Athanasios,
griechischer Kirchenvater, * Alexandria (?) um 295, ✝ ebenda 2. 5. 373; mit 33 Jahren (?) Patriarch von Alexandria (8. 6. 328), nachdem er bereits 319 als Bischofssekretär (auch in Nicäa) im Dienste seines Vorgängers Alexander gestanden hatte. Dennoch ist seine Wahl nicht zweifelsfrei erfolgt; Intrigen der Anhänger des Meletius von Antiochia haben ihm u.a. Anklagen und kaiserliche Untersuchungen wegen Hochverrats und Mordes eingebracht (offenbar war sein Ruf nicht über jeden Verdacht erhaben). Im Kampf gegen den Arianismus war er der Hort der Orthodoxie im Sinne des Konzils von Nicäa. Selbst den Kaisern ist er bis zur Gefährdung der eigenen Existenz (Athanasios wurde fünfmal in die Verbannung geschickt) entgegengetreten. Das hat seinen Ruf als Vorkämpfer für die Kirchenfreiheit begründet. Seine Lebensbeschreibung des Antonius der Große trug entscheidend zur kirchlichen Anerkennung und Integration des Mönchtums bei. Das große Ansehen, das er in Alexandria schon zu Lebzeiten genoss, führte nach seinem Tod zu zahlreichen Schriften, die unter seinem Namen umliefen, was es bis heute schwer macht, echte Werke von unechten zu unterscheiden. - Heiliger (Tag: 2. 5).
Literatur:
E. Schwartz: Zur Kirchengesch. des 4. Jh., in: Ges. Schriften, Bd. 4 (1960);
H. C. Brennecke: Hilarius von Poitiers u. die Bischofsopposition gegen Konstantius II. (1984).