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ALFONS

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Alfons: übersetzung

I
Ạlfons,
 
spanisch Alfọnso, portugiesisch Afọnso, Herrscher:
 
 Aragonien:  
 1) Ạlfons I., der Schlachtenkämpfer (spanisch»el Batallador«), König (1104-34), * 1084 (?), ✝ Poleñino (Provinz Huesca) 8. 9. 1134, führte während seiner gesamten Regierungszeit Krieg gegen die Mauren, eroberte 1118 Saragossa und machte es zur Hauptstadt. 1110 heiratete er Urraca, die Erbin Kastiliens, doch scheiterte die Vereinigung beider Länder.
 
 2) Ạlfons II., der Keusche (spanisch »el Casto«, katalanisch »el cast«), König (1162-96), * Barcelona 1152, ✝ Perpignan 25. 4. 1196, Sohn von Raimund Berengar IV., des Grafen von Barcelona, und der Petronila von Aragonien; drängte die Mauren bis in die Nähe von Valencia zurück, eroberte die Provence und erbte 1179 das Roussillon.Selbst Troubadour, förderte er diese Kunst an seinem Hof.
 
 3) Ạlfons V., der Großmütige (spanisch »el Magnánimo«), König (1416-58), als König von Neapel und Sizilien Alfons I. (1442-58), * Medina del Campo (?) 1396, ✝ Neapel 27. 6. 1458, Sohn Ferdinands I. von Aragonien; führte einen entschiedenen Kampf um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer, der 1442 mit der Eroberung des Königreichs Neapel zum Erfolg führte. Alfons hielt in Neapel glanzvoll Hof, während er seine spanische Stammlande vernachlässigte. Er förderte die italienischen Humanisten seiner Zeit (u. a. Pisanello und L. Valla) und gründete eine Bibliothek sowie die erste humanistische Akademie Italiens.
 
Literatur:
 
E. Pontieri: Alfonso il Magnanimo (Neapel 1975).
 
 Asturien, León, Kastilien:  
 4) Ạlfons III., der Große (spanisch »el Magno«), König von Asturien (866-910), * um 848, ✝ Zamora 20. 12. 912; kämpfte erfolgreich gegen die Mauren und erweiterte sein Reich über den Duero hinaus. Eine Verschwörung seiner Söhne, die sich anschließend das Reich teilten, zwang ihn zur Abdankung. Sein Sohn García begründete die Dynastie der Könige von León.
 
 5) Ạlfons VI., der Tapfere (spanisch »el Bravo«), König von León (1065-1109), seit 1072 auch von Kastilien, * Juni 1040, ✝ Toledo 30. 6. 1109; stritt in langen Bruderkriegen um die Vorherrschaft im christlichen Spanien und nannte sich seit 1077 Kaiser von Spanien. Sein Kampf gegen die Mauren, zum Teil unterstützt von seinem Vasallen Cid, war zunächst erfolgreich (1085 Eroberung von Toledo); die Almoraviden, seit 1086 in Spanien, drängten ihn jedoch zurück. Seine Tochter Urraca, Ȋ mit 1), folgte ihm auf den Thron.
 
Literatur:
 
R. Menéndez Pidal: Das Spanien des Cid, 2 Bde. (a. d. Span., 1936/37).
 
 6) Ạlfons VII., der Kaiser (spanisch »el Emperador«), König von León und Kastilien (1126-57), * in Galicien 1105, ✝ La Fresneda 21. 8. 1157, Enkel von 5) folgte seiner Mutter Urraca, setzte sich gegen seinen Stiefvater Alfons I., den Schlachtenkämpfer, durch und errang nach dessen Tod die Oberherrschaft in Aragonien. Seine Bemühungen, die christlichen Reiche zu einigen, fanden ihren Höhepunkt 1135 mit der Kaiserkrönung in León (letzter spanischer Herrscher mit diesem Titel), brachten aber keinen dauerhaften Erfolg. 1139 wurde Portugal unter Alfons I., dem Eroberer, zum selbstständigen Königreich. Alfons teilte sein Reich testamentarisch: Sancho III. erhielt Kastilien, Ferdinand II. León.
 
 7) Ạlfons VIII., König von Kastilien (1158-1214), * Soria 11. 11. 1155, ✝ Gutierre-Muñoz 6. 10. 1214, Sohn Sanchos III.; Ȋ mit Eleonore, der Tochter Heinrichs II. von England und der Eleonore von Aquitanien; kämpfte mit wechselndem Erfolg gegen die Mauren und errang, unterstützt von den Königreichen Navarra, Aragonien und einem europäischen Ritterheer, 1212 in der Nähe von Las Navas de Tolosa (bei Jaén) den entscheidenden Sieg, der die Macht der Mauren in Spanien brach. 1209 gründete er die Universität von Palencia.
 
Literatur:
 
J. F. O'Callaghan: A history of medieval Spain (Ithaca, N. Y., 1975).
 
 8) Ạlfons IX., König von León (1188-1230), * Zamora 1171, ✝ Villanueva de Sarria 24. 9. 1230, Sohn Ferdinands II.; legte durch seine Ehe mit einer Tochter von Alfons VIII. den Grund zur Wiedervereinigung von Kastilien und León unter seinem Sohn Ferdinand III.
 
 9) Ạlfons X., der Weise (spanisch »el Sabio«), König von Kastilien und León (1252-84), * Toledo 26. 11. 1221, ✝ Sevilla 4. 4. 1284, Sohn Ferdinands III. und der Beatrix von Schwaben; kämpfte mit wechselndem Erfolg gegen die Mauren (1262 Einnahme von Cádiz). Alfons verfolgte imperiale Großmachtpläne. 1257 wurde er als Enkel Philipps von Schwaben zum deutschen König gewählt, kam jedoch nie nach Deutschland und übte - wie der Gegenkönig Richard von Cornwall - die Herrschaft nicht aus, sodass diese Zeit Interregnum genannt wurde. Das staufische Erbe in Italien, dem sein Hauptinteresse gegolten hatte, fiel an Karl I. von Anjou. Der mit diesen Misserfolgen verbundene Prestigeverlust und die v. a. für die italienischen Anhänger verausgabten großen Summen führten zu lang währenden innenpolitische Auseinandersetzungen mit dem Adel. Alfons' letzte Regierungsjahre waren - nach dem Tod des Thronfolgers - von vorzeitigen Kämpfen um seine Nachfolge überschattet, aus denen sein zweiter Sohn Sancho IV. (✝ 1295) als Sieger hervorging. - Alfons' Rang ist nicht in seinen politischen, sondern in seinen kulturellen Leistungen begründet. Er war Dichter (v. a. Marienlieder in galicischer Mundart) und Förderer der Künste und Wissenschaften; u. a. veranlasste er die Herausgabe der Siete Partidas, einer umfangreichen Gesetzessammlung auf der Grundlage des römischen Rechts und bedeutender Quellen des sozialen Lebens der Zeit, ferner die Abfassung einer Nationalgeschichte Spaniens, einer Universalgeschichte und astronomischer Werke (Alfonsinische Tafeln).
 
Ausgabe: Las siete partidas. Antologia. Alfonso X el Sabio, herausgegeben von F. López Estrada (1992).
 
Literatur:
 
W. v. Schoen: A. X. von Kastilien (1957);
 A. Ballesteros y Beretta: Alfonso X el Sabio (Barcelona 1963);
 J. E. Keller: Alfonso X, el Sabio (New York 1967);
 H.-J. Niederehe: Die Sprachauffassung A.' des Weisen (1975);
 C. J. Socarras: Alfonso X of Castile (Barcelona 1975).
 
 10) Ạlfons XI., König von Kastilien und León (1312-50), * Salamanca 27. 9. 1311, ✝ vor Gibraltar 26. 3. 1350; folgte seinem Vater, Ferdinand IV., im Alter von einem Jahr auf den Thron. Während seiner Minderjährigkeit war das Land von Streitigkeiten des Adels erfüllt. Zum Dank für ihre Hilfe gegen den Adel verlieh Alfons den Gemeindeverwaltungen und den Cortes neue Rechte und stärkte die Krone durch Berufung nichtadeliger Beamter. Gegen das maurische Granada und Marokko erkämpfte Kastilien die Herrschaft über die Straße von Gibraltar. Alfons war auch Schriftsteller und Dichter. Seine Geliebte Eleonore Guzmán hatte großen politischen Einfluss.
 
 Frankreich:  
 11) Ạlfons von Poitiers [-pwa'tje], * 11. 11. 1220, ✝ Savona 21. 8. 1271, 4. Sohn König Ludwigs VIII. von Frankreich und Blankas von Kastilien; erhielt 1241 von seinem Bruder König Ludwig IX., dem Heiligen, die Grafschaften Poitou und Auvergne und, gemäß den Bestimmungen des Friedens von Paris (1229), der die Albigenserkriege beendete, seit 1249 die Territorien der Grafen von Toulouse, die nach seinem Tod an die Krondomäne fielen. Er schuf eine gut organisierte Verwaltung und legte damit den Grund zum dauernden Gewinn dieser Gebiete für die Krone.
 
 Neapel und Sizilien:  
 12) Ạlfons I., Alfons 3).
 
 Portugal:  
 13) Ạlfons I., der Eroberer (portugiesisch »o Conquistador«), Alfons Heinrich, König (1139-85), * Guimarães 1107/11, ✝ Coimbra 6. 12. (?) 1185; folgte 1112 seinem Vater Heinrich von Burgund, der von Kastilien-León mit der Grafschaft Portugal belehnt worden war, unter der Vormundschaft seiner Mutter und regierte seit 1128 selbstständig. Auf ihn gründet sich die Dynastie der Könige Portugals aus dem Haus Burgund. Er besiegte 1139 (1140 ?) die Mauren bei Ourique (Aulic), nahm den Königstitel an und setzte seine Unabhängigkeit von Kastilien-León durch, indem er sich 1143 zum päpstlichen Vasallen erklärte. 1147 eroberte er Lissabon von den Mauren. Er begründete die Ritterorden Ala und Avis.
 
Literatur:
 
M. Blöcker-Walter: A. I. von Portugal (Zürich 1966).
 
 14) Ạlfons V., der Afrikaner (portugiesisch »o Africano«), König (1438-81), * Sintra 15. 1. 1432, ✝ ebenda 28. 8. 1481; setzte die afrikanischen Entdeckungsfahrten fort, die sein Onkel Heinrich der Seefahrer initiiert hatte, und unternahm zwischen 1458 und 1471 mehrere Feldzüge in Nordafrika; 1471 eroberte er Tanger. In Kastilien bewarb er sich vergeblich um die Hand Isabellas und musste 1479 ihre Thronfolge anerkennen. Sein Onkel Pedro ließ als Regent die »Alfonsinische Gesetzessammlung« zusammenstellen, die zur Grundlage des portugiesischen Rechts wurde.
 
 15) Ạlfons VI., König (1656-67), * Lissabon 21. 8. 1643, ✝ Sintra 12. 9. 1683; regierte seit 1662 selbstständig. In seine Regierungszeit fallen die entscheidenden militärischen Siege gegen Spanien; 1668 wurde im Vertrag von Lissabon die Unabhängigkeit Portugals endgültig bestätigt. Der kranke und geistesschwache Alfons wurde 1667 von seiner Frau Maria Franziska Elisabeth von Savoyen und seinem Bruder Peter II. zum Thronverzicht und zur Auflösung seiner Ehe (1668) gezwungen.
 
 Spanien:  
 16) Ạlfons XII., König (1874-85), * Madrid 28. 11. 1857, ✝ Schloss El Pardo 25. 11. 1885, Sohn Isabellas II. und des Infanten Franz von Assisi, Vater von 17), wurde nach der Revolution (1868) in Wien und Sandhurst erzogen. Nach dem Verzicht seiner Mutter (1870) und der Abdankung von König Amadeus (von Savoyen, 1873) erhob er Anspruch auf den spanischen Thron und wurde von General A. Martínez de Campos nach einem Staatsstreich gegen die Republik zum König ausgerufen (28. 12. 1874). Er ernannte seinen konservativen Ratgeber Cánovas del Castillo zum Ministerpräsident, nach ihm berief er ein liberales Kabinett. Die 1876 erlassene Verfassung blieb bis 1931 in Kraft. 1876 beendete er die Karlistenkriege. Wegen seines erfolgreichen Bemühens um inneren Frieden erhielt er den Beinamen »der Friedensstifter« (spanisch »el Pacificador«).
 
 
Literatur:
 
M. Fernández Almagro: História política de la España contemporánea, 3 Bde. (Madrid 31974).
 
 17) Ạlfons XIII., König (1886-1931), * Madrid 17. 5. 1886, ✝ Rom 28. 2. 1941, Sohn von 16); bis 1902 unter der Regentschaft seiner Mutter, Maria Christina von Österreich, Ȋ mit Prinzessin Ena von Battenberg (Victoria Eugenia), einer Enkelin der englischen Königin Viktoria. Der Verlust der restlichen Kolonialgebiete in Amerika und Asien nach dem spanisch-amerikanischen Krieg (1895-98), die jahrzehntelangen blutigen Kämpfe um ein neues Kolonialreich in Marokko (seit 1893; 1921 und 1923 Aufstände der Rifkabylen), das Erstarken der katalanischen Autonomiebewegung sowie ungelöste soziale Spannungen unterhöhlten seine Autorität. Während des Ersten Weltkrieges hielt er die Neutralität Spaniens streng aufrecht.
 
1923 ermutigte Alfons General M. Primo de Rivera y Orbaneja zur Errichtung einer Militärdiktatur, ließ ihn aber angesichts der wachsenden liberalen und sozialistischen Kritik an der Monarchie 1930 fallen und bemühte sich um die Rückkehr zu verfassungsmäßigen Zuständen. Nach dem Wahlsieg der republikanischen Kräfte im April 1931 (Spanien, Geschichte)ging er ins Exil. 1936 unterstützte Alfons den Aufstand der Militärs unter Franco gegen die Republik. 1941 dankte er zugunsten seines Sohnes Juan ab.
 
Literatur:
 
C. A. Petrie: King Alfonso XIII and his age (London 1963).
II
Ạlfons,
 
Heiliger, Alfonso Maria di Liguori.


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