Albị,
Stadt in Südfrankreich, zwischen Zentralmassiv und Aquitanischem Becken am Tarn, 46 500 Einwohner; Erzbischofssitz; Verwaltungssitz des Départements Tarn
Wirtschaft:
sowie Handels- und Industriestadt (Metallurgie, Chemiefasern, Glas, Zement); Kraftwerk (250 MW) auf der Basis des nahen Steinkohlenbeckens von Carmaux.
Stadtbild:
Überragendes Monument der südfranzösischen Gotik ist die Kathedrale Sainte-Cécile (1282-1390, Turm im 15.Jahrhundert erhöht, südliche Vorhalle 16. Jahrhundert), ein einschiffiger Backsteinbau mit Festungscharakter. Reiche Innenausstattung, v. a. der Lettner (um 1500, kunstvoll skulptiert), Chorschranken mit Propheten und Engeln (um 1550 vollendet), Chorgestühl, Wandmalereien (1509-14), Glasfenster des 14.-16. Jahrhunderts Nördlich der Kathedrale das ehemalige Erzbischöfliche Palais de la Berbie (mächtige Festung aus dem 13.-15. Jahrhundert) mit dem Musée Toulouse-Lautrec.
Geschichte:
Albi, das gallorömische Albịga, wurde im 8. Jahrhundert Sitz einer Grafschaft (Albigeois), die seit Ende des 9. Jahrhunderts als Lehen zum Machtbereich der Grafen von Toulouse gehörte und mit deren Gebiet 1271 an die französische Krone fiel. Albi wurde für die in dieser Gegend Frankreichs auftretenden Albigenser namengebend. Seit den Albigenserkriegen bis zur Französischen Revolution war der Bischof (seit 1678 Erzbischof) von Albi Herr der Stadt.
Literatur:
C. Portal: Histoire de la région albigeoise (Albi 21913);
P. Mesplé: A. (Paris 1963);
E. Mâle: La cathédrale d'Albi (Saint-Léger-Vauban Neuaufl. 1974).