Bodengefüge,
Bodenstruktur, Bodenkunde: die räumliche Anordnung der festen Bodenbestandteile, die durch den mit Wasser oder Luft gefüllten Porenraum getrennt werden. Das mit bloßem Auge sichtbare Bodengefüge wird Makrogefüge, das nur mikroskopisch, an Bodendünnschliffen oder -anschliffen erkennbare Bodengefüge Mikrogefüge genannt. Je nach dem Zusammenhalt der Bodenteilchen unterscheidet man drei Hauptgruppen: das Einzelkorngefüge (Elementargefüge) und das Kohärentgefüge, die zusammenfassend auch als Grundgefüge bezeichnet werden, sowie das Aggregatgefüge.Das Bodengefüge ist von entscheidendem Einfluss auf den Wasser-, Luft-, Wärme- und Nährstoffhaushalt, auf die Durchwurzelbarkeit und Bearbeitbarkeit des Bodens sowie auf Verschlämmung der Bodenoberfläche und Verlagerungsvorgänge im Boden. Bildung und Veränderung der Bodengefüge werden bestimmt durch die Vereinigung (durch Flockung oder Koagulation) oder Trennung (Pepitisation) der anorganischen und organischen Bodenkolloide (Gel- beziehungsweise Solzustand), durch die Schrumpfung oder Quellung der Tonminerale infolge Austrocknung beziehungsweise Befeuchtung des Bodens, durch Frostsprengung sowie durch die Tätigkeit der Bodenorganismen (v. a. verklebende Wirkung von Bakterien und Pilzen, Lockerung und Durchmischung durch Regenwürmer u. a. grabende Tiere, Wurzeldruck der Pflanzen). Form und Stabilität des Bodengefüges werden auch durch die Bodenbearbeitung, das Einbringen von Düngemitteln u. a. menschliche Eingriffe verändert.