Desai
['deisai],
1) Anita, indische Schriftstellerin, * Mussoorie (Uttar Pradesh) 24. 6. 1937; schreibt als eine der feinsinnigsten und stilistisch anspruchsvollsten Schriftstellerinnen Indiens in englischer Sprache vornehmlich über geistige Konflikte von Angehörigen der Oberschicht, deren traditionelle Religion und Lebensweise durch moderne Anschauungen fundamental infrage gestellt werden.
Werke: Romane: Cry, the peacock (1963); Voices in the city (1965); Bye-bye, blackbird (1971); Fire on the mountain (1977; deutsch Berg im Feuer); Clear light of day (1980; deutsch Im hellen Licht des Tages); Where shall we go this summer? (1982); The village by the sea (1982; deutsch Das Dorf am Meer); In custody (1984; deutsch Der Hüter der wahren Freundschaft); Baumgartner's Bombay (1988; deutsch Baumgartners Bombay); Journey to Ithaca (1995).
Erzählungen: Games at twilight and other stories (1978).
Literatur:
M. Belliappa: A. D. (Kalkutta 1971);
J. Jain: Stairs to the attic. The novels of A. D. (Jaipur 1987).
2) Morarji Ranchhodji, indischer Politiker, * Bhadeli (frühere Provinz Gujarat) 29. 2. 1896, ✝ Bombay 10. 4. 1995; arbeitete 1918-30 im britisch-indischen Verwaltungsdienst, schloss sich 1930 dem Indischen Nationalkongress an und gehörte seit 1931 zu dessen Führungsgremium (Mitglied des All-India Congress Committee); zwischen 1930 und 1945 mehrfach in Haft; 1952-56 Chefminister von Bombay, 1958-63 Finanzminister, 1967-69 stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister. Desai war nach der Spaltung des Indischen Nationalkongresses als Fraktionsvorsitzender (1969-77) des Indischen Nationalkongresses (Opposition) im indischen Unterhaus ein scharfer Gegner von Ministerpräsident Indira Gandhi; er wurde mit zahlreichen anderen Oppositionspolitikern 1975-77 inhaftiert. 1977 beteiligte er sich führend an der Gründung der Janata-Partei (Volkspartei). Nach deren Wahlsieg (1977) war Desai 1977-79 Ministerpräsident.