Ạrtevelde,
1) Jakob (Jacob) van, flämischer Volksführer und Politiker, * Gent um 1290, ✝ (ermordet) ebenda 17. 7. 1345, Vater von 2); wurde nach einem von ihm angeführten Volksaufstand gegen den Grafen von Flandern, Ludwig von Nevers, 1338 zum Stadthauptmann von Gent gewählt. Wegen der frankreichfreundlichen Haltung des Grafen im französisch-englischen Konflikt, der den Hundertjährigen Krieg einleitete, hatte England ein Ausfuhrverbot für Wolle verhängt, unter dem v.a. die flämischen Weber wirtschaftlich litten. Artevelde gelang es, einen Städtebund zwischen Gent, Brügge und Ypern zu schließen, der sich zunächst neutral, dann offen englandfreundlich verhielt (Anerkennung des englischen Königs Eduard III. als König von Frankreich am 26. 1. 1340). Obwohl Arteveldes Politik die drei großen Städte politisch und wirtschaftlich begünstigte, sah er sich in Gent der Opposition der nach Alleinregierung strebenden Zunft der Weber gegenüber; während eines Weberaufstands wurde er ermordet.
2) Philipp (Filips) van, flämischer Volksführer, * Gent 18. 7. 1340, ✝ (gefallen) Roosebeeke (heute Rozebeke bei Oudenaarde) 27. 11. 1382, Sohn von 1); wurde 1382 Stadthauptmann von Gent und stellte sich an die Spitze des Aufstands der Bürger gegen den Grafen von Flandern, Ludwig von Male. Nach der Einnahme von Brügge wurde er Statthalter von Flandern. Er fiel im Kampf gegen die Franzosen, die dem Grafen zu Hilfe kamen.