Bụcer,
Martin, eigentlich M. Bụtzer, Reformator, * Schlettstadt 11. 11. 1491, ✝ Cambridge 1. 3. 1551. Als Dominikaner (seit 1506) 1518 bei der Heidelberger Disputation für M. Luthers Lehre gewonnen, wirkte er seit 1523 in Straßburg und von dort aus in Ulm, Memmingen und Augsburg, in Hessen und in Köln im Auftrag des Erzbischofs Hermann von Wied (»Kölner Reformation«) für die Reformation, verfasste für den Augsburger Reichstag 1530 die »Confessio Tetrapolitana« und brachte 1536 die Wittenberger Konkordie als Verständigung zwischen Luther und den Oberdeutschen zustande.Bucer war an einer Reihe von Religionsgesprächen beteiligt und um die Einheit der evangelischen Bekenntnisse bemüht. Wegen seines Widerstandes gegen das Augsburger Interim 1549 auf Befehl des Kaisers aus Straßburg ausgewiesen, folgte Bucer einer Einladung T. Cranmers nach England und war Professor in Cambridge. Hier nahm er durch ein Gutachten Einfluss auf die endgültige Gestaltung des »Common Prayer Book«. Für Eduard VI. schrieb er hier das Werk »De regno Christi« (1550), eine Synthese seines Denkens. Bucers Schriftauslegung gilt besonders dem Neuen Testament. Die Konfirmation ist hauptsächlich auf Bucer zurückzuführen.
Ausgabe: Opera omnia, herausgegeben von R. Stupperich u. a., auf zahlreiche Bände berechnet (1954 ff.).
Literatur:
M. Greschat: M. B. (1990).