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ARBEITSLOSIGKEIT: URSACHEN DER ARBEITSLOSIGKEIT

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Arbeitslosigkeit: Ursachen der Arbeitslosigkeit: übersetzung

Arbeitslosigkeit: Ursachen der Arbeitslosigkeit
 
Eine Unterscheidung der Ursachen der Arbeitslosigkeit bezieht sich auf die Frage, ob ein Arbeitnehmer freiwillig oder unfreiwillig arbeitslos ist. Eine Person ist freiwillig arbeitslos, wenn sie nicht bereit ist, zu den herrschenden Arbeitsbedingungen (u. a. Lohnsatz, Arbeitszeit) eine Beschäftigung anzunehmen oder sie freiwillig ihren Arbeitsplatz wechselt. Unfreiwillige Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn eine Person zurzeit nicht beschäftigt ist, eine Beschäftigung sucht und zu den herrschenden Arbeitsbedingungen bereit ist, eine Arbeit anzunehmen, aber keine findet.
 
 Die Rolle des Reallohns
 
Der Reallohn ist definiert als der um die Inflationsrate bereinigte Nominallohn. Je höher der Reallohn je Stunde ist, desto mehr Arbeit bieten die Arbeitnehmer an. Umgekehrt fragen die Unternehmen bei einem hohen Reallohn weniger Arbeit nach als bei einem niedrigen. Mithin bringt der Reallohn auf dem Arbeitsmarkt Angebot und Nachfrage zum Ausgleich. Personen, die zu diesem markträumenden Reallohn nicht bereit sind zu arbeiten, gelten als freiwillig arbeitslos.Aus Unternehmersicht stellt der Reallohn die Kosten für die Nutzung von Arbeit dar. Da die Tarifparteien aber nur über Nominallöhne verhandeln können, unterliegt die Entwicklung des Reallohns nicht ihrer Kontrolle. Fällt der Reallohn beispielsweise höher aus als von den Unternehmen erwartet wurde, z. B. durch eine geringere als die erwartete Inflationsrate, dann wird Arbeit im Verhältnis zu Kapital relativ teurer und die Unternehmen versuchen, Arbeit durch Kapital zu ersetzen. Das bedeutet wiederum, es kommt zu Entlassungen. Eng verbunden mit den unmittelbaren Kosten der Arbeit ist eine Vernichtung von Arbeitsplätzen durch eine Verlagerung der Produktion ins Ausland (z. B. durch multinationale Unternehmen), wenn dort Arbeit relativ billiger ist. Dies trifft insbesondere auf arbeitsintensive Branchen wie die Textilindustrie zu. Aber auch in vermehrtem Umfang wird Software beispielsweise in Indien erstellt, wo das Lohnniveau deutlich unter dem des europäischen Markts liegt.
 
 Technischer Fortschritt und berufliche Qualifikation
 
Ist Arbeit aus Sicht der Unternehmen generell zu teuer, dann werden diese versuchen, Arbeit durch Kapital zu ersetzen (»substituieren«), indem entsprechende Rationalisierungsmaßnahmen vorgenommen werden, sodass ein Teil der bislang beschäftigten Arbeiter entlassen wird. Als Schlagwort mag hier die Automatisierung der Produktion stehen, aber auch der Einzug von Computern in fast allen Arbeitsbereichen. Electronic Banking beispielsweise kann zukünftig dazu führen, dass Bankfilialen geschlossen und die Beschäftigten entlassen werden. Diese Rationalisierungen der Arbeitsabläufe bezeichnet man auch als Prozessinnovationen, und sie sind ein Teil des technischen Fortschritts. Dieser technische Fortschritt führt dazu, dass erstens bestimmte Berufe nicht mehr benötigt werden und zweitens ein einmal erworbener Wissensstand der Beschäftigten sehr schnell veraltet und für die Produktion nicht mehr verwendbar ist. Hierbei handelt es sich dann um Arbeitslosigkeit infolge fehlender oder unzureichender beruflicher Qualifikation. Hieraus folgt aber nicht, dass technischer Fortschritt generell Arbeitsplätze vernichtet. Eher das Gegenteil ist der Fall, allerdings sind im Allgemeinen höhere Qualifikationsanforderungen an die Beschäftigten zu stellen.
 
 Kurzfristige und strukturelle Arbeitslosigkeit
 
Tagtäglich werden Menschen entlassen, kündigen Mitarbeiter und werden neue Personen eingestellt. Ein Arbeitsplatzwechsel erfordert im Allgemeinen, dass Informationen erworben werden, wo eine neue Beschäftigung gefunden werden kann. Diese Investitionen in Information verursachen Kosten und verbrauchen Zeit. Aber auch räumliche Distanzen sind zu überwinden, wenn beispielsweise ein Arbeitnehmer von Bonn nach Berlin zieht. Die hierdurch entstehende kurzfristige Form der Arbeitslosigkeit wird als Sucharbeitslosigkeit (friktionelle Arbeitslosigkeit) bezeichnet. Ebenfalls kurzfristig arbeitslos sind Personen, die durch saisonale Faktoren, wie sie z. B. in der Landwirtschaft und im Baugewerbe auftreten, für eine kurze Zeit ihre Beschäftigung verlieren (saisonale Arbeitslosigkeit). Schließlich gilt auch die konjunkturelle Arbeitslosigkeit als kurzfristig. In einer rezessiven Phase entlassen die Unternehmen infolge einer schlechten Ertrags- und Auftragslage Beschäftigte, die dann in einer konjunkturellen Aufschwungphase wieder Beschäftigung finden. Allerdings handelt es sich hierbei meist um gering qualifizierte Tätigkeiten, da die Suche nach neuen, hoch qualifizierten Mitarbeitern mit beträchtlichen Kosten verbunden sein kann. Von struktureller Arbeitslosigkeit spricht man, wenn infolge des Strukturwandels verschiedene Tätigkeiten nicht mehr nachgefragt werden. Landwirtschaft, Bergbau und auch die Industrie unterliegen einem dauerhaften strukturellen Wandel. Die hieraus resultierende Arbeitslosigkeit mündet sehr häufig in eine Langzeitarbeitslosigkeit, da die erlernten Qualifikationen nicht mehr benötigt werden.


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