Arạd,
1) Hauptstadt des Kreises Arad, im Westen von Rumänien, an der Maros, 184 300 Einwohner;
Wirtschaft:
Universität (1990 gegründet); Waggon-, Maschinen-, Möbel-, Textil-, Lebensmittel-, Uhrenindustrie, Mineraldüngerwerk;
Verkehr:
Verkehrsknotenpunkt, internationaler Flughafen.
Stadtbild:
Festung aus dem 16. Jahrhundert, 1783-92 erneuert. Barocke Sakralbauten des 18. Jahrhunderts: serbisch-orthodoxe Kathedrale (Anfang 18. Jahrhundert), Florianskapelle (1751-53), Kloster des heiligen Simeon Stălpnicul (1760-62).
Geschichte:
Arad, 1156 erstmals erwähnt, 1551 von den Türken erobert und 1685 von den Österreichern zurückgewonnen, war 1699-1741 Verwaltungsmittelpunkt der Militärgrenze im Maros-Distrikt.Im ungarischen Aufstand 1848/49 war die Stadt zeitweilig Sitz der Regierung Kossuth (Hinrichtung von 13 Generälen, »Märtyrer von Arad«, am 6. 10. 1849). 1918 gelangte Arad zusammen mit Siebenbürgen zu Rumänien; 1920 durch den Frieden von Trianon bestätigt.
2) neue Stadt in Israel, in der Wüste Judäa, im nordöstlichen Negev, 600 m über dem Meeresspiegel am Rand des Steilabfalls zum Toten Meer, 12 400 Einwohner.
Wirtschaft:
Wegen der trockenen und reinen Luft auch Asthmakurort;
Verkehr:
Bahnverbindung zum Hafen von Ashdod.
Geschichte:
Arad wurde 1963 als Wohnstadt für die Arbeiter der Kaliwerke am Toten Meer und der chemischen Werke in der Wüste gegründet.
Das alte Arad lag auf dem Tell Arad 12 km weiter westlich und war bereits während der Frühbronzezeit I/II (3150-2650 v. Chr.) eine Stadt von 10 ha mit engen Beziehungen zu Ägypten. Nach langer Unterbrechung wurde der Ort im 11. Jahrhundert v. Chr. neu gegründet und von David zu einer starken Festung ausgebaut, deren Eroberung 922 Pharao Scheschonk ausdrücklich erwähnte. Um 600 von den Edomitern erobert und zerstört, wurde der strategisch wichtige Hügel in hellenistischer und römischer Zeit noch einmal mit kleinen Kastellen gesichert. - Innerhalb der eisenzeitlichen Festung fand sich neben den Wohnhäusern und Magazingebäuden auch ein Tempel, der sich als ein Breitraum mit Nische und einem Altar im vorgelagerten Hof grundlegend von dem salomonischen Tempel in Jerusalem unterscheidet (vergleiche 1. Könige 6). Aus Arad stammt der bisher größte Corpus althebräischer Inschriften.