Afrorock
[englisch/amerikanisch, 'æfrəʊrk], Bezeichnung für die Verbindung von Rockmusik mit charakteristischen Eigenheiten der Musik Afrikas — neben einer Reihe typischer Perkussionsinstrumente (Perkussion) sind es vor allem Rhythmusformeln und Melodiebildungsprinzipien, die durch Musiker und Gruppen aus dem afrikanischen Kontinent in die Rockmusik eingebracht wurden.Als erster Vertreter dieser Form des Rock gilt die 1970 in London gegründete Gruppe Osibisa, der Musiker aus Ghana, Nigeria und Trinidad angehörten. In der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre wurden unter dieser Bezeichnung dann vor allem Gruppen und Musiker aus Nigeria und Zaire bekannt, denen es wie etwa M-Bali Bel (* 1944), Sam Mangwana (* 1946), Nyboma (* 1942) oder Sonny Okosun (* 1947) weniger um eine an den Kriterien des internationalen Musikmarktes orientierte formale Synthese ihrer einheimischen Musizierformen mit dem angloamerikanischen Rock als vielmehr um eine eigenständige, spezifisch afrikanische Entwicklung von Rockmusik ging, als Reaktion gegen die erdrückende, die nationalen kulturellen Traditionen Afrikas verdrängende Übermacht anglo-amerikanischer Musikimporte. In Europa sind solche Versuche wenig bekannt geworden, sodass das kreative Potenzial und die tatsächliche Vielfalt des Afrorock noch kaum absehbar sind.
Siehe auch: Highlife, Jùjú-Music.