Digenịs Akrịtas,
byzantinischer Held aus den Grenzkämpfen des 8.-10. Jahrhunderts am Euphrat, Sohn eines arabischen Emirs und einer griechischen Mutter. Digenis Akritas verkörpert die gegenseitige Durchdringung beider Kulturen.
Das griechische Epos »Digenis Akritas« aus dem 10.-11. Jahrhundert ist das Werk eines gelehrten Dichters, der offensichtlich aus der Fülle der über das gesamte Byzantinische Reich verbreiteten Volkslieder durch Auswahl der wichtigsten Abenteuer eine zusammenhängende Geschichte schuf. Das Epos ist - wie die Volkslieder - in fünfzehnsilbigen Versen, jedoch in gelehrter Sprache verfasst (die Sprache der Volkslieder ist das gesprochene Griechisch). Die Volkslieder gelten als Beginn der neugriechischen Literatur und eines neuen Sprach- und Dichtungsbewusstseins im griechischen Volk. Sie sind noch heute lebendig (über 1 700 Varianten in allen Gegenden Griechenlands). Vom Epos, das zu den wichtigsten Zeugnissen der frühmittelalterlichen griechischen Profanliteratur gehört, sind fünf Bearbeitungen (12. Jahrhundert und später) erhalten.