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FELSRELIEF

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Felsrelief: übersetzung

Felsreli|ef,
 
Reliefdarstellung an senkrechten Felswänden; eine v. a. in Vorderasien und Indien verbreitete Denkmalgattung, häufig als Siegesmal an strategisch wichtigen Punkten (z. B. Pässen) oder an Kultstätten als religiös-politisches Symbol angebracht. Am Nahr el-Kelb (Libanon) haben z. B. assyrische, spätbabilonische sowie ägyptische Herrscher Reliefs in den Felsen meißeln lassen. Ältestes Felsrelief Vorderasiens ist das von Darband-e Gaur. Assyrische Könige ließen Felsreliefs an der Tigrisquelle (Siegesmal Tiglatpilesers I., um 1100 v. Chr.) und in Nordirak anlegen, so die Maltai-Basreliefs und die Felsreliefs in der Bawianschlucht (König Sanherib in Anbetung vor assyrischen Hauptgöttern, 7. Jahrhundert v. Chr.), beide nahe Mosul. Hethitische Großkönige errichteten zwischen 1400 und 1200 v. Chr. die kleinasiatischen Felsreliefs von Sirkeli, Fɪraktɪn, İmamkulu, Gâvur Kalesi, Karabel und Yazɪlɪkaya. Aus späthethitischer Zeit (8. Jahrhundert v. Chr.) ist in İvriz ein Felsrelief mit einer Anbetungsszene erhalten. In Iran zeigt das Felsrelief von Sar-e Pul den elamischen König Anubanini in Siegerpose vor der Göttin Ischtar (2. Jahrtausend v.Chr.), es folgen die mittelelamerikanischen Reliefs von Kurangun und Naksch-e Rustam, in persischer Zeit ließ König Dareios I., dem Schema altorientalischen Felsreliefs folgend, 520 v. Chr. ein Siegesrelief mit Inschrift in Bisutun errichten, später ließ Mithridates II. eine Huldigungsszene einmeißeln. Die Parther schufen auch in Iseh, Sar-e Pul und Tang-e Sarwak größere Felsreliefs, unter den Sassaniden entstanden monumentale Königs- und Siegesreliefs (Firusabad, Naksch-e Rustam, Naksch-e Radjab, Bischapur, Tak-e Bustan). Auch in Mittelasien (Afghanistan) und Indien treten seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. monumentale Felsreliefs auf, teilweise als Mischformen im Übergang zur Felsskulptur; bekannt sind die Felsreliefs von Bamian, Udayagiri, Mahabalipuram, Polonnaruwa u. a. Das in Europa einzigartige Felsrelief des Reiters von Madara setzt die Kenntnis des vorderasiatischen Felsreliefs voraus. Zu den seltenen mittelalterlichen Felsreliefs gehört die Kreuzabnahme der Externsteine (1130). - Auch in Alt-Amerika gibt es Felsreliefs (San Agustín).
 
Literatur:
 
Felsrelief Sarre u. E. Herzfeld: Iran. F. (1910);
 W. Bachmann: F. in Assyrien (Neuausg. 1969);
 J. Börker-Klähn: Altvorderasiat. Bildstelen u. vergleichbare Bildreliefs, 2 Bde. (1982);
 
Iran. Denkmäler, hg. v. E. Herzfeld, Reihe 2: Iran. F.s, auf mehrere Bde. ber. (1975 ff.).

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Fẹls|re|li|ef, das: in den Fels gehauenes Relief.


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