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BESSARABIEN

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Bessarabien: übersetzung

Bes|sa|ra|bi|en; -s [russ., ukrain. Bessarabija, rumän. Basarabia, nach dem walachischen Fürstenhaus der Basarab, das im 14. Jh. das Gebiet eroberte]:
Gebiet nordwestlich vom Schwarzen Meer.

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Bessarabi|en,
 
Basarabia, historische Landschaft zwischen Pruth, Dnjestr, Schwarzem Meer und Donau, Hauptteil zu Moldawien, der übrige Teil zur Ukraine. Klima und fruchtbare Böden machen Bessarabien zu einem ertragreichen Agrarland (Weizen, Mais, Sonnenblumen, Tabak, Obst, Wein). Hauptort ist Chişinăund
 
Geschichte:
 
Das Gebiet Bessarabiens, seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. von den germanischen Bastarnen bewohnt, wurde 106 n. Chr. Teil der römischen Provinz Dakien. In der Folgezeit unter wechselnder Herrschaft (Westgoten, Hunnen, Bulgaren, Awaren, Ungarn, Petschenegen), gehörte es im 10./11.Jahrhundert zum Großfürstentum Kiew. Nach der Eroberung durch das walachische Fürstenhaus Basarab, von dem es seinen Namen erhielt, war es ab 1359 Teil des Fürstentums Moldau und kam mit diesem 1484/1538 unter türkische Herrschaft. Der Russisch-Türkische Krieg 1806-12 brachte es im Frieden von Bukarest 1812 an Russland. Zwischen 1812/14 und 1842 wurden v. a. im Süden, in der heutigen Ukraine, deutsche Kolonisten (v. a. aus Schwaben und Mitteldeutschland, zumeist pietistische Protestanten; Bessarabien-Deutsche) angesiedelt. Russland musste nach dem Krimkrieg 1856 den südwestlichen Teil (Donaudelta) an die Moldau abtreten, gewann ihn jedoch durch den Berliner Kongress 1878 zurück.
 
Im Zuge der politischen Neugliederung des südosteuropäischen Raums nach dem Ersten Weltkrieg gewann Rumänien 1918/20 u. a. das Gebiet von Bessarabien. Unter dem Druck eines sowjetischen Ultimatums (26. 6. 1940 musste es jedoch Bessarabien an die UdSSR abtreten (28. 6.; ab 2. 8. 1940 Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik). Aufgrund eines deutsch-sowjetischen Vertrags (5. 9. 1940 wurden die Bessarabien-Deutschen ausgesiedelt (etwa 93 000) und von der nationalsozialistischen deutschen Reichsregierung in das Wartheland beziehungsweise in Danzig-Westpreußen eingewiesen; 1945 wurden sie vertrieben. Im Zuge der Beteiligung Rumäniens am deutschen Angriff auf die UdSSR (seit 22. 6. 1941) gliederte sich Rumänien Bessarabien wieder an, musste jedoch im (rumänisch-sowjetisches) Waffenstillstandsabkommen von 1944 auf dieses Gebiet erneut verzichten (bestätigt im Friedensvertrag von Paris, 10. 2. 1947).
 
Literatur:
 
J. Becker: B. u. sein Deutschtum (1966);
 R. Heer: Die alte u. die neue Heimat der B.-Deutschen. Eine Dokumentation 1920-1980 (1980);
 D. Jachomowski: Die Umsiedlung der B.-, Bukowina- u. Dobrudschadeutschen (1984);
 H. Hofbauer u. V. Roman: Bukowina, B., Moldawien (Wien 1993).
 

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Bes|sa|ra|bi|en; -s: Gebiet nordwestlich vom Schwarzen Meer.


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