ERDSTRÖME

Erdströme,

 

sehr schwache, zeitlich und örtlich veränderliche elektrische Ströme in der Erde, die durch Messen der Spannungen zwischen je zwei Punkten nachgewiesen werden können. Erdströme können Fernmeldeanlagen, Gas- und Wasserleitungen durch Induktion oder Korrosion beeinflussen.Es gibt drei Arten von Erdströmen: 1) Induzierte oder tellurische Erdströme, vorwiegend in der Erdkruste und im oberen Erdmantel, erzeugt durch elektromagnetische Induktion infolge der zeitlichen Variation des erdmagnetischen Feldes. Die Stromdichte dieser Wechselströme mit Perioden von 1 s bis zu einigen Stunden beträgt etwa 1 μA/m². 2) Elektrochemisch erzeugte Erdströme, vorwiegend dicht unter der Erdoberfläche an Grenzen zwischen Gesteinskörpern, die in Klüften und Poren Bergwässer enthalten; sie entstehen auch beim Transport des Wassers durch die Poren im Gestein. Die größten Eigenpotenziale (gemessen gegen die ungestörte Umgebung) betragen etwa 1 Volt. 3) Vagabundierende Erdströme, verursacht durch elektrotechnische Einrichtungen, z. B. in Stromverteilungsnetzen bei Isolationsfehlern, bei Straßen- und Eisenbahnen durch Stromrückleitung über die Schienen oder im Störungsfall bei einem Erdschluss als Erdschlussstrom.