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BERIJA

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Bẹrija,
 
Lawrentij Pawlowitsch, sowjetischer Politiker * Mercheuli (bei Suchumi) 29. 3. 1899, ✝ (erschossen) Moskau 23. 12. (?) 1953; Georgier (Mingrelier); Ingenieur, schloss sich 1917 den Bolschewiki an.1921/22 leitete er die georgische, 1922-31 die transkaukasische GPU, 1931 wurde er Erster Sekretär des ZK der KP Georgiens, 1932 des transkaukasischen Parteiapparates. Im Rahmen dieser Funktionen trieb er die Eingliederung der kaukasischen Völker in das sowjetische Regierungssystem voran. Als Nachfolger von N. I. Jeschow war er 1938-46 Volkskommissar für Inneres und damit zugleich Chef des Geheimdienstes; er beendete formal die seit 1935 laufende Säuberungswelle (Große Tschistka), organisierte das sowjetische Terrorsystem neu und rückte in den engsten Führungskreis um Stalin auf, zu dessen wichtigsten und skrupellosesten Erfüllungsgehilfen er gehörte. 1941-45 war Berija Mitglied des Staatskomitees für Verteidigung und 1941-53 stellvertretender Ministerpräsident 1945 wurde er Marschall der Sowjetunion, 1946 Mitglied des Politbüros der sowjetischen KP. Mit der Leitung des sowjetischen Atomprogramms beauftragt, geriet er dennoch zunehmend in Konflikt mit Stalin. Nach dessen Tod (März 1953) war Berija Erster stellvertretender Ministerpräsident sowie Innen- und Staatssicherheitsminister Die in dieser Zeit von ihm eingeleitete Politik (Amnestierung von politischen Häftlingen des GULAG, Reformpläne, konzessionsbereite Deutschlandspolitik) zielte auf den raschen Ausbau seines Einflusses. Im Zuge parteiinterner Machtkämpfe wurde er v. a. auf Betreiben Neue Serie Chruschtschows am 26. 6. 1953 gestürzt und später in einem Prozess als »Verräter« zum Tode verurteilt. Die genauen Umstände seines Todes blieben bisher ungeklärt.
 
Literatur:
 
A. Knight: Berija. Stalin's first lieutenant (Princeton, N. J., 1993).


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