Brustkrebs,
Mạmmakarzinom, bösartiger Tumor der Brustdrüse, vorwiegend vom Epithel der Milchgänge und den Drüsenläppchen ausgehend, selten vom Bindegewebe. Brustkrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Frau, v. a. zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Bei Männern tritt Brustkrebs ganz selten auf.
Brustkrebs kommt überwiegend einseitig vor und nur bei etwa 5 % aller Fälle beidseitig. Zu Beginn treten zunächst schmerzlose, meist derbe, schlecht verschiebbare, langsam wachsende Knoten auf; gutartige Brusttumoren wachsen dagegen gar nicht oder kaum. Durch Verwachsen von Krebsknoten mit der darüber liegenden Haut oder auch der Brustwarze kann es zu typischen Hauteinziehungen kommen. Auch kleine Krebsknoten können schon Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten v. a. der Achselhöhle, im Knochen und in den inneren Organen hervorrufen.Bei weiterem Wachstum wird schließlich die Haut durchbrochen, und es entsteht durch Gewebezerfall und Infektion ein Krebsgeschwür.
Wegen der anfangs fehlenden oder nur geringen Beschwerden wird der Tumor oft erst spät und teils durch Zufall entdeckt. Regelmäßige Selbstbeobachtung (Abtastung, auch bei erhobenen Armen) und jährlich mindestens einmalige Vorsorgeuntersuchung durch den Arzt sind deshalb zur Früherkennung wichtig. Diese ist für die Heilung von ausschlaggebender Bedeutung. Neben dem Tastbefund dienen v. a. die Röntgenuntersuchung (Mammographie), die Mammasonographie und in besonderen Fällen auch die Magnetresonanztomographie zur Erkennung des Brustkrebses. Gesichert wird die Diagnose durch mikroskopische Untersuchung von durch Punktion oder Probeexzision gewonnenem Gewebe.
Bei etwa 5 % der Brustkrebserkrankungen gibt es eine familiäre Häufung und/oder ein frühes Auftreten im 3. bis 5. Lebensjahrzehnt. Dies weist auf genetische Faktoren bei der Krebsentstehung hin. Durch genetische Untersuchungen in diesen Familien wurde ein Gen auf dem Chromosom 17 entdeckt, dessen Mutation durch Ausfall des Genproduktes zu einem erhöhten Krebsrisiko führt. Das BRCA-1-Gen (englisch breast cancer gene 1) ist das erste isolierte und analysierte Brustkrebsgen. BRCA-1-Genmutationen führen zum Ausfall eines Genproduktes, das die Zellteilung steuert und damit unkontrolliertes Zellwachstum unterdrückt. Derartige Krebs unterdrückende Gene werden als Tumorsuppressor-Gene bezeichnet. Mutationen im BRCA-1-Gen dürften für etwa 45 % der familiären Brustkrebserkrankungen (und/oder Ovarialkrebs) verantwortlich sein. Allerdings wurden bei den nichterblichen Formen des Brustkrebses keine Mutationen im BRCA-1-Gen entdeckt.
Zu den primären Maßnahmen der Behandlung gehören die operative Entfernung des Tumors oder der Brust sowie der Lymphknoten in der Achselhöhle und Strahlenbehandlungen. Da man inzwischen bestrebt ist, den Eingriff nur so radikal wie unbedingt nötig durchzuführen, kann bei bis zu 60 % der Erkrankten brusterhaltend operiert werden. Daneben hat sich eine langfristige Behandlung mit Antiöstrogenen (Hormone, die gegen das weibliche Sexualhormon Östrogen wirken) oder auch mit einem Gelbkörperhormon (Gestagen) sowie mit zytostatische Mitteln bewährt. Zur kosmetischen Korrektur des Verlustes der Brust sind prothetische Maßnahmen oder eine operative Brustrekonstruktion (Mammaplastik) möglich; gegebenenfalls erfordert die Bewältigung der psychischen Belastungen auch psychotherapeutische Behandlung. Etwa 55 % aller Frauen mit Brustkrebs werden dauerhaft geheilt. (Krebs)
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Brust der Frau und Brustkrebs