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COLLINS: MULTITALENT UND SUPERSTAR

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Collins: Multitalent und Superstar
 
Als Sänger, Schlagzeuger, Komponist, Songwriter und Produzent hat Phil Collins an der Produktion von 200 Millionen verkaufter Alben mitgewirkt; der höchst erfolgreiche Rock- und Popsuperstar hat sich aber auch in kommerziell weniger ergiebigen Musiksparten betätigt und sich häufig an Benefizkonzerten beteiligt. Bereits in seiner Jugend ist Collins außer als Schlagzeuger auch als Kinderschauspieler in Erscheinung getreten. Seine musikalische Karriere begann mit der Rockband Genesis, in der Collins vom Schlagzeuger zum Frontmann aufgestiegen ist. Daneben verfolgte er verschiedene andere Projekte und startete 1981 seine Solokarriere. Außerdem hat er in mehreren Kinofilmen kleinere und größere Rollen gespielt und mehrere Filmmusiken geschrieben. Während Collins für sein Schaffen zahlreiche Auszeichnungen bekommen hat, wurde er von der Presse oft höchst unsanft behandelt.
 
 Entwicklung des Talents
 
Phil Collins wurde am 31.Januar 1951 in Chiswick bei London geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt er die erste Trommel, mit zwölf Jahren stand ihm ein gesamtes Schlagzeug zur Verfügung. In seiner Jugend war neben Schlagzeugspielen vor allem die Schauspielerei seine große Leidenschaft. Seine erste Erfahrung mit dem Medium Film machte er 1964 als Statist in dem ersten Film der Beatles »A hard days night«. Ab 1965 besuchte er eine Schauspielschule und bekam auch bald schon kleine Rollen. So trat er in dem Musical »Oliver!« als Artful Dodger auf, bis der Stimmbruch ihn davon abhielt. Außerdem wirkte er als Kinderschauspieler in mehreren Fernsehfilmen der BBC mit.
 
Als Schlagzeuger, Percussionist und Backgroundsänger spielte Collins zuerst in der Band Flaming Youth. Mit ihr nahm er 1969 das Album »Ark II« auf, das kaum Resonanz fand. 1970 stieß er in der Musikzeitschrift »Melody Maker« auf eine Anzeige, in der eine unbekannte Band mit dem Namen Genesis einen Schlagzeuger suchte. Beim Vorspielen konnte er die Bandmitglieder von seinen Künsten überzeugen und seine 14 Konkurrenten ausschalten.
 
 Aufstieg mit Genesis
 
Die Mitglieder von Genesis waren ab 1970 neben dem Schlagzeuger Phil Collins der Sänger Peter Gabriel, der Gitarrist Steve Hackett, der Keyboarder Anthony Banks und der Bassist Mike Rutherford. Mit den ersten Alben in dieser Besetzung, »Nursery crime« und »Foxtrot« (beide 1972), konnte Genesis erste Achtungserfolge erzielen. Ihre subtil arrangierte, von Tasteninstrumenten dominierte Musik und ihre oft langen, aber abwechslungsreichen, von Gabriel dramatisch präsentierten Songs mit literarisch-fantastischen, surreal anmutenden Texten waren wohl zu anspruchsvoll, um bei der breiten Masse anzukommen. Allerdings machte Genesis durch eine theatralische Bühnenshow mit Gabriel im Zentrum von sich reden und konnte eine wachsende Fangemeinde für sich gewinnen. 1975 verließ Gabriel die Band. Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger wurden über 50 Kandidaten getestet. Schließlich fiel die Wahl auf Collins, zumal seine Stimme ähnlich wie die Gabriels klang. Während Collins bei Aufnahmen im Studio weiterhin auch Schlagzeug spielte, trat er bei Auftritten als Sänger in den Vordergrund und ließ sich durch Gastschlagzeuger ersetzen.
 
Die folgenden Alben des Quartetts blieben dem Stil des Quintetts weitgehend treu. Erst nach der Verkleinerung zum Trio durch den Abgang des Gitarristen Hackett 1978 und der damit einhergehenden Veränderung des musikalischen Konzepts hin zu gefälliger, eingängiger Rock- und Popmusik stellte sich der kommerzielle Erfolg von Genesis ein. Ihr Album mit dem bezeichnenden Titel »And then there were three. ..« gelangte auf Platz zwei der britischen und deutschen Charts. Auch die Folgealben »Duke« (1980), »Abacab« (1981), »Genesis« (1983) und »Invisible Touch« (1985) erreichten in den 1980er-Jahren zunächst in Großbritannien und Deutschland, später verstärkt in den USA hohe Verkaufszahlen. 1991 brachte Genesis ihr erfolgreichstes Album »We can't dance« auf den Markt, das in Großbritannien, Deutschland und erstmals auch in den USA den ersten Platz der Charts eroberte. 1992 unternahm Genesis eine Mammuttournee, die mit 20 Millionen Mark von Volkswagen gesponsert wurde. Mitschnitte der Konzerte wurden auf den beiden Alben »The way we walk. Vol. I: The Shorts, Vol. II: The Longs« (1992) veröffentlicht.
 
Nach über 25-jähriger Zusammenarbeit verließ Collins 1996 Genesis, die sich zur weltweit erfolgreichsten Rockband nach den Beatles und den Rolling Stones entwickelt hatte. Seit 1975, als Collins die Rolle des Leadsängers übernahm, hatte Genesis über 80 Millionen Alben abgesetzt. Diesen enormen Erfolg hatte die Band nicht zuletzt Collins zu verdanken.
 
 Andere Projekte
 
Neben seiner Haupttätigkeit bei Genesis spielte Collins ab 1976 als fester Schlagzeuger in der Jazzrockformation Brand X mit dem Gitarristen John Goodsall, dem Keyboarder Robin Lumley und dem Bassisten Percy Jones. Er wirkte bis 1982 an sechs Alben der Band mit, die von der Musikkritik und dem Fachpublikum gelobt, aber nicht in großen Mengen verkauft wurden.
 
In den 1980er-Jahren betätigte sich Collins außerdem als Produzent für Rock- und Popstars. So produzierte er 1982 ein Album der Sängerin Frida (»Something's going on«), die in den 1970er-Jahren mit der Popgruppe ABBA am laufenden Band Tophits gelandet und Bestselleralben auf den Markt geworfen hatte; ferner zwei Alben des Gitarristen Eric Clapton (»Behind the sun«, 1985; »August«, 1986), der in den 1960er-Jahren mit der Bluesrockband Cream berühmt geworden war und 1981 an Collins» erstem Soloalbum mitgewirkt hatte.
 
Als Gastmusiker begleitete Collins in den 1980er-Jahren den Sänger Robert Plant nach der Auflösung der Hardrockband Led Zeppelin bei seiner ersten Solotournee und seinem ersten Soloalbum, ebenso das zweitgenannte Album von Eric Clapton und die anschließende Welttournee. Collins beteiligte sich aber auch an Plattenaufnahmen so individualistischer Musiker wie Brian Eno, John Cale und Robert Fripp. Auch mehrere Duette nahm Collins auf, so 1982 mit Marilyn Martin den Song »Separate lives«, der sich vor allem in den USA millionenfach verkaufte, 1993 mit David Crosby, dem Gründungsmitglied der Bands The Byrds und Crosby, Stills ' Nash, den Titel »Hero«.
 
Überdies stellte er oft seine Schlagzeugkünste bei zahlreichen Benefizveranstaltungen und -aufnahmen zur Verfügung. So spielte er alljährlich bei der Prince«s Trust Rock Gala, die Prinz Charles 1982 ins Leben gerufen hatte und deren Erlöse mittellosen Jugendlichen in Großbritannien zugute kommen. 1984 sang und trommelte Collins bei der Aufnahme von »Do they know it's Christmas?« für das Band-Aid-Projekt; der Song wurde die bis dahin bestverkaufte Single in Großbritannien. 1985 spielte Collins bei dem Weltereignis »Live-Aid« als einziger Künstler am selben Tag an verschiedenen Orten, und zwar zuerst in London, danach in Philadelphia; den Ortswechsel vollzog er geschwind mit einer Concorde. 1989 trat er in Los Angeles bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in dem Rockmusical »Tommy« als Onkel Ernie auf, neben Billy Idol, Elton John, Patti LaBelle, Steve Winwood u. a.
 
Mit seinem letzten Projekt hat sich Collins einen Lebenstraum erfüllt: 1996 und 1998 gab er mit seiner Bigband eine Reihe von Konzerten in Europa und den USA, darunter auch beim Montreux Jazz Festival. Quincy Jones dirigierte die 20-köpfige Bigband, die Collins» Songs in verjazzter Orchesterversion darbot; Collins sorgte am Schlagzeug für den swingenden Rhythmus. Ein Livemitschnitt erschien 1999 unter dem Titel »A hot night in Paris«.
 
 Solokarriere
 
Collins« Solokarriere war zunächst gar nicht geplant, sondern entsprang vielmehr Privatproblemen: Bevor Collins Ende der 1970er-Jahre mit Genesis wieder eine längere Tournee unternahm, verkündete ihm seine damalige Frau Andrea, dass sie eine längere Zeit seiner Abwesenheit nicht mehr ertragen würde; er versuchte sie zu vertrösten, doch als er zurückkehrte, hatte sie ihn verlassen. Collins machte danach eine Pause mit Genesis, zog sich zu Hause zurück, vertrieb sich die Zeit vorwiegend mit seinen Musikinstrumenten (neben Schlagzeug und Drumcomputern auch Synthesizer), ließ seiner Stimmung freien Lauf und brachte auf diese Weise eine Reihe melancholischer Songs hervor.
 
So entstand das Material für sein erstes Soloalbum »Face value«, das Anfang 1981 erschien und den Tophit »In the air tonight« enthielt. Die Singleauskopplung des Songs kam auf Platz zwei der britischen und Platz eins der deutschen Charts; bei dem Album verhielt es sich umgekehrt, und es blieb 274 Wochen in den britischen Charts. Auch in den USA konnte er auf Anhieb Erfolge verbuchen: Das Album kam dort auf Platz sieben der Charts, die genannte Singleauskopplung kam wie die von »I missed again« wenn auch knapp unter die Top Twenty. Mit seinen mächtigen Schlagzeugklängen aus übereinander gelagerten elektronischen Drumsounds hat Collins Maßstäbe für die Popmusik der 1980er-Jahre gesetzt.
 
Das Folgealbum »Hello, I must be going' veröffentlichte Collins Ende 1982. Es erreichte Platz zwei der britischen, Platz sechs der deutschen und Platz acht der amerikanischen Charts. Überdies enthielt es Collins« ersten Solohit, der in seinem Heimatland den Spitzenplatz eroberte, nämlich die Coverversion des Klassikers der Supremes »You can't hurry love«.
 
Das dritte Soloalbum »No jacket required«, an dem als Gastmusiker unter anderem Sting mitgewirkt hatte, folgte 1985 und stürmte in Großbritannien, Deutschland und den USA an den Spitzenplatz der Charts. Die daraus ausgekoppelten Singlehits »Sussudio« und »One more night« kamen in den USA ebenfalls auf Platz eins, in Großbritannien nur auf Platz zwölf bzw. vier, in Deutschland auf Platz siebzehn bzw. zehn.
 
Als Vorbote des vierten Soloalbums »But seriously. ..« erschien Ende 1989 die Singleauskopplung »Another day in paradise« und eroberte Platz zwei in den britischen, Platz eins in den deutschen und amerikanischen Charts. Das Album übertraf nicht nur die Single, sondern auch alle vorangegangenen Alben Collins»: Es hielt sich in Großbritannien fünfzehn Wochen, in Deutschland siebzehn Wochen und in den USA immerhin drei Wochen an der Spitze; in Großbritannien wurde es darüber hinaus das bis dahin am schnellsten verkaufte Album. Bei der anschließenden Welttournee gab Collins 1990 in sieben Monaten 127 Konzerte in 16 Ländern, das letzte im Madison Square Garden in New York. Wenig später kam das Live-Doppelalbum »Serios Hits. .. Live« heraus, das immerhin Platz zwei der britischen, Platz eins der deutschen und Platz elf der amerikanischen Charts erreichte.
 
Sein fünftes Studio-Soloalbum »Both sides« veröffentlichte Collins 1993. Er hatte alle Instrumente selbst gespielt und hielt es für einen »Teil eines großen Umbruchs in meinem Leben«; damit meinte er wohl vor allem den Entschluss, sich von Genesis zu trennen und ganz auf seine Solokarriere als Musiker und Schauspieler zu konzentrieren. Mit den eher melancholischen Songs blieb das nach Collins« Aussagen »sehr persönliche, traurige, dunkle Album« weit hinter dem Erfolg der vorhergehenden Soloalben zurück.
 
Sein sechstes und bislang letztes Soloalbum »Dance into the light« erschien 1996 und ertönte in der Tat wieder in helleren Farben. Collins hatte es mit seiner Liveband eingespielt und selbst ein akustisches Schlagzeug statt Drumcomputer benutzt. Er nannte es eine »Kehrtwende«, da es in die Zukunft weise und seine optimistische Haltung zeige, die er inzwischen gewonnen habe. — Wie am Beginn seiner Karriere gibt es auch bei dieser Kehrtwende wieder einen engen Zusammenhang mit seinen Privatleben: Collins hatte 1994 bei einem Auftritt in der Schweiz die damalige Dolmetscherin Orianne Cevey kennen gelernt und sich auf Anhieb in sie verliebt; er hatte sich daraufhin von seiner zweiten Frau Jill getrennt und 1995 seinen Wohnsitz nach Genf verlegt. Am 24. Juli 1999 feierte Collins seine Hochzeit mit der 27-jährigen Schweizerin, die inzwischen Chefin einer Werbeagentur ist; an der Hochzeitsfeier mit 350 Gästen nahmen unter vielen anderen Berühmtheiten seine ehemaligen Kollegen von Genesis, Tony Banks und Mike Rutherford, teil.
 
Zuletzt erschien 1998 das Sammelalbum »Hits«, das Collins selbst zusammengestellt hat und das neben seinen erfolgreichsten Songs auch seine ebenso erfolgreichen Soundtracks enthält. Insgesamt hat Collins über 70 Millionen Exemplare seiner Soloalben verkauft.
 
 Mitwirkung an Filmen
 
Collins komponierte mehrere Filmmusiken. 1984 lieferte er für den Film »Against all odds« den gleichnamigen Titelsong, der zum Millionenseller wurde (Platz zwei der britischen, Platz neun der deutschen und Platz eins der amerikanischen Charts). 1988 stellte er den Soundtrack für den Film »Buster« zusammen, in dem er selbst die Hauptrolle spielte, und steuerte mit der Coverversion des 1960er-Jahre-Hits »A groovy kind of love« und »Two hearts« zwei Songs bei, die beide Spitzenplätze in den Charts einnahmen (Platz zwei bzw. sechs in Großbritannien, beide Platz drei in Deutschland und Platz eins in den USA). Ab 1995 komponierte er den Soundtrack zu dem Walt-Disney-Trickfilm »Tarzan«, der 1999 in die Kinos kam; er schrieb fünf eigene Songs für ihn, u. a. »You«ll be in my heart«, und sang sie in fünf Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Deutsch).
 
Collins spielte in Filmen mehrmals sich selbst, so 1989 in der dreiteiligen Serie »The magic years« (»The foundations«, »Live killers in the Making«, »Crowded in glory«), zuletzt 1998 in dem Fernsehfilm »In my life«. 1988 spielte Collins als Titelheld den englischen Posträuber Edward Buster in dem Kinofilm »Buster«; 1993 folgte die Hauptrolle in der australischen Filmkomödie »Ein schräger Vogel — Frauds«. In »Hook« spielte er 1991 die Rolle des Inspector Good, 1993 in »Calliope« die des Jackson Dover. Eine kurze Gastrolle als Prominenter neben Richard Gere spielte er 1994 in dem Fernsehfilm über Aids »Und das Leben geht weiter«.
 
 Auszeichnungen
 
Als Sänger, Schlagzeuger, Songwriter und Komponist hat Collins zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Mehrmals wurde er als bester Popsänger mit einem Grammy ausgezeichnet (erstmals 1985); weitere Grammys erhielt er für sein Soloalbum »No jacket required«, für seinen Song »Two hearts» und für seinen Song »Another day«. Mehrmals bekam er den Brit Award als bester britischer männlicher Künstler (so 1986, 1989, 1990); weitere Brit Awards gab es für »No jacket required« und für seinen Soundtrack zu »Buster«. American Music Awards erhielt er als bester Künstler und für das beste Rock-/Popalbum (1991). Mehrmals kürte ihn das amerikanische Rockmagazin »Rolling Stone« zum besten Schlagzeuger (so 1990, 1991); das amerikanische Rockmagazin »Billboard« verlieh ihm Music Awards als bester Künstler sowie für das beste Album und die beste Single (1990).
 
Literatur:
 
Petra Zeitz: Phil Collins. Ein ganz normaler Superstar. Bergisch Gladbach 1991.
 Ray Coleman: Phil Collins. Die definitive Biographie. Aus dem Englischen. St. Andrä-Wördern 1997.


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