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U2

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U2: übersetzung

U2
 
Vier irische Schulfreunde und ein einmaliger Sound
 
Die Geschichte der irischen Rockband U2 ist eine Erfolgsstory ohnegleichen. 1976 gründeten in Dublin vier Schüler eine Musikgruppe, die es innerhalb weniger Jahre schaffte, sich nicht nur in ihrer Heimat und im benachbarten Großbritannien als feste Rockgröße zu etablieren, sondern auch in den USA ein so großes Publikum zu begeistern, dass sie dort bereits 1986 als »Band der 80er« gefeiert wurde. Mit ihrem charismatischen Sänger Bono, dessen politisch und religiös gefärbten Liedern, einer mitreißenden Rhythmusgruppe (bestehend aus Bass und Schlagzeug) und dem eigenwilligen Gitarrenspiel von »The Edge« prägte die Gruppe einen Sound, der seine Einflüsse aus Rock, New Wave und Rhythm and Blues bezog und dennoch ganz einmalig und wiedererkennbar war.
 
 Anfänge und Debüt
 
Sänger Bono Vox (eigentlich Paul Hewson; * 10. 5. 1960), Gitarrist »The Edge« (David Evans; * 8. 8. 1961), Bassist Adam Clayton (* 13. 3. 1960) und Schlagzeuger Larry Mullen Jr.(* 31. 10. 1961) gründeten 1976 in ihrer Heimatstadt Dublin die Gruppe »Feedback«. Sie spielten, damals noch mit Dick Evans als fünftem Mann, Songs der Beatles und der Rolling Stones nach und traten bei kleineren Veranstaltungen auf. Im Jahr darauf - von London aus schwappte die Punkwelle auch nach Irland - änderten sie ihren Namen in The Hype, und Dick Evans stieg aus, um Gründungsmitglied der Virgin Prunes zu werden. Unter dem endgültigen Namen U2 und in der nun stabilen, bis heute unveränderten Besetzung tummelte sich die Gruppe bis ins Frühjahr 1978, nun mit eigenem Material, in der Pub- und Klubszene. Im März des Jahres gewannen sie einen lokalen Bandwettbewerb in Limerick und kamen in Kontakt mit der Plattenfirma CBS. Im Mai wurde der Manager Paul McGuiness, der bereits Gruppen wie die Stranglers betreute, auf sie aufmerksam, und nach Demoaufnahmen in den Windmill Lane Studios kam es zum Vertragsabschluss mit CBS Irland. Bis zum Herbst 1979 baute sich die Gruppe in ihrer Heimat eine respektable Fangemeinde auf, und als die EP (Maxisingle) »U2:3« (nur in Irland) erschien, kletterte sie an die Spitze der nationalen Hitparade. Der Erfolg außerhalb der Heimat musste allerdings erst erkämpft werden. Eine kleine Großbritannientour stieß im Winter 1979/80 noch auf wenig Interesse; ein Konzert im Londoner Pub »Hope & Anchor« lockte gerade mal neun zahlende Gäste an (zudem wurde die Gruppe dort ironischerweise als »V 2« angekündigt). In Irland hingegen war U2 die unangefochtene Nummer 1, und nach ausverkauften Konzerten und großer Unterstützung durch die heimatlichen Medien war der Erfolg in England (und damit Europa) eigentlich nur eine Frage der Zeit. Island Records nahm die Gruppe im März 1980 unter Vertrag, und zeitgleich mit der Veröffentlichung der ersten Single, »11 o'clock tick tock«, startete eine weitere Tournee durch das Vereinigte Königreich. Als im November die erste LP, »Boy«, erschien, absolvierte U2 die ersten Auftritte in den USA, dem Land, das bald der bedeutendste Markt für die Gruppe werden sollte. Nach einer größer angelegten Tournee durch die USA im Frühjahr 1981 konnte sich »Boy« in den dortigen Charts platzieren (Nummer 63), in die englische Hitparade stieg die LP hingegen erst im August ein (Nummer 52), was möglicherweise an einem fehlenden Hit und der insgesamt recht gälisch-irischen Anmutung lag (in England regierte der coole, keyboardlastige New Wave). Doch die Gruppe hatte, mit Steve Lillywhite als Produzent, eine Reihe hymnischer Songs vorgelegt, die live echte Knaller waren und auch auf Platte ahnen ließen, welche Energie diese junge, sendungsbewusste Band antrieb.
 
 Auf dem Weg zum Gipfel
 
Im Herbst 1981 legte U2 die zweite LP, »October«, vor. Sie war wieder von Lillywhite produziert und wieder in den Dubliner Windmill Lane Studios, einem auch in Zukunft festen Stützpunkt der Gruppe, aufgenommen worden. Der Erfolg hielt sich trotz eingängiger Mitsingnummern wie »Gloria« oder »40« in Grenzen, doch die Gruppe trat unermüdlich auf und ging im Sommer 1982 wieder ins Studio. Die Aufnahmetätigkeit resultierte in »War«, einem Album, das mit »Sunday bloody sunday« und »New year's day« zwei Riesenhits enthielt und die Gruppe quasi über Nacht aus ihrem Schattendasein herausriss. Beide Songs spielten auf die schwierige politische Lage in Nordirland an und wurden von Publikum und Presse als Protestsongs interpretiert. Die LP erreichte im Februar 1983 Platz 12 der amerikanischen Charts, in England stieg sie auf Platz 1 ein. Die Konzerte waren in der Folge ausverkauft, und U2 trat innerhalb kürzester Zeit bei immer größeren Veranstaltungen auf, wobei die Jungs vom Publikum begeistert gefeiert wurden. Als mitreißendes Dokument der entstehenden U2-Begeisterung und ihrer fulminanten Auftritte gleichermaßen erschien im November 1983 die Mini-LP »Under a blood red sky«, die Mitschnitte vom Loreleyfestival sowie Konzerten in Boston und Denver enthielt und zum erfolgreichsten Livealbum der Rockgeschichte avancierte (das Konzert in Denver wurde 1999 in einer Auflistung der bedeutendsten Ereignisse der Rockgeschichte von einem amerikanischen Magazin auf Platz 40 eingereiht). Im Winter trat die Gruppe erstmalig in Japan auf, und im Sommer 1984 begann eine Welttournee. Zu Hause in Irland hatten die Musiker in diesem Jahr gemeinsam mit ihrem Manager ein eigenes Plattenlabel, »Mother Records«, ins Leben gerufen, das jungen, meist irischen Künstlern eine Chance gab. Im Oktober 1984 erschien »The unforgettable fire«, die nächste Studio-LP und gleichzeitig das nächste Nummer-1-Album. Mittlerweile waren als Produzenten Brian Eno und Daniel Lanois tätig geworden, was sich in einer ausgewogeneren, weniger kantigen Musikmischung bemerkbar machte: U2 war damit endgültig auf dem Weg zu »Mainstream« und »Massenkompatibilität«. Die Singleauskopplung »Pride (In the name of love)«, ein weiterer Riesenhit, war dem Andenken Martin Luther Kings gewidmet und unterstrich das Anliegen der Gruppe, vor allem ihres Texters und Sängers Bono: Ganz im Sinne der Frohen Botschaft Jesu Christi kämpften sie für Frieden und Liebe.
 
 Die »Band der 80er«
 
Das Jahr 1985 begann für U2 mit einer Tournee durch amerikanische Sportarenen, die dazu beitrug, dass die legendäre Musikzeitschrift »Rolling Stone« bereits zu diesem Zeitpunkt - in der Mitte des Jahrzehnts - die Gruppe mit der Bezeichnung »Band der 80er« adelte. Nach der Veröffentlichung der eher als Lückenbüßer fungierenden EP »Wide awake in America« stand die Gruppe im Juli des Jahres im absoluten Zentrum des musikalischen Geschehens, als sie bei Bob Geldofs wohltätigem »Live Aid«-Spektakel, einem einmaligen, annähernd weltweit ausgestrahlten Zusammenschluss der bedeutendsten Rockmusiker, im Londoner Wembley-Stadion einen fulminanten Auftritt absolvierte (die »Rolling Stone«-Leser wählten diesen am Jahresende zum besten der gesamten Veranstaltung). Bono beteiligte sich im November an der Single »Sun city« (und dazugehörigem Video) des von Little Steven organisierten Projekts »Artists united against apartheid«, zur begleitenden LP steuerte er »Silver and gold« bei, das mit den Rolling Stones Keith Richards und Ron Wood aufgenommen wurde. Im Frühjahr 1986 startete die Gruppe zu einer neuen Welttournee, in deren Verlauf sie auch zwei Wochen lang an dem von Bill Graham, dem legendären Konzertveranstalter und Rockmogul, für Amnesty International organisierten »A conspiracy of hope«-Projekt teilnahm und gemeinsam mit Superstars wie Sting, Peter Gabriel, Lou Reed und Bryan Adams in den USA auftrat. Im August ging U2, wieder mit Eno und Lanois, ins Studio, um an einer neuen Platte zu arbeiten. Kurz nach Beginn einer weiteren, nun auf 110 Termine angelegten Welttournee erschien im März 1987 »The Joshua tree«, das Album, das nicht nur den künstlerischen Höhepunkt der Gruppe markierte, sondern sich innerhalb kürzester Zeit als ein Meilenstein der Rockgeschichte entpuppte. Ganze 48 Stunden dauerte es, bis die Platte Platinstatus erreicht hatte, nach der ersten Woche waren über 200 000 Kopien verkauft, und das Album hielt sich neun Wochen lang auf Platz 1 der Charts in den USA. Es war eine Platte der Superlative: hervorragende Produktion, herrlich eingespielte und so clevere wie eingängige Songs, Bonos Stimme so »soulig« wie nie zuvor und mit »With or without you« (U2s erster Nummer-1-Single), »I still haven't found what I'm looking for« sowie »Where the streets have no name« gleich drei Hitsingles. Daraufhin gab es Auszeichnungen in Form eines MTV-Awards für das Video zu »With or without you«, eines (von der britischen Phonoindustrie vergebenen) Brit-Awards als »Beste internationale Gruppe« und zweier Grammys für das »Album of the year« sowie die »Best rock performance«. Quasi als Nachbeben von »The Joshua tree« und ähnlich erfolgreich erschien im Herbst 1988, nach weiteren Tourneen mit ausverkauften Konzerten, das Doppelalbum »Rattle and hum« (Nummer 1 in USA und Großbritannien), das Livemitschnitte aus den vergangenen zwei Jahren und neues Studiomaterial enthielt. Aufnahmen entstanden unter anderem im legendären Sun Studio in Memphis, von wo aus der Rock 'n' Roll und namentlich Elvis Presley seinen Siegeszug um die Welt angetreten hatte (Bono zeigte sich im Zuge dieser Arbeit als langjähriger Elvis-Fan). Auch »Rattle and hum« warf mit »Desire«, »Angel of Harlem«, »When love comes to town« (mit B. B. King) und »All I want is you« wieder eine Reihe von Erfolgssingles ab, parallel zur Platte kam eine gleichnamige abendfüllende Tourneedokumentation in die Kinos, und wieder gab es hohe Auszeichnungen für Gruppe und Album.
 
 Neuorientierung
 
Nach diesem Erfolgsmarathon war der Gruppe klar, dass weitere Steigerungen des bisherigen Konzepts weder inhaltlich noch kommerziell so ohne weiteres möglich waren. Die Gruppe hatte alles erreicht, was für eine Rockgruppe erstrebenswert war, und um die Arbeit nicht zur Routine verkommen zu lassen, stand eine Neuorientierung an. Dementsprechend verstrich geraume Zeit bis zur nächsten Plattenveröffentlichung. In den Berliner Hansa-Studios aufgenommen, markierte »Achtung Baby« im Herbst 1991 eine Abwendung von dem elegisch-hymnischen Stil, der der Gruppe ihr Millionenpublikum verschafft hatte, hin zu einem experimentelleren Ansatz. Nichtsdestotrotz erreichten sowohl die LP als auch Singleauskopplungen wie »Mysterious ways«, »One«, »Even better than the real thing« und »Who's gonna ride your wild horses« Spitzenpositionen in den Charts. Im Februar 1992 fand das erste Konzert der so genannten »Zoo TV Tour« statt, bei der U2 nicht nur live spielte, sondern versuchte, ein mit speziellen Events und Gastauftritten von Rock- und Popstars gespicktes Multimediaspektakel auf die Beine zu stellen. Die Tour ging im August des Jahres in das »Zoo TV Outside Broadcast«-Projekt über und führte die Gruppe in die großen Stadien; am Jahresende hatte »Zoo TV« über 60 Millionen Dollar eingespielt. Nach weiteren Auszeichnungen und Preisen wurde das »Zoo«-Projekt im Mai 1993 unter der Bezeichnung »Zooropa '93« fortgesetzt, und im Juli erschien die während der Tourneepausen aufgenommene LP »Zooropa«, eine weitere Nummer 1 in den USA und Europa, die bis zum Tourende im Dezember des Jahres über 2 Millionen Mal verkauft wurde und im März 1994 einen Grammy für das »Best alternative music album« erhielt.
 
 Reifejahre und neue Projekte
 
Hatte Bono, mit oder ohne Band, schon des Öfteren eine große Neigung zur Zusammenarbeit mit anderen Künstlern demonstriert, beteiligte er sich insbesondere seit Anfang der 90er-Jahre regelmäßig an Spezialprojekten. Ende 1993 sang er mit Frank Sinatra im Duett (»I've got you under my skin«), 1994 nahm er mit dem alten Freund Gavin Friday (von den Virgin Prunes) »In the name of the father« für den gleichnamigen Kinofilm auf, 1995 sang er bei Luciano Pavarottis Kinder-Benefizveranstaltung im italienischen Modena »Miss Sarajevo« und »One« (veröffentlicht auf dem Album »Pavarotti & friends«). Bono verbrachte den Jahreswechsel 1995/96 auf Einladung des bosnischen Außenministers in Sarajevo und inszenierte sich damit einmal mehr als Kultur- und Friedensbotschafter. Daneben war er am Drehbuch für den Film »The Million Dollar Hotel« seines Freundes Wim Wenders beteiligt. Der Film, der die Geschichte eines Hotels in Los Angeles schildert, kam im Frühjahr 2000 in die Kinos und enthielt im Soundtrack mehrere, zum Teil bis dahin unveröffentlichte U2-Songs. Auch die anderen Bandmitglieder waren nicht untätig, wobei insbesondere Claytons und Mullens Titelmusik zu dem Film »Mission: Impossible« 1996 sehr erfolgreich war (Nummer 7 in USA und Großbritannien). Lange vorangekündigt, startete im April 1997 eine weitere Welttournee, die unter dem Titel »PopMart« 62 Stationen in 20 Ländern hatte. Nach der Vorabsingle »Discotheque«, in deren Video die irischen Erfolgsrocker sich als End-70er-Discotruppe à la Village People gebärdeten, erschien das Album »Pop«, das in den USA sofort auf Platz 1 schoss und mit »Staring at the sun«, »Last night on earth« sowie »If god will send his angels« weitere Singles abwarf. Die »PopMart«-Tour war, nicht nur wegen der mitgeführten größten Videoleinwand der Welt, derart gigantomanisch angelegt und so gut besucht, dass eine Zuschauerzahl von »nur« 18 000 als Riesenflop gewertet wurde (der Fall trat im November in Florida ein), dabei aber wirklich eine Ausnahme darstellte (in Mexiko City spielte die Band vor über 100 000 Zuschauern). Insgesamt an die zwei Millionen Menschen sahen die »PopMart«-Show live, um die 80 Millionen Dollar wurden eingespielt, und nach zahllosen weiteren Ehrungen schien es, als ob diese Geschichte bis ins Unendliche fortgesetzt werden könnte, doch das Jahr 1998 brachte so etwas wie eine Besinnung und eine Art Zwischenbilanz. Zum einen erschien mit »Sweetest thing« ein Song, der bereits 1980 aufgenommen worden war und damit den ursprünglichen Sound der Gruppe transportierte (Nummer 3 in Großbritannien). Einer der bedeutendsten Momente in der einmaligen und von Ereignissen überhäuften Karriere von U2 trat ein, als es der Gruppe 1999 gelang, bei einem Konzert die führenden Politiker der beiden verfeindeten nordirischen Parteien auf der Bühne zusammenzubringen und damit einen Beitrag zu dem zähen Friedensprozess in Nordirland zu leisten. Eine bedeutende Ehrung hingegen wurde U2 am Jahreswechsel 1999/2000 zuteil, als die Gruppe bei der großen Millenniumsumfrage der BBC zur viertbesten Band aller Zeiten gewählt wurde. Und im März 2000 verlieh die Stadt Dublin ihren berühmten »Söhnen« die Ehrenbürgerschaft. Ein halbes Jahr später brachten die Jungs ihr gefeiertes Album »All that you can't leave behind« heraus.


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