BOURDIEU

Bourdieu

 

[bur'djøː], Pierre Félix, französischer Soziologe, * Denguin (Département Pyrénées-Atlantiques) 1. 8. 1930, ✝ Paris 23. 1. 2002; wurde 1964 Professor in Paris (École Pratique des Hautes Études); 1982 Berufung an das Collège de France. Ausgehend von erziehungs-, kunst- und religionssoziologischen Forschungen, analysiert Bourdieu die Rolle (»Macht«) objektiv gegebener, sozial ungleicher Strukturen in der Gesellschaft (Bildungsgang, Herkunftsfamilie, Stellung in Kulturbetrieb und Wirtschaftsordnung) auf die Herausbildung subjektiver Denk- und Handlungsmuster und beschreibt den individuellen »Habitus« eines Menschen (z.B. Geschmack, Sprache, Konsumverhalten) als unbewusste Verinnerlichung strukturell vorgegebener, schichtspezifischer Grenzen.

 

Werke: La distinction (1979; deutsch Die feinen Unterschiede); La noblesse d'état (1989); Les règles de l'art (1992; deutsch Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes); Méditations pascaliennes (1997; deutsch Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft).

 

Ausgabe: Die Intellektuellen und die Macht, herausgegeben von I. Dölling (1991).

 

Literatur:

 

M. Schwingel: Analytik der Kämpfe. Macht u. Herrschaft in der Soziologie B.s (1993);

 M. Schwingel: Pierre B. zur Einf. (²1998).