> (Physik) Lehre vom Einfluss der Kräfte auf die Bewegungsvorgänge von Körpern.
2.
a) <Pl. selten> auf Veränderung, Entwicklung gerichtete Kraft, Triebkraft:
die D. der gesamten Entwicklung;
eine neue D. gewinnen;
b) <o. Pl.>↑ dynamische (2 b) Art, ↑ dynamisches (2 b) Wesen:
in ihren Bewegungen steckt D.
3. (Musik, Tontechnik) Differenzierung der Tonstärke:
der 3. Satz dieser Sinfonie hat eine außerordentlich hohe D.

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I
Dynamik
 
[griechisch], 1) Zu den grundlegenden Eigenschaften eines Tones gehört (neben Tonhöhe, -dauer, Klangfarbe u. a.) auch die Stärke, mit der er erklingt, die Tonstärke. Die Gesamtheit dieser Tonstärkegrade bzw. ihr Verhältnis zueinander in einer Komposition bzw. einem Arrangement bezeichnet man als Dynamik. Bezugsebenen sind laut (f = forte) und leise (p = piano) mit den erforderlichen Abstufungen bzw. Steigerungen von pppp, ppp, pp, p, mp bis mf, f, ff, fff und ffff. Diese aus dem Italienischen übernommenen Abkürzungen, die in den Noten vermerkt sind, geben nur einen relativen Hinweis. Jeder Interpret wird die verbale Forderung »piano« im musikalischen Zusammenhang seinem Empfinden entsprechend modifizieren. Das bezieht sich auch auf allmähliche Tonverstärkungen, wie crescendo (Abkürzung cresc., italienisch = »an Tonstärke zunehmend«), decrescendo (Abkürzung decresc., italienisch = »an Tonstärke abnehmend«), diminuendo (Abkürzung dim., italienisch = »nachlassend«). Auch Akzente sind eine Erscheinung der Dynamik.
 
Obwohl die Dynamik ein wirkungsvolles Mittel zur Ausdruckssteigerung, zur Kontrastierung, zum plastischen Hervorheben musikalischer Abläufe darstellt, wird sie in vielen Bereichen der populären Musik oft wenig genutzt. So z. B. beim Livemusizieren von Tanzmusik, bei Rock-Konzerten, auch bei Blasmusik-Veranstaltungen im Freien u. a. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: ein konstanter, lauter, vordergründiger Begleitrhythmus lässt in der Melodie kaum dynamische Kontraste zu, die Umweltgeräusche bedingen oft durchgängig kräftiges Musizieren, auch der Einsatz der Übertragungstechnik (PA-Anlage) wirkt sich oft negativ auf die Dynamik aus, letztlich muss sogar die Gleichgültigkeit vieler Musiker gegenüber einem in der Tonstärke abgestuften Spiel erwähnt werden. Das Verhältnis von Lautstärke (meist einem »kompakten Sound« gleichgesetzt) und differenzierter Tonstärke (= Dynamik) wird immer wieder missverstanden. Auch bei hoher Grundlautstärke kann durchaus dynamisch musiziert werden. Außerdem beschränkt sich Dynamik nicht nur auf einen Titel, sondern auch auf das gesamte Programm; das Einbeziehen eines Ruhepunktes bringt z. B. einen dynamischen Kontrast in der Programmdramaturgie.
 
Dynamik erhöht den Klangwert auch im Detail: ein Crescendo in einem kurzen Schlagzeug-Break schafft zusätzliche Spannung, vor einem dynamisch nuancierten Background hebt sich der Solist plastisch ab usw. Gestaffelte Dynamik gehört zur klanglich ausgewogenen Registerarbeit. Wenn beispielsweise in einem großen Blasorchester alle Musiker forte blasen, werden einige Gruppen aufgrund der Instrumentenspezifik (z. B. Trompeten/Posaunen) herausstechen. Der Bearbeiter muss also in der Partitur die Register seiner Klangvorstellungen entsprechend dynamisch abstufen (natürlich kann auch der Orchesterleiter diese Aufgaben übernehmen).
 
Ein einfacher dynamischer Effekt ergibt sich aus der Echowirkung (leise Wiederholung eines Motivs). Häufig tritt die Terrassendynamik auf: größere Formteile erhalten unterschiedliche Tonstärkegrade (z. B. einen etwas leiseren Mittelteil in einer AABA-Form). Werden Crescendo und Decrescendo bewusst genutzt, so spricht man von Übergangsdynamik. In der populären Musik lassen sich dynamische Schattierungen häufig auf die Instrumentation zurückführen. Durch Pausieren von Instrumenten, durch Zurücknehmen hinzugefügter Effekte, auch durch Wechsel der Oktavbereiche u. a. zieht der veränderte Sound meist auch einen dynamischen Wandel nach sich, der mittels entsprechender Vorschrift noch betont werden kann. In jedem Falle müssen sich sowohl die Musiker auf der Bühne als auch der Tontechniker im Saal gleichermaßen um die Realisierung der beabsichtigten Dynamik bemühen. Bei Produktionen müssen dynamische Extreme auf technischem Wege zunächst nivelliert werden (Anhebung von sehr leisen Stellen, Absenkung von sehr lauten Stellen), man nennt das Dynamikkompression. Bei der Wiedergabe vollzieht sich der umgekehrte Weg (Dynamikexpansion), sodass das gesamte dynamische Spektrum wieder zu erleben ist.
 
2) Von Dynamik spricht der Akustiker, wenn er das Verhältnis von größtem zu kleinstem Schalldruck bezeichnet, gemessen in Dezibel (dB). Störpegel und Klirrfaktor begrenzen z. B. den Dynamikbereich einer elektrischen Übertragungsanlage, den Störabstand. Auch jedes Musikinstrument und jedes Orchester besitzt in diesem Sinne eine Dynamik.
 
II
Dynamik
 
[zu griechisch dýnamis »Kraft«] die, -,  
 1) allgemein: Triebkraft, auf Veränderungen gerichtete Kraft.
 
 2) Akustik: das Verhältnis von größter zu kleinster Lautstärke bei Sprache und Musik; in der Elektroakustik das meist in Dezibel (dB) gemessene Verhältnis von maximaler unverzerrter Nutzspannung zur Ruhestörspannung eines Geräts (technische Dynamik). Volle Orchesterdynamik (etwa 70 dB) kann von herkömmlichen Schallträgern (maximal 60 dB) nicht übertragen werden. Darum wird bei Schallvorgängen mit hoher Dynamik diese durch geeignete Geräte bei der Aufnahme so verringert (Dynamikkompression), dass die Übertragung verzerrungsfrei erfolgt; bei der Wiedergabe wird dann eine entsprechende Entzerrung (Dynamikexpansion) vorgenommen. Da die technische Dynamik von Compactdiscs (CD) rd. 90 dB beträgt, sind für CD-Aufnahmen derartige Maßnahmen nicht erforderlich.
 
 3) Musik: die Differenzierung der Tonstärke, entweder stufenweise (z. B. forte, mezzoforte, piano) oder als allmähliche Veränderung (crescendo, decrescendo). Der Gegensatz forte-piano ist im Instrumentalkonzert seit A. Corelli bedeutsam (Tutti-Solo). War für die Barockzeit die gestufte Dynamik (»Terrassendynamik«) bezeichnend, so wurde die allmähliche Veränderung der Tonstärke erst seit der Mannheimer Schule nach 1740 zu einem wesentlichen Mittel der Komposition. In der seriellen Musik wurde die Dynamik zu einem gleichberechtigten Parameter neben Tonhöhe, Tondauer und Tonfarbe erhoben. - Von dieser primären, kompositorischen Dynamik ist die sekundäre Vortragsdynamik zu unterscheiden. Jene ist als Bestandteil der Komposition in der Niederschrift festgelegt, diese nur Bestandteil der Interpretation, eine weithin auch unbewusste Differenzierung durch den Interpreten. Die zunehmende Neigung zu gesteigerter Differenzierung von Stärkegraden und somit zur Fixierung der Vortragsdynamik gehört zu den Kennzeichen der Musik des 19. Jahrhunderts.
 
Literatur:
 
H. Riemann: Musikal. D. u. Agogik (1884);
 A. Heuss: Einige grundlegende Begriffe für eine histor. Darstellung der musikal. D., in: Haydn-Zentenarfeier (Wien 1909);
 A. Heuss: Über die D. der Mannheimer Schule, in: Riemann-Festschrift (1909, Nachdr. 1965);
 I. Fellinger: Über die D. in der Musik von Johannes Brahms (1961).
 
 4) Physik: die Lehre von den Kräften und Wechselwirkungen und den von ihnen hervorgerufenen Bewegungs- oder Zustandsänderungen in physikalischen Systemen; im engeren Sinn das Teilgebiet der Mechanik, das die Änderung des Bewegungszustandes von Körpern u. a. durch von außen einwirkende Kräfte behandelt (im Unterschied zur Statik und Kinematik), die Beziehungen zwischen den Beschleunigungen und den sie verursachenden Kräften aufstellt und Methoden zur Lösung der sich ergebenden Bewegungsgleichungen entwickelt. Ausgangspunkt ist im Allgemeinen die als dynamische Grundgleichung bezeichnete newtonsche Bewegungsgleichung: Kraft = Masse · Beschleunigung oder Kraft = zeitliche Änderung des Impulses. Die zweite Form dieser Grundgleichung der Dynamik gilt etwas modifiziert auch in der relativistischen Dynamik, in der solche Bewegungsvorgänge behandelt werden, bei denen die Geschwindigkeiten der Körper nicht mehr klein gegen die Lichtgeschwindigkeit sind. - Die Dynamik der (inkompressiblen) flüssigen Stoffe ist die Hydrodynamik, die von gasförmigen Stoffen, solange Kompressibilität und Temperaturänderungen vernachlässigt werden dürfen, die Aerodynamik, anderenfalls die Gasdynamik, die von Plasmen die Plasmadynamik, in einfacherer Form die Magnetohydrodynamik.
 
Im weiteren Sinn umfasst der Begriff Dynamik auch die Thermodynamik, die nur innere Zustandsänderungen von makroskopischen Systemen behandelt, die Elektrodynamik als die Dynamik von Ladungsträgern einschließlich der elektrischen und magnetischen Felder sowie die Dynamik der Elementarteilchen und der sie beschreibenden physikalischen Felder (Quantenelektrodynamik, Quantenchromodynamik).
 

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Dy|na|mik, die; -, -en [spätlat. dynamice < griech. dynamike̅́ (téchnē), ↑dynamisch]: 1. <o. Pl.> (Physik) Lehre vom Einfluss der Kräfte auf die Bewegungsvorgänge von Körpern. 2. a) <Pl. selten> auf Veränderung, Entwicklung gerichtete Kraft, Triebkraft: die D. seiner Ideen, der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung; Tendenzen ..., die ... eine neue politische D. und Sprungkraft gewonnen haben (Fraenkel, Staat 202); Die Zeitung meint: „Der Fußball wurde seiner D. beraubt“ (Welt 14. 11. 64, 15); b) <o. Pl.> dynamische (2 b) Art, dynamisches (2 b) Wesen: Was erwarten wir von unseren Mitarbeitern? ... Kontaktfähigkeit, Fleiß und D. (Augsburger Allgemeine 11./12. 2. 78, XI); So dick die Kaderleiterin auch war, in ihren Bewegungen steckte D. (Bastian, Brut 163). 3. (Musik; Tontechnik) Differenzierung der Tonstärke: der dritte Satz dieser Symphonie hat eine außerordentlich hohe D.


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