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CHOR

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Chor: übersetzung

Gesangsgruppe

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Chor [ko:ɐ̯], der; -[e]s, Chöre ['kø:rə]:
1. Gruppe gemeinsam singender Personen:
ein mehrstimmiger Chor; ein gemischter Chor (ein Chor mit Frauen- und Männerstimmen).
Zus.: Frauenchor, Kirchenchor, Knabenchor, Männerchor, Schulchor, Theaterchor.
2. meist nach Osten ausgerichteter, im Inneren abgesetzter Teil einer Kirche mit dem Altar:
ein gotischer Chor; den Chor besichtigen.

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Chor 〈[CHOR фото ko:r]〉
I 〈m. 1u
1. 〈Antike〉
1.1 Platz für den Kultgesang u. -tanz
1.2 Kulttanzgruppe
2. 〈grch. Theat.〉 derjenige Teil der Tragödie, der, von mehreren Sprechern gleichzeitig gesprochen, die Meinung des Volkes ausdrücken soll
3. 〈Mus.〉
3.1 mehrstimmige Gesangsgemeinschaft, größere Sängergruppe (Knaben\Chor, gemischter \Chor)
3.2 gemeinsamer, meist mehrstimmiger Gesang
3.3 Musikstück für eine Sängergruppe
3.4 Vereinigung gleicher od.verwandter Instrumente (Bläser\Chor)
● einem \Chor angehören; sie antworteten im \Chor 〈fig.; umg.〉 alle gleichzeitig; im \Chor singen; ein Werk für \Chor und Orchester
II 〈m.1 od. 1u oder n.11 od. 11uden Geistlichen vorbehaltener, das Kirchenschiff abschließender Raum mit Hochaltar u. Chorgestühl
[<lat. chorus „Rundtanz, Reigen, Chor“ <grch. choros „Reigentanz, Chor der Tänzer u. Sänger“]

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Chor [ko:ɐ̯ ], der; -[e]s, Chöre [mhd. kōr, ahd. chōr = Chorgesang der Geistlichen in der Kirche < lat. chorus < griech. chorós = Tanz, Reigen]:
1.
a) Gruppe gemeinsam singender Personen:
ein gemischter C. (Chor, der aus Frauen- u. aus Männerstimmen besteht);
einen C. dirigieren;
sie singt in einem C.;
im C. (gemeinsam, alle zusammen: die Kinder brüllten im C.);
b) Gruppe gleichartiger Orchesterinstrumente od. ihrer Spieler:
ein C. von Bläsern, Posaunen;
c) (Theater) das Bühnengeschehen kommentierende Gruppe von Schauspielern:
der C. in der antiken Tragödie.
2. Komposition für ein- oder mehrstimmigen Gruppengesang:
ein vierstimmiger C.;
einen C. komponieren;
er studierte einen neuen C. ein.
3. gemeinsamer [mehrstimmiger] Gesang von Sängerinnen u. Sängern.
4. (Musik) Anzahl gleich gestimmter Saiten (z. B. beim Klavier, bei der Laute o. Ä.).
5. (Musik) Gesamtheit der zu einer Taste gehörenden Pfeifen der gemischten Stimmen bei der Orgel.
6. <selten: das> [mhd. kōr] meist nach Osten ausgerichteter, im Innern abgesetzter Teil der Kirche mit [Haupt]altar:
ein gotischer C.;
die Kirche hat zwei Chöre.
7. <selten: das> (bayr., österr.)
a) Orgelempore;
b) Platz der Singenden auf der [Orgel]empore.
8. <das> (landsch. abwertend) 2Pack, Gesindel:
so ein liederliches C.

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Chor
 
[k-; griechisch chorós »Tanzplatz«] der, -(e)s/'Chöre,  
 1) Literatur und Musik: in der griechischen Antike Tanzplatz, Tanzschar, dann besonders Kulttanz und -gesang für verschiedene Gottheiten. Eine seiner bedeutendsten Formen waren Dithyrambos und Paian. Der Chor als lyrische Gattung war sehr früh bei den Dorern ausgebildet; seine Sprache behielt daher immer eine dorische Färbung. Die bedeutendsten Chorlyriker des 7.-5. Jahrhunderts v. Chr. waren Alkman, Arion, Stesichoros, Simonides, Pindar, Bakchylides. Begleitinstrumente waren Aulos, Kithara und Lyra. Inhaltlicher Kern der Chorlieder war fast immer der Mythos als heilige Geschichte. Aus dem Chorgesang entstand (nach Aristoteles) das Drama durch Hinzutreten von Schauspielern. Der Chor (als Gruppe von Darstellern) war ein wesentlicher Bestandteil der griechischen Tragödie des 5. Jahrhunderts v. Chr. Er repräsentierte an der Handlung beteiligte Menschengruppen in verschiedenen Situationen; später trat er immer mehr zurück. - Der maskierte Chor setzte sich aus Bürgern zusammen, die unter Leitung eines Chorführers (Koryphaios) standen. Der kyklische Chor für den Vortrag des Dithyrambos umfasste 50 Personen, der tragische Chor umfasste ursprünglich 12, dann 15 Sänger, der Chor der Komödie 24 Sänger, der Chor des Satyrspiels (Satyrchor) meist 12 Sänger.
 
In frühchristlicher Zeit bedeutet lateinisch chorus Reigentanz, später eine Schar von Sängern. Seit zwischen Klerus und Laien unterschieden wurde, trat an die Stelle des Gemeindegesangs der Klerikerchor (Schola Cantorum), der dem noch heute als Chor bezeichneten Kirchenraum den Namen gab; die musikalische Leitung übernahm der Kantor. Der Wechselgesang zwischen Chor und Solosängern hatte sich früh entwickelt. Seit dem 12. Jahrhundert nahmen, ausgenommen beim gregorianischen Choral, auch Laien am kirchlichen Chorgesang teil. Im 16. und 17. Jahrhundert bedeutet Chor auch die Zusammenstellung von Instrumenten einer Familie (z. B. Gamben- oder Blockflötenchor). Verschiedene Arten von Gesangs- und Instrumentenchor gibt es in der Mehrchörigkeit und im barocken Concerto. Der A-cappella-Begriff (a cappella) bezeichnet daneben den Stil der alten Chormusik.
 
Im geistlichen Drama des Mittelalters gab es liturgische Chorgesänge, im Schuldrama des Humanismus diente der Chor (stattdessen auch Zwischenaktmusik) zur Akteinteilung. Wieder verwendet wurde der Chor von F. G. Klopstock in seinen Bardieten (vaterländischen Gesängen). Schiller führte den Chor nach antikem Vorbild in der »Braut von Messina« (1803) wieder ein und suchte dies auch theoretisch zu rechtfertigen (der Chor als idealisierter Zuschauer, der über die Vorgänge reflektiert). Bei Goethe gibt es Chöre in »Pandora« und in »Faust II«. Gelegentlich wird der Chor auch in neuerer Zeit verwendet (expressionistische Dramen, M. Frisch, P. Weiss, B. Brecht, Heiner Müller, T. S. Eliot).
 
In neuerer Zeit bezeichnet Chor eine Vereinigung von Sängern, die ein Gesangsstück gemeinsam vortragen, wobei jede Stimme mehrfach besetzt ist. Neben dem vierstimmigen gemischten Chor aus zwei Frauen- (Sopran und Alt) und zwei Männerstimmen (Tenor und Bass) sind alle denkbaren anderen Besetzungen möglich, z. B. Männer-, Knaben-, Frauen-, Mädchen- und Kinderchor. - Im übertragenen Sinne auch Bezeichnung für das Gesangsstück selbst.
 
Literatur:
 
Literatur:
 
M. Bieber: The history of the Greek and Roman theatre (Princeton, N. J., 21961);
 A. W. Pickard-Cambridge: Dithyramb, tragedy and comedy, bearb. v. T. B. L. Webster (Oxford 21962);
 A. Lesky: Die trag. Dichtung der Hellenen (31972).
 
Musik:
 
P. Epstein: Der Schul-C. vom 16. Jh. bis zur Gegenwart (1929);
 
E. Valentin: Hb. der C.-Musik, 2 Bde. (1953-58);
 
F. J. Ewens: Lex. des C.-Wesens (21960);
 
A. Eckhardt: Männer-C. Organisation u. C.-Lit. nach 1945 (1977).
 
 2) sakrale Baukunst: zunächst der für die Sänger bestimmte Raum vor dem Altar, dann der den Geistlichen vorbehaltene, das Hauptschiff in der Regel im Osten abschließende Teil des Kirchenraumes mit dem Hochaltar und dem Chorgestühl. Er ist oft, besonders wenn sich eine Krypta unter ihm befindet, um einige Stufen erhöht und durch Chorschranken (Brüstungen aus Stein, Stuck, seltener Holz) oder durch einen Lettner, seit dem 17. Jahrhundert auch durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Kirchenschiff getrennt. Durch Weiterführen der Seitenschiffe um den Chor entsteht der Chorumgang, oft mit ausstrahlenden Chorkapellen (Kapellenkranz). Der Abschluss des Chors wird Chorhaupt genannt. In romanischer Zeit wurden größere Kirchen in Deutschland meist mit einem zweiten Chor im Westen gebaut (»doppelchörige Anlagen«, z. B. Sankt Michael in Hildesheim, Dome von Mainz, Worms, Bamberg, Naumburg).
 

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Chor [ko:ɐ̯], der; -[e]s, Chöre [mhd. kōr, ahd. chōr = Chorgesang der Geistlichen in der Kirche < lat. chorus < griech. chorós = Tanz, Reigen; 6: mhd. kōr; 8: Bedeutungsverschlechterung von 9]: 1. a) Gruppe gemeinsam singender Personen: ein gemischter (aus Frauen- u. Männerstimmen bestehender) C.; einen C. dirigieren; sie singt in einem C.; *im C. (gemeinsam, alle zusammen): die Kinder brüllten im C.; Stellungnahmen und Zuschriften stimmen im C. der Forderung von Andropow ... zu (NZZ 1. 2. 83, 5); b) Gruppe gleichartiger Orchesterinstrumente od. ihrer Spieler: ein C. von Bläsern, Posaunen; c) (Theater) das Bühnengeschehen kommentierende Gruppe von Schauspielern: der C. in der antiken Tragödie. 2. Komposition für ein- oder mehrstimmigen Gruppengesang: ein vierstimmiger C.; einen C. komponieren; er studierte einen neuen C. ein. 3. gemeinsamer [mehrstimmiger] Gesang von Sängerinnen u. Sängern. 4. (Musik) gleich gestimmte Saiten (z. B. beim Klavier, bei der Laute o. Ä.). 5. (Musik) zu einer Taste gehörende Pfeifen der gemischten Stimmen bei der Orgel. 6. <selten: das> meist nach Osten ausgerichteter, im Innern abgesetzter Teil der Kirche mit [Haupt]altar: ein gotischer C.; die Kirche hat zwei Chöre. 7. <selten: das> Platz der Singenden auf der [Orgel]empore. 8. <das> (landsch. abwertend) 2Pack, Gesindel: so ein liederliches C. ∙ 9. <der u. das> Gruppe, Kreis von Menschen: Mich dünkt, ich hör ein ganzes C. von hunderttausend Narren sprechen (Goethe, Faust I, 2575 f.); Und ein Edelknecht, sanft und keck, tritt aus der Knappen zagendem C. (Schiller, Der Taucher).


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