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DEUTSCHFRANZÖSISCHER KRIEG 1870/71

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Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
 
Die Beziehungen zwischen Frankreich und dem neu gegründeten Norddeutschen Bund unter Führung Preußens waren gespannt, seit Bismarck durch den schnellen Friedensschluss mit Österreich 1866 Napoleons Gebietsforderungen als Honorierung seiner Neutralität zuvorgekommen war.
 
Die Situation verschärfte sich, als 1869 einer Nebenlinie des Hauses Hohenzollern die vakante spanische Königskrone angeboten wurde. Für Frankreich war die Vorstellung, ein Verwandter des preußischen Königs würde die spanische Krone erwerben, unvorstellbar; man fürchtete eine preußische Hegemonie über Europa. Deshalb verlangte die französische Regierung, obwohl inzwischen die Befürchtung durch den Thronverzicht der Hohenzollern gegenstandslos geworden war, vom preußischen König Wilhelm I. eine Erklärung, die für alle Zukunft einen Erwerb der Krone Spaniens durch das Haus Hohenzollern ausschloss.
 
Der sich zur Kur in Bad Ems aufhaltende preußische Monarch wies die ihm vom französischen Botschafter vorgetragene Forderung als unzumutbar zurück und informierte telegrafisch seinen Kanzler Bismarck über den Vorgang. Dieser übergab den Wortlaut der »Emser Depesche« in redigierter Form der Presse, in der das Auftreten des französischen Gesandten ultimativen Charakter erhielt. Die französische Regierung sah sich ihrer überzogenen Forderungen wegen bloßgestellt und international isoliert und erklärte am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg. Da die süddeutschen Staaten, mit denen Bismarck bereits 1866 Geheimbündnisse abgeschlossen hatte, jetzt ihrer Bündnispflicht nachkamen, befanden sich an der Seite Preußens alle deutsche Staaten im Krieg mit Frankreich.
 
Die militärische Auseinandersetzung verlief in zwei Phasen. Die erste führte zur Einschließung der französischen Hauptarmee bei Sedan und zur Kapitulation am 2. September 1870. Mit seinen Truppen ging auch Napoleon III. in die Gefangenschaft.
 
Am 4. September wurde in Paris die Republik ausgerufen. Nun begann die zweite Phase des Krieges, in der die deutschen Heere auf den erbitterten Widerstand des französischen Volkes stießen. Bismarck bemühte sich, den Krieg so rasch wie möglich zu beenden, weil sich jetzt die Sympathien der neutralen Staaten der französischen Seite zuzuneigen begannen. Aber erst die Belagerung und Beschießung der Hauptstadt Paris brach den Widerstand der Franzosen; am 28. Januar 1871 wurde der Waffenstillstand unterzeichnet.
 
Im Friedensvertrag von Frankfurt am Main (10. Mai 1871) musste Frankreich Elsass-Lothringen an das Deutsche Reich abtreten und eine Kriegsentschädigung zahlen. Der Verlust des seit Jahrhunderten zwischen Deutschen und Franzosen umstrittenen Elsass-Lothringen hielt bei den französischen Nachbarn Gedanken an Revanche wach, die eine Normalisierung der Beziehungen bis zum Ersten Weltkrieg verhinderten.


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