En Gedi
[hebräisch »Böckchenquelle«], Oase in Israel, am Westufer des Toten Meeres, 300 m unter dem Meeresspiegel; basiert auf einer Süßwasserquelle (200 m hoher Wasserfall). Kibbuz mit Gemüse- und Bananenanbau sowie Dattelpalmen; Femdenverkehr. Dem hier zutage tretenden dunklen Schlamm des Toten Meeres wird große Heilkraft zugeschrieben. Die wild zerklüftete Wüstenlandschaft um En G. ist Nationalpark. - Das in der Vulgata Engaddi genannte En G. war der Fluchtort Davids vor Saul (1. Samuel 24). Die israelischen Ausgrabungen seit 1961 konnten auf dem Tell el-Gurn eine Besiedlung vom Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. bis in die römisch-byzantinische Zeit nachweisen. Im weiteren Gebiet der Oase wurden ein Tempel des 4. Jahrhunderts und ein römisches Badehaus freigelegt. Besondere Bedeutung hatte die Oase durch Anbau und Verarbeitung von Balsam, möglicherweise schon seit dem 7. Jahrhundert v. Chr.