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DEUTSCHLAND: DEUTSCHE FRAGE UND WELTMÄCHTE ZWEIPLUSVIERKONFERENZEN

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Deutschland: Deutsche Frage und Weltmächte - Zwei-plus-vier-Konferenzen
 
Die friedliche Revolution und der Zusammenbruch des SED-Regimes trafen in Europa und in der Welt auf breite Zustimmung. Das Recht der Deutschen, sich nach 45 Jahren der Trennung wieder zu vereinen, wurde von niemandem bestritten. Aber die sich ankündigende rasche Entwicklung zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten löste aus der geschichtlichen Erinnerung heraus bei einigen Nachbarstaaten, aber auch in Israel Ängste, bei den Weltmächten zwiespältige Reaktionen aus. Die kleineren europäischen Staaten fürchteten, die bereits jetzt führende Wirtschaftsmacht Bundesrepublik könnte sich nach der Erweiterung auf 78 Millionen Einwohner zu einem übermächtigen Wirtschaftskoloß entwickeln. Die Siegermächte des 2. Weltkrieges erinnerten zudem an die von ihnen gemeinsam übernommene Verantwortung für »Deutschland als Ganzes« und für den Gesamtraum Berlin. Die Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland der NATO und der EG, die DDR dem Warschauer Pakt angehörten, erforderte, dass eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten von den Deutschen nicht im Alleingang vollzogen, sondern nur in enger Abstimmung mit den vier Siegermächten sowie den Nachbarstaaten erreicht wurde.Insbesondere gestalteten sich die Verhandlungen mit der Sowjetunion schwierig, die mit ihrer Zustimmung zur deutschen Einheit die DDR, das westliche Vorfeld ihres Sicherheitsgürtels, aufgab. Die im Februar 1990 in Ottawa auf der ersten gemeinsamen Tagung von NATO und Warschauer Pakt vereinbarten »Zwei-plus-vier-Konferenzen« zwischen beiden deutschen Regierungen und den vier Siegermächten legten die Einordnung des vereinten Deutschland in Europa fest. Die Sowjetunion gab erst anlässlich des Treffens zwischen Staatspräsident Gorbatschow und Bundeskanzler Kohl am 16. Juli im Kaukasus endgültig ihre Zustimmung zum Verbleib Gesamtdeutschlands in der NATO. Am 12. September unterzeichneten in Moskau die Außenminister der vier Siegermächte sowie Außenminister Genscher und Ministerpräsident de Maizière den Souveränitätsvertrag (»Zwei-plus-vier-Vertrag«) für das vereinte Deutschland (siehe auch Deutschland: Souveränitätsvertrag und die deutsche Einheit).


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