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Elam: übersetzung

I
Elam
 
Der Begriff Elam bezeichnete im Laufe der altorientalischen Geschichte verschieden große Gebiete; zeitweilig umfasste Elam das heutige Khusistan im Südwesten Irans mit seiner alten Hauptstadt Susa, zu anderen Zeiten auch Luristan und das zentrale Zagrosgebirge. Susa betrachtete und nutzte dieses angrenzende Bergland bis in den Zentraliran hinein als sein natürliches Hinterland; zeitweise lagen politische Zentren auch in diesen östlichen Gebieten. Als Siedlungsgebiet ist Elam, im umfassenden Sinne betrachtet, erheblich älter als Babylonien. Spuren gehen bis in das 7. Jahrtausend v. Chr. zurück. Da nicht nur das Bergland, sondern auch weite Teile der Schwemmebene Khusistans im Gebiet des Regenfeldbaus lagen, wurde das ganze Gebiet seit dieser Zeit kontinuierlich, jedoch in wechselnder Dichte besiedelt. In den großen und kleinen Ebenen dieses Bereichs bildeten sich im 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. erste Siedlungssysteme mit kleinstädtischen Zentren heraus.
 
Erste sehr enge Kontakte zwischen Babylonien und Elam finden wir in der späten Uruk-Zeit am Ende des 4.Jahrtausends, als die in Babylonien neu entwickelten Organisationsformen und ihre Merkmale in Elam übernommen wurden, etwa das Rollsiegel, die gesiegelten Tonkugeln mit Tonmarken und die gesiegelten Zahlentafeln. Als am Ende der Uruk-Zeit die Verflechtungen zwischen Babylonien und seinen Nachbargebieten zerfielen, wurde erstmals die Bedeutung des elamischen Hinterlands für Susa deutlich. Die nunmehr enge Verbindung mit den östlichen Bereichen in der proto-elamischen Phase hinterließ aber merklich andere archäologische Spuren. Zwar wurden Rollsiegel beibehalten, es entstand aber um 3000 v. Chr. - neben Unterschieden in der wirtschaftlichen Entwicklung - eine eigene Wortzeichenschrift. Anschan in der Nähe des späteren Persepolis in den östlichen Ausläufern des Zagrosgebirges erhielt - bis zum Untergang dieses politischen Gebildes bald nach Beginn des 3. Jahrtausends - in diesem kulturell-politischen Zusammenschluss möglicherweise eine Susa vergleichbare Bedeutung.
 
Der westliche Teil Elams stand gegen die Mitte des 3. Jahrtausends wieder unter direktem politischen Einfluss Babyloniens. Die »Sumerische Königsliste« führte jedenfalls auch Dynastien aus dem elamischen Bereich auf, die Übernahme der babylonischen Keilschrift verdrängte die eigene Schrift völlig. Gleichzeitig bestanden aber wohl immer Selbstständigkeitsbestrebungen, die sich immer dann durchsetzen konnten, wenn Babylonien politische Schwächephasen erlitt - etwa am Ende der 3. Dynastie von Ur, die zwar vor allem durch die immer wieder ausbrechenden Aufstände der Städte gegen den Zentralstaat geschwächt wurde, endgültig aber durch einen Überfall der Elamiter zugrunde ging. Dabei wurde Ibbisin, der letzte König dieser Dynastie, zunächst nach Susa, dann weiter in das sicherere Anschan verschleppt. Auch für die folgenden Jahrhunderte blieb es bei einer weit gehenden Übernahme babylonischer Vorbilder einerseits und permanenten kriegerischen Übergriffen der Elamiter auf Babylonien andererseits.
 
Die Seltenheit der schriftlichen Nachrichten lässt uns die innere Entwicklung Elams nur schwer verfolgen. Da der politische Bereich Elam sehr verschiedene landschaftliche Gebiete mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen umfasste, galt wohl der Herrscher von Susa zuweilen nur als einer von mehreren Gleichberechtigten. Im 13. Jahrhundert v. Chr. herrschten jedoch unter einer Zentralregierung offenbar ruhigere Zeiten. König Untasch-Napirischa stellte die zerstörten Tempel im zeitweise verlassenen Susa wieder her, gründete daneben aber die neue Kult- und zeitweilige Residenzstadt Dur-Untasch; er folgte damit einem Zug der Zeit, denn um 1360 v. Chr. errichtete Echnaton in Ägypten seine neue Hauptstadt bei Amarna, um 1340 v. Chr. der Kassitenkönig Kurigalzu II. seine Hauptstadt Dur-Kurigalzu. Das Gebäude des Haupttempels in Dur-Untasch bestand zuerst aus einem großen Bau mit quadratischem Innenhof, wurde dann aber durch Zufüllung dieses Hofes und Überbauung zu einer Zikkurat umgebaut. Im Gegensatz zum babylonischen Schema waren die oberen Plattformen durch Aufgänge an allen vier Seiten zugänglich. Schutruk-Nahhunte I. erweiterte den Palast seines Vorgängers. Nach dem Sieg Nebukadnezars I. von Babylon verschwand Elam um 1110 für längere Zeit von der politischen Bühne. Im 8. Jahrhundert geriet dann das neuelamische Reich in Unruhe, als Assyrien seine schon im 9. Jahrhundert unter Salmanassar III. und Tiglatpileser III. einsetzenden Versuche verstärkte, seinen Einfluss im Bergland des heutigen Nordwestiran zu erweitern. Zudem drangen neue Gruppen wie die Kimmerier und danach die Skythen von Norden her in das heutige Aserbaidschan ein und verdrängten die dort ansässigen Gruppen nach Süden. 717 v. Chr. gelang zwar einer Allianz zwischen Mardukapaliddina II. von Babylon und Humban-Nikasch von Elam ein Sieg über Sargon II. von Assyrien, doch der Feldzug des assyrischen Königs Assurbanipal gegen Tempthumban-Inschuschinak (den Te-umman assyrischer Berichte) leitete 652 v. Chr. die Eroberung Elams ein. 646 v. Chr. kam es zur Zerstörung Susas durch die Assyrer; danach spielte Elam politisch keine Rolle mehr.
 
Im Zusammenhang mit den wechselnden politischen Konstellationen zeigt auch das Kunstschaffen Elams wechselnde Einflüsse aus Mesopotamien und dem weiteren Zagros- und inneriranischen Bereich. Bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. hinein war es integraler Bestandteil der bis ins 6. Jahrtausend zurückreichenden buntkeramischen Traditonen, die im Wesentlichen ein eigenständiges Gepräge aufweisen, auch wenn Beziehungen zu nordmesopotamischen Traditionen wie z. B. der Samarrakeramik feststellbar sind. Stempelsiegel des 4. Jahrtausends mit abstrakt stilisierten Figuren von Tieren, Menschen und Dämonen - häufig in heraldischen Kompositionen - wirkten auf die im späteren 4. Jahrtausend von Babylonien übernommenen Rollsiegel.
 
Die spätere Hauptstadt Susa gewann erst im Verlauf des 4. Jahrtausend an Bedeutung, wie wir von der Gründung einer 10 m hohen Terrasse wissen, die mit Sicherheit als Basis für einen Kultbau diente. In den letzten Jahrhunderten dieses Jahrtausends stand die städtische Kultur völlig unter dem Einfluss Babyloniens, bildete dann in der Phase des stärkeren Zusammengehens mit dem östlichen Hinterland merklich eigene Züge aus. Mit Beterstatuen, Weihplatten und der Ausformung der Rollsiegelbilder gehörte sie aber bereits vor der Mitte des 3. Jahrtausends wieder zum babylonischen Kunstkreis. Für weit reichende Beziehungen zeugen reliefierte Steingefäße aus Steatit, die in Zentraliran hergestellt wurden und ihren Weg nach Susa, Babylonien, ins Golfgebiet und an den Indus fanden. Auch die wenigen Kunstgegenstände aus dem beginnenden 2. Jahrtausend, dem 13. und schließlich dem 7. Jahrhundert deuten - bei aller lokalen Selbstständigkeit - auf die Zugehörigkeit zum mesopotamischen Einflussgebiet. So zeigt eine reliefierte Kalksteinstele den Herrscher Untasch-Napirischa allein sowie mit seiner Gemahlin Napirasu und einer Priesterin im Tempel, im unteren Teil wasserspendende Gottheiten und an der Basis für Elam charakteristische Mufflonmenschen. Auffälligkeiten in der Architektur sind, ebenfalls in Dur-Untasch, die inneren Treppenhäuser der Zikkurat oder die echten Gewölbe der Gruftanlagen.
 
Prof. Dr. Hans J. Nissen
 
II
Elam,
 
griechisch Elymais, altpersisch Huzha [-z-], altorientalisches Reich in Südwestiran, nordöstlich der Einmündung von Euphrat und Tigris in den Persischen Golf, umfasste etwa das heutige Khusistan einschließlich Luristans und des zentralen Zagrosgebirges. Die Hauptstadt war Susa. Die Bewohner hießen Elamier, Elamiter oder Elamer.
 
Elam war im 4. Jahrtausend Zentrum einer bedeutenden vorgeschichtlichen Kultur (Susa), die dann unter den Einfluss der sumerischen Hochkultur geriet (Verwendung der protoelamischem Schrift um 2900 v. Chr., elamische Kultur, Sprache). Die Geschichte von Elam ist eng mit der von Babylonien verknüpft. Die akkadischen Könige (22. Jahrhundert v. Chr.) führten Kriege gegen Elam und schlossen später den ältesten erhaltenen Staatsvertrag (in altelamischer Sprache) mit Elam ab; um 2050 v. Chr. Blütezeit unter Puzur-Inschuschinak (elamische Strichinschriften, noch nicht voll entziffert), die von einer Zeit der Vorherrschaft der 3. Dynastie von Ur abgelöst wurde. An deren Untergang 1940 v. Chr. hatte aber Elam wieder einen entscheidenden Anteil. Die Dynastie der Epartiten (seit 1780 v. Chr.) blieb auch zur Zeit Hammurapis von Babylon selbstständig. Erst Kurigalzu II. zog 1325 v. Chr. siegreich nach Elam und besetzte Susa. - Nach dem Ende der babylonischen Vorherrschaft erlebte das »Mittelelamische Reich« (13./12. Jahrhundert v. Chr.) unter Untasch-Napirischa (13. Jahrhundert) eine Zeit höchster kultureller Blüte; Schutruk-Nachunte I. griff sogar 1155 Babylon an, bereitete der Herrschaft der Kassitendynastie ein Ende und eroberte das Land, doch führte 1110 v. Chr. Nebukadnezar I. aus der neuen Dynastie der Isin einen Gegenangriff und verwüstete Susa. - Nach Jahrhunderten der Bedeutungslosigkeit Elams wurde das »Neuelamische Reich« (742-646 v. Chr.) zum gefährlichen Gegner Assyriens und unterstützte dessen aramäisch-babylonischen Feinde, wurde aber 646 v. Chr. von Assurbanipal vernichtend geschlagen. Elam fiel dann den Persern zu und blieb bis zu Alexander des Großen persische Kernprovinz. Unter Seleukiden und Parthern hatte Elam unter einer einheimischen Dynastie, den Kabnischkiriden, noch eine gewisse Unabhängigkeit.
 
Literatur:
 
 
Weitere Literatur: elamische Kultur.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Elam
 


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