griechisch Dodone, alte Kultstätte und Orakelheiligtum des Zeus und der hier als seine Gemahlin verehrten Dione, im Epirus südwestlich von Ioannina (Griechenland). Das Orakel vernahm man im Rauschen der heiligen Eiche des Zeus, dem Murmeln der Quelle, dem Klingen eines Bronzekessels und dem Flug und Ruf der heiligen Tauben.Die zahlreichen Votive (v. a. Zeusstatuetten, archaische Läuferinnenstatuetten aus Bronze) sowie Orakeltäfelchen aus Bronze oder Blei gehen bis auf die Zeit um 700 v. Chr. zurück (die erhaltenen Orakeltäfelchen lassen vermuten, dass sich die das Orakel deutenden Priester in der Regel auf eine Bejahung oder Verneinung der vorgelegten Frage beschränkten). Nach archäologischem Befund ging in Dodona ein Orakel der Gaia voraus, aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. sind minoische Doppeläxte belegt. Die bauliche Ausgestaltung der Kultstätte erfolgte erst in hellenistischer Zeit. 219 v. Chr. wurde das Heiligtum verwüstet, wieder aufgebaut und 391 n. Chr. endgültig zerstört; Ruinen mehrerer Tempel, eines Säulensaals u. a. Das von Pyrrhos, König von Epirus, um 300 v. Chr. begonnene Theater wurde 1960-63 restauriert (jährliche Festspiele). Nahebei Reste einer hellenistischen Befestigung.