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AUFKLÄRUNG IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT

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Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert
 
Die Aufklärung des 17. und 18. Jahrhunderts ist ein Teil eines umfassenden Rationalisierungsprozesses in der europäischen Geschichte. »Entdeckungen« und Erfindungen, die sich entwickelnden neuen Naturwissenschaften, in denen das überkommene scholastisch-aristotelische Weltbild nun durch ein mechanistisches abgelöst wurde, die Renaissance, der Humanismus, die Reformation, aber auch die Erfahrungen aus den konfessionellen Kriegen führten zu einer in vielen europäischen Staaten verbreiteten geistigen Bewegung, die die Vernunft zum Prüfstein für ihre geistige, aber auch gesellschaftliche und politische Situation machte.
 
Autonomes Denken und Mündigkeit wurden zu Leitideen der Aufklärung, wie auch die Vorstellung von einer Vervollkommnung des durch den Erkenntnisprozess geleiteten Menschen. Die Grundlagen menschlicher Erkenntnis wurden überprüft, etwa im englischen Empirismus bei John Locke, bei David Hume (1711-76), aber auch schon Francis Bacon (1561-1626). Die Aufklärer übten vor allem am theologisch-metaphysisch begründeten Weltbild des Christentums, an Aberglauben und Schwärmerei Kritik. Sie gelangten zur Idee eines rationalen Deismus, aber auch zu materialistisch-atheistischen Lehren. Von langfristigem Einfluss auf die politische Entwicklung waren die Forderungen der Aufklärer nach allgemeiner Toleranz und nach Freiheit der Meinungsäußerung.
 
Die Aufklärung beförderte den Prozess der allgemeinen Säkularisierung aller Lebensbereiche und war stark an Fragen der Erziehung in gesellschaftsverändernder Absicht interessiert. Jean-Jacques Rousseaus (1712-78) Erziehungs- und Staatstheorie legte die künftige Entwicklung allein in die Hände der Menschen, die, frei und gleich geboren, auch im Staat das Recht auf Selbstbestimmung besäßen.
 
Aufklärerisch wirkte besonders die sich ausweitende, auf ein weites Publikum zielende Publizistik. Die Schriften Voltaires (1694-1778) und die große »Encyclopédie« (35 Bde., 1751-80) von Diderot und d'Alembert waren Meilensteine. Die Entwicklung der Literatur nahm unerwartete, neue Richtungen, beispielsweise durch Fabeln und utopische Romane. Gotthold Ephraim Lessing (1729-81) hat der aufklärerischen Idee im Drama »Nathan der Weise« (1779) klassischen Ausdruck verliehen.
 
Immanuel Kant (1724-1804), dessen Aufforderung zum »Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit« das Programm der Aufklärung benannte, weist in einer kritischen Haltung gegenüber dem selbstgewissen Vernunfts- und Fortschritts glauben bereits über die Aufklärung hinaus.
 
Die politische Wirkung der Ideen der Aufklärung bestand in der beginnenden Auseinandersetzung mit dem Absolutismus und entfaltete sich schließlich in der Französischen Revolution.


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