1) Adolf Ritter von (seit 1885), Chemiker, * Berlin 31. 10. 1835, ✝ Starnberg 20. 8. 1917, Sohn von 2); Schüler von R. Bunsen und A. Kekulé. 1872 Professor in Straßburg, seit 1875 in München. Baeyer gelang 1878 die erste Vollsynthese des Indigos, 1883 die Ermittlung der richtigen Strukturformel.Baeyer arbeitete ferner über Phthaleine, Terpene, Peroxide, Nitroso- und Oxoniumverbindungen. Zur Erklärung der Stabilität zyklischer Verbindungen entwickelte er die nach ihm benannte Baeyersche Spannungstheorie. 1905 erhielt er den Nobelpreis für Chemie.
Seit 1910 wird die von Carl Duisberg gestiftete Adolf-von-Baeyer-Denkmünze für Verdienste um die organische Chemie vergeben; seit 1949 wird diese Auszeichnung von der Gesellschaft Deutscher Chemiker verliehen.
2) Johann Jakob, preußischer General und Geodät, *Müggelheim (heute zu Berlin) 5. 11. 1794, ✝ Berlin 11. 9. 1885, Vater von 1); begründete die wissenschaftlich fundierte Landvermessung in Preußen. Seine Denkschrift »Über die Figur und Größe der Erde« führte 1862 zur Gründung der »Mitteleuropäischen Gradmessung« als Vorläufer der Internationalen Assoziation für Geodäsie (Internationale Union für Geodäsie und Geophysik).