AUSGLEICHSVORGANG

Ausgleichsvorgang,

 

beim Übergang eines physikalischen oder technischen Systems aus einem stationären Zustand in einen anderen die Gesamtheit der kurzzeitig ablaufenden dynamischen Prozesse (in thermodynamischen Systemen zumeist Transporterscheinungen), die sich in einem zeitlich exponentiellen Ansteigen oder Abklingen charakteristischer Systemgrößen auf die Werte im Endzustand bemerkbar machen. Im Fall von Schwingungen und dergleichen spricht man stattdessen von Einschwingvorgang.

 

In der Elektrotechnik sind die v. a. bei Schaltvorgängen und plötzliche Belastungsänderungen auftretenden elektromagnetischen Ausgleichsvorgänge (man spricht hier auch von Rush-Effekt) mit der Trägheit der im System gespeicherten elektrischen und magnetischen Energie verbunden; sie führen zum Teil zu hohen Spannungs- und Stromstärkeänderungen, die sich z. B. in Hochspannungsanlagen in Form von Wanderwellen entlang den Leitungen ausbreiten. So treten beim Einschalten z. B. eines Elektromotors Einschaltstromspitzen auf, die viel höher als die Werte des Anzugsstroms sind.