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BÖRNE

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Börne: übersetzung

Bọ̈rne,
 
Ludwig, ursprünglich Löb Baruch, Schriftsteller, * Frankfurt am Main 6. 5. 1786, ✝ Paris 12. 2. 1837; studierte Medizin, später Jura und Kameralistik. 1818 trat er zum Protestantismus über und nannte sich Ludwig Börne. Seine Publizistik wandte sich gegen die politische und kulturelle Reaktion. 1818-21 gab er »Die Wage. Blätter für Bürgerleben, Wissenschaft und Kultur« heraus, außerdem 1819 vorübergehend die »Zeitung der freien Stadt Frankfurt« und die »Zeitschwingen«. Seine radikal-oppositionelle Kritik verbarg er in seinen Feuilletons, Kritiken und Kurzgeschichten hinter Ironie, Humor und poetischen Fiktionen. 1825 hielt er die »Denkrede auf Jean Paul«. Nach der Julirevolution zog er 1830 nach Paris. Seit 1816 war er befreundet mit Jeanette Wohl (* 1783, ✝ 1861). - Börne wurde, beginnend mit der Darstellung der politischen und geistigen Entwicklung Frankreichs 1830-33 in den polemisch-witzigen »Briefen aus Paris« (1832-34, 6 Teile, Neuausgabe 1986), zum Vermittler des radikalen französischen Liberalismus und zum Verfechter der These, dass das ästhetische Zeitalter vom politischen abgelöst werde und die Literatur nur noch als Dienerin des politischen und moralischen Fortschritts daseinsberechtigt sei (Junges Deutschland).In diesen Ideen wurzelt auch seine scharfe Kritik an Goethe; wiederholt griff er auch H. Heine an, ebenso den Anstifter des Bundestagsbeschlusses gegen das Junge Deutschland, W. Menzel (mit der Streitschrift »Menzel, der Franzosenfresser«, 1837). 1836 erneuerte er seine »Wage« als »Balance« (nur drei Hefte erschienen). - Die 1993 von Frankfurter Bürgern und Institutionen ins Leben gerufene Ludwig-Börne-Stiftung vergibt alljährlich den Ludwig-Börne-Preis; er wird verliehen an deutschsprachige Autoren für hervorragende Leistungen im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage; die Preissumme beträgt 40 000 DM.
 
Ausgaben: Sämtliche Schriften, herausgegeben von I. P. Rippmann, 5 Bände (Neuausgabe 1977); L. Börne und Heinrich Heine, ein deutsches Zerwürfnis, bearbeitet von H. M. Enzensberger (Neuausgabe 1991).
 
Literatur:
 
N. Oellers in: Dt. Dichter des 19. Jh., hg. v. B. von Wiese (21979);
 I. Rippmann: B.-Index, historisch-biograph. Materialien. .., 2 Bde. (1985);
 L. Marcuse: B. (Neuausg. 1986);
 
L. B., hg. v. der Stadt- u. Univ.-Bibliothek Frankfurt am Main (1986).
 


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