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ERNESTINISCHE LINIE

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ernestinische Lini|e,
 
Ernestiner, ältere (Haupt-)Linie der Wettiner, 1485-1547 Kurfürsten von Sachsen (bevorzugte Residenz neben Altenburg und Torgau war ab 1486 Wittenberg). Entstanden durch die (am 17. 6. 1485 vereinbarte) Erbteilung der Länder des Hauses Wettin zwischen Kurfürst Ernst und dessen Bruder Albrecht dem Beherzten, dem Begründer der albertinischen Linie, war die ernestinische Linie, durch die Zuerkennung der Kurwürde (Kurkreis Wittenberg [Kursachsen]) zunächst bevorzugt; sie erhielt nach der vertraglichen Festlegung der beiden Teile (Leipziger Vertrag; 9./11. 11. 1485) neben dem eigentlichen Kursachsen den Großteil Thüringens sowie das Vogtland und förderte ab 1517/21 die Reformation (Kurfürst Friedrich III., der Weise, und seine Nachfolger). In der Wittenberger Kapitulation (19.5. 1547 musste Kurfürst Johann Friedrich I., der Großmütige, Führer des Schmalkaldischen Bundes, nach der Niederlage bei Mühlberg (24. 4.) die Kurwürde und große Teile seines Territoriums an die albertinische Linie (an Albrechts Enkel Moritz) abtreten. Weitere Gebietsverluste brachten die grumbachschen Händel (1558-67); die ernestinische Linie blieb fortan im Wesentlichen auf den (südlichen) thüringischen Raum beschränkt (Residenz v. a. Weimar). Mit der Teilung in die beiden Linien Weimar und Gotha (1572) begann die Aufsplitterung der Besitzungen der ernestinischen Linie: 1596 spaltete sich Gotha in die Nebenlinien (Sachsen-)Coburg und (Sachsen-)Eisenach, 1672 kam es zur Bildung der drei Fürstentümer (Sachsen-)Weimar, (Sachsen-)Eisenach und (Sachsen-)Jena. Durch Erbteilungen entstanden 1680 weitere sieben kleine Herzogtümer: (Sachsen-)Gotha-Altenburg, (Sachsen-)Coburg, (Sachsen-)Meiningen, (Sachsen-)Römhild, (Sachsen-)Eisenberg, (Sachsen-)Hildburghausen und (Sachsen-)Saalfeld. Das Aussterben der Linie (Sachsen-)Gotha-Altenburg bewirkte 1825/26 eine Neuordnung der Besitzverhältnisse. Es bildeten sich die Häuser Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Coburg und Gotha (Sächsische Fürstentümer); aus Letzterem gingen im 19. Jahrhundert die Könige von Großbritannien, Belgien, Bulgarien und Portugal hervor.


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