CP/M
[Abk. für Control Program for Microcomputers, dt. »Steuerprogramm für Mikrocomputer«], ein 1977 von der Firma Digital Research entwickeltes 8-bit-Betriebssystem für die Prozessoren 8080 von Intel und Z80 von Zilog. Es avancierte zum erfolgreichsten Betriebssystem Ende der 1970er-Jahre. Viele Hersteller verwendeten CP/M für ihre Computer, weil es sich mit geringem Aufwand an unterschiedliche Computermodelle anpassen ließ. Bei der Entwicklung des IBM-PCs entschied sich IBM jedoch für das von Microsoft angebotene DOS, und in dem Maß wie die IBM-Computer die Heimcomputer-Welt eroberten, wurde CP/M von DOS verdrängt. Anfang der 1980er-Jahre stellte Digital Research zwar noch eine Version von CP/M für den Prozessor 8086 und den IBM-PC vor, aber das konnte den Siegeszug von DOS nicht mehr aufhalten. Sogar viele Anwendungsprogramme, die ursprünglich für CP/M entwickelt worden waren, trugen Mitte der 1980er-Jahre zum Erfolg von DOS bei, nachdem sie an das neue Betriebssystem angepasst worden waren. Darunter fallen z. B. das Textprogramm WordStar, das Datenbanksystem dBase und das Tabellenkalkulationsprogramm Multiplan.Mit dem Aufkommen von 16-bit-Betriebssystemen ging die Verbreitung von CP/M allmählich bis zur Bedeutungslosigkeit zurück.
CP/M war ein Betriebssystem für einen Nutzer und ermöglichte zu jedem Zeitpunkt die Ausführung nur eines Programms. Das Betriebssystem war schichtenförmig aufgebaut, wobei jede Schicht ein Programm oder eine Menge von Prozeduren darstellte, die auf den darunter liegenden Schichten aufbaute.
- 1. Schicht: Das BIOS (Basic Input Output System) setzte auf die Hardware-Ebene auf und band die verschiedenen Geräte an das Betriebssystem an (bei heutigen Computern ist das BIOS nicht mehr Bestandteil des Betriebssystems, sondern in einem speziellen Chip auf der Systemplatine gespeichert).
- 2. Schicht: Das BDOS (Basic Disc Operating System) stellte das Dateiverwaltungssystem von CP/M dar. Jede Datei war in Sätze von je 128 Byte Länge unterteilt. Jede einzelne Datei konnte schreibgeschützt werden.
- 3. Schicht: Der Befehlsprozessor CCP (Console Command Processor) bildete die Benutzerschnittstelle von CP/M. Er prüfte, ob es sich bei Eingaben des Benutzers um einen Befehl handelte, welchen er direkt und daher sehr schnell ausführen konnte, oder ob er zu dessen Ausführung zunächst ein Programm in den Arbeitsspeicher laden musste. Anschließend veranlasste er die Ausführung des Befehls.
An die Hardware-Schicht und die drei Schichten von CP/M schloss sich schließlich die Schicht der Anwendungs- und Standardprogramme an.