Bursfẹlde,
ehemalige Benediktinerabtei in Bursfelde, seit 1. 1. 1973 Stadtteil von Münden, Kreis Göttingen, Niedersachsen. Die Abtei, gegründet 1090/93, war seit 1433 Mittelpunkt der Reformbewegung der Bursfelder Kongregation (Bursfelder Union), einer Vereinigung von Benediktinerklöstern zur strengeren Beobachtung der Benediktinerregel unter dem Vorsitz des Abtes von Bursfelde.Sie wurde begründet von Johannes Hagen, 1439-69 Abt von Bursfelde; Papst Pius II. bestätigte sie 1459. Zu Beginn der Reformation umfasste die Kongregation etwa 100 Abteien - vorwiegend im mittleren und westlichen Deutschland -, bei ihrer Aufhebung (1803) 111 Klöster in Nordwesteuropa. Bursfelde selbst wurde durch die Einführung der Reformation (1542 durch Anton Corvinus) 1589 lutherisch; den Abttitel führt seit der Stiftung der Universität Göttingen der Senior der dortigen evangelisch-theologischen Fakultät. - Die Kirche Sankt Thomas und Sankt Nikolaus ist eine flach gedeckte Basilika mit Würfelkapitellen (spätes 11. Jahrhundert); spätgotischen Wandfresken. An einen Querraum, der die Funktion eines Lettners erfüllt, schließt sich ein lang gestreckter Chor (um 1130/40) an; Doppelturmfront (Ende 12. Jahrhundert, nur in den unteren Teilen erhalten, 1900-03 historisierend nachgebildet).