DIESER KELCH MÖGE AN MIR VORÜBERGEHEN
Dieser Kelch möge an mir vorübergehen
Im Matthäusevangelium (26, 39) des Neuen Testaments betet Jesus in Todesangst: »Mein Vater, ists möglich, so gehe dieser Kelch von mir.« Die bildhafte Ausdrucksweise geht darauf zurück, dass es bereits in der Antike bei einem Gastmahl üblich war, einen gemeinsamen Trinkkelch umgehen zu lassen, der, wenn er mit schlechtem Wein gefüllt war, einfach weitergereicht wurde, ohne dass aus ihm getrunken wurde. Wenn man heute zitiert »Dieser Kelch möge an mir vorübergehen«, dann verleiht man mit einer Art Stoßseufzer seiner Hoffnung Ausdruck, dass einem ein drohendes Ungemach erspart bleiben möge.