DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT, DANN BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht
Der freiwillige Entschluss Heinrich Heines, 1831 nach Paris überzusiedeln, eröffnete ihm zwar neue politische und kulturelle Entfaltungsmöglichkeiten, seine Liebe zum »wirklichen Deutschland« - wie er es formulierte -, wo seine Schriften seit 1835 verboten waren, kam aber immer wieder in seiner lyrischen Dichtung der Folgezeit zum Ausdruck. Eines seiner meistzitierten Gedichte aus dieser Zeit sind die »Nachtgedanken« (1843), deren erste Strophe lautet: »Denk ich an Deutschland in der Nacht,/Dann bin ich um den Schlaf gebracht,/Ich kann nicht mehr die Augen schließen,/Und meine heißen Tränen fließen.« Die Anfangsverse werden heute noch zitiert, wenn auf ein mit großer Skepsis beobachtetes Geschehen Bezug genommen wird, das in irgendeiner Form mit Deutschland oder den Deutschen in Zusammenhang steht.