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DNJESTRREGION

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Dnjẹstr-Region,
 
Transnịstri|en, Region in der Republik Moldawien zwischen Dnjestr und der moldauisch-ukrainischen Grenze, etwa 565 000 Einwohner. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Russen und Ukrainer (zusammen über 50 %), etwa 40 % sind Moldawier; Hauptort ist Tiraspol, zweitwichtigstes städtisches Zentrum Tighina. Die Dnjestr-Region war seit dem Zweiten Weltkrieg zum industriellen Schwerpunkt der ehemaligen Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik ausgebaut worden, v. a. von Russen kontrollierte Rüstungsbetriebe bestimmen das Bild. Die Währung hier ist im Gegensatz zur Republik Moldawien weiterhin der Rubel.
 
Auf dem schmalen Gebietsstreifen am östlichen Ufer des Dnjestr (heute fünf Bezirke) errichtete die UdSSR 1924 die »Moldauische ASSR«; bis 1940 gehörte das Territorium zur Ukraine, dann zur Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Moldawien).Bestrebungen in der rumänischen Bevölkerungsmehrheit von Moldawien, dieses Land längerfristig mit Rumänien zu vereinigen, und die Beschlüsse des moldawischen Parlaments von 1989 zur Sprachenfrage (Erhebung der moldauischen [rumänischen] Sprache zur Staatssprache, Ersetzung des kyrillischen Alphabets durch das lateinische) riefen den Widerstand der Russen und Ukrainer in der Dnjestr-Region hervor. Am 2. 9. 1990 wurde in Tiraspol die »Dnjestr-Republik« proklamiert. Im März 1991 stimmte die Bevölkerung in Transnistrien mehrheitlich für den Erhalt der UdSSR, Anfang Dezember 1991 votierte sie mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit der Dnjestr-Region und deren Loslösung von Moldawien; Igor Smirnow wurde zum Präsidenten der Dnjestrrepublik gewählt. Nachdem es bereits im Herbst 1991 zu ersten blutigen Auseinandersetzungen zwischen moldawischen Polizeieinheiten und Milizen der Dnjestrrepublik gekommen war, brachen im März 1992 schwere bürgerkriegsähnliche Kämpfe aus (Höhepunkt im Juni bei Kämpfen um die Stadt Tighina). Die um Tiraspol stationierte russische 14. Armee griff zunächst zugunsten der russischen Minderheit ein; unter ihrem Befehlshaber General A. Lebed (1992-95) beendete sie jedoch den militärischen Konflikt und wurde zu einem wichtigen Machtfaktor in diesem Gebiet. Nach dem Scheitern mehrerer Waffenstillstandsvereinbarungen und erfolglosen politischen Lösungsversuchen (u. a. im Juni 1992 seitens des moldawischen Parlaments Angebot einer Autonomieregelung für die Dnjestr-Region) wurde im Anschluss an ein Abkommen zwischen den Präsidenten Russlands (B. Jelzin) und Moldawiens (M. Snegur) vom 21. 7. 1992 eine Friedenstruppe (russische und moldawische Soldaten sowie Gardisten aus der Dnjestr-Region) stationiert. Ab 1993 bemühte sich auch die KSZE (jetzt OSZE) als Vermittler um eine Verhandlungslösung des Konflikts. In einem weiteren russisch-moldawischen Abkommen vom 10. 8. 1994 war der Abzug der russischen Truppen binnen dreier Jahre vereinbart worden; in einem (von der moldawischen Führung nicht anerkannten) Referendum sprach sich die Bevölkerung Transnistriens im März 1995 aber für den Verbleib der russischen 14. Armee aus (daraufhin im Juni 1995 Forderung Russlands nach Errichtung eines russischen Militärstützpunktes).


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