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ENGEL

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Engel: übersetzung

himmlischer Wächter; Seraphim; Kerub; Gottesbote; Cherub

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En|gel ['ɛŋl̩], der; -s, -:
a) (nach christlicher Vorstellung) mit Flügeln ausgestattetes, überirdisches Wesen von menschlicher Gestalt (als Bote Gottes):
der Engel der Verkündigung.
Zus.: Racheengel, Rauschgoldengel, Schutzengel, Todesengel, Weihnachtsengel.
b) als Helfer oder Retter wirkender Mensch:
sie ist mein guter Engel; er kam als rettender Engel; Sie sind ein Engel! Ohne Sie hätte ich das nicht geschafft.

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Ẹn|gel 〈m. 5
1. 〈christl. Rel.〉
1.1 von Gott geschaffener Geist zur Hilfe für den Menschen (Schutz\Engel)
1.2 Bote Gottes
2. Sinnbild der Reinheit, Selbstlosigkeit, Schönheit
● du bist ein \Engel!; mein \Engel! (als Kosewort); du ahnungsloser \Engel! du hast ja keine Ahnung; er erschien als rettender \Engel als Helfer in der Not; es geht ein \Engel durchs Zimmer (Redensart, wenn das Gespräch stockt, plötzl.Schweigen eintritt); die \Engel (im Himmel) singen hören 〈fig.〉 sehr starken Schmerz empfinden; schön wie ein \Engel [<ahd. angil, engil, engl. angel, got. aggilus <lat. angelus <grch. angelos „Bote“ (Übersetzung von hebr. malak „Bote“)]

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Ẹn|gel , der; -s, - [mhd. engel, ahd. engil < griech. ággelos = Bote (Gottes)]:
1. (Rel.) [als Bote Gottes wirkendes] meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen:
gute, gefallene E.;
der E. der Verkündigung, des Todes;
sie ist sanft und gütig wie ein E.;
ein blonder E. (jüngere [sanft wirkende] Person mit längerem blondem Haar);
R ein E. fliegt, geht durchs Zimmer (kennzeichnet eine Situation, bei der eine Unterhaltung plötzlich verstummt, irgendwo große Stille eintritt);
ein E. mit einem B davor (ugs.; bes. Kind, das sich frech, rüpelhaft, gar nicht so benimmt, wie man es von ihm erwartet; scherzhafte Bildung aus dem Buchstaben B u. Engel = Bengel);
die E. im Himmel singen/pfeifen hören (ugs.; sehr starke Schmerzen haben; nach der Vorstellung von einem Orchester der Engel, das ein Verstorbener musizieren hört, wenn sich ihm der Himmel auftut).
2.
a) als Helfer od. Retter wirkender Mensch:
er kam als rettender E.;
sie ist mein guter E.;
sie ist ein E. der Armen;
die Gelben E. (die Mitarbeiter der Straßenwacht des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs);
b) (ugs., oft iron.) harmloser, unschuldiger Mensch:
du ahnungsloser E.!;
er ist kein E.

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I
Engel
 
[von griechisch ángelos »Bote«], Begriff, der Mittler zwischen der Gottheit und den Menschen bezeichnet. In der Religionsgeschichte findet sich die Engelvorstellung v. a. in monotheistischen Religionen. - Der Engelglaube des Alten Testaments hat seine Ursprünge im altkanaanäischen Volksglauben, in babylonischen und spätiranischen (parsistischen) Vorstellungen und in fremden Gottheiten besiegter Völker. Engel traten auf als Boten und Söhne Gottes, als Heilige und Wächter, als himmlisches Heer und als Helfer des Menschen (Schutzengel). Allmählich entstanden für einige Engel Namen: Michael, Gabriel, Raphael und Uriel. - Im Neuen Testament treten Engel hauptsächlich als Boten Gottes (Luk. 1, 26 u. a.), aber auch als böse Geister (z. B. Matth. 25, 41) auf. In der Apokalypse des Johannes spielen Engel eine wichtige Rolle als Ausführer von Gottes Aufträgen. - Die christliche Lehre von den Engeln (Angelologie) sieht in den Engeln geistig-personale Mächte und Gewalten, die Gottes Willen auf Erden vollziehen. Ihre Klassifizierung in eine dreistufige Hierarchie von neun Chören durch Dionysius Areopagita (Engel, Erzengel, Fürstentümer; Mächte, Kräfte, Herrschaften; Throne, Cherubim, Seraphim) ist willkürlich und theologisch unverbindlich.
 
Die katholische Kirche glaubt an die Existenz guter Engel, aber auch böser Dämonen, die von Gott gut erschaffen, sich von ihm aber abwendeten und verdammt wurden (2. Petrusbrief 2, 4; Judasbrief 6; Engelsturz; im Volksglauben gilt der »gefallene« Engel Luzifer als Fürst der Dämonen). Sie zählt die Erschaffung, die Geistigkeit und die allgemeine Schutzherrschaft der Engel zum Glaubensgut. Dagegen gilt die Auffassung, dass jeder Christ einen eigenen Schutzengel hat, nur als sichere theologische Meinung. Die katholische Kirche billigt den Engeln einen relativen Kult zu. Diese Engellehre wurde auf dem 4. Laterankonzil (1215) entwickelt und in der Kirchenkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils erneut bestätigt. In den Ostkirchen ist der Glaube an Engel und ihre Einwirkung stark ausgeprägt. Die Engel zelebrieren die »himmlische Liturgie« (Jesaja 6). Evangelische Kirche: Im Altprotestantismus galten die Engel dem biblischen Text folgend als Gegenstand der Besinnung auf Gottes Fürsorge, doch waren sie ohne Bedeutung für die Vermittlung des Heils. In der modernen evangelischen Theologie werden sie unter dem Einfluss des neuzeitlichen Weltbildes immer mehr als mythische Vorstellungen verstanden.
 
In der Religionsgeschichte werden Engel auch als seelische Manifestationen einer Gottheit oder eines Menschen angesehen. Im Parsismus wird der Gott Ahura Masda ursprünglich von sieben ihm dienenden Geistern, personifizierten Idealen (den Amescha spentas), umgeben gedacht; die spätere Lehre stellte den Engeln böse Dämonen entgegen. Die christlich und jüdisch geprägte Engelslehre im Islam kennt Gott lobpreisende und in Gehorsam dienende Engel; 19 Engel bewachen die Hölle. An der Spitze der Engel steht Gabrail, von dem Mohammed seine Sendung und die Offenbarung Gottes empfing und der ihn durch die sieben Himmel führte; neben ihm die Engel Mikail, der Herr der Naturkräfte, Israfil, der beim Jüngsten Gericht die Posaune blasen und am Auferstehungstage die Toten wieder auferwecken soll, und der Todesengel.
 
Schon in frühchristlicher Zeit wird der Engel in der bildenden Kunst dargestellt - erst flügellos und als Mann, ab dem 4. Jahrhundert nach dem Vorbild antiker Viktorien und Genien geflügelt, im Gegensatz zu diesen aber voll bekleidet; seine Attribute sind Nimbus und Zepter oder Buchrolle. Die Engel sind meist weiß gewandet; in der byzantinischen Kunst und danach in der abendländischen Kunst tragen sie auch Hoftracht (Purpurmantel über hellblauem Untergewand und rote Schuhe). Etwa seit dem 6. Jahrhundert werden Engel mit sechs Flügeln (Cherubim) dargestellt, zwei und mehr Flügel (oft mit Augen besetzt) haben die Seraphim, die auch nur als Kopf mit Flügeln dargestellt werden. Die mittelalterliche Malerei und Plastik schuf zahlreiche jugendliche Engelsgestalten in der Tracht von Diakonen als Assistenzfiguren. Den neuen Typus des Kinderengels entwickelte die Kölner Malerei des 12. und 13. Jahrhunderts (seit der Spätgotik auch gefiederte Flügel). Ihm ähnlich ist der antike Putto, den die Renaissance zum engelhaften Wesen umdeutete. Diese Epoche nahm auch wieder das Vorbild der antiken Viktorien und Genien auf. Halb bekleidet erscheint der Engel v. a. im Barock und Rokoko, zuweilen gleicht er der Gestalt des Amor. Eine tiefer gehende gestalterische Auseinandersetzung mit dem Wesen des Engels zeigt sich bei Rembrandt. Im 19. Jahrhundert erscheinen Engel u. a. in den Bildern der Nazarener. Besonderer Beliebtheit erfreute sich das Motiv des Schutzengels. Im 20. Jahrhundert wurden Engel u. a. von E. Barlach, M. Chagall und P. Klee dargestellt. Als Einzelgestalt findet sich in der Kunst besonders Gabriel als Engel der Verkündigung, in der deutschen Kunst Michael, in der italienischen Kunst Raphael als Schutzengel (Engelskonzert)
 
Literatur:
 
E.-Darst. aus 2 Jahrtausenden, Ausst.-Kat., bearb. v. W. Krönig (1959);
 P. Schäfer: Rivalität zw. E. u. Menschen. Unters. zur rabbin. E.-Vorstellung (1975);
 E. Grether: Geistige Hierarchien (31980);
 W. Carr: Angels and principalities (Cambridge 1981);
 
E., bearb. v. P. L. Wilson (a. d. Engl., 1981);
 G. Adler: Erinnerungen an die E. (1986);
 A. Rosenberg: E. u. Dämonen. Gestaltwandel eines Urbildes (31992);
 C. Westermann: Gottes E. brauchen keine Flügel (61993);
 H. Vorgrimler: Wiederkehr der E.? (21994);
 
Das große Buch der E., hg. v. U. Wolff (21995).
 
II
Ẹngel,
 
1) latinisiert Ạngelus, Andreas, lutherischer Theologe und Historiograph, * Strausberg 16. 11. 1561, ✝ ebenda 9. 8. 1598; seit 1592 Pfarrer und Superintendent in seiner Heimatstadt, schrieb die umfangreichen »Annales Marchiae Brandenburgiae«, eine von 416 (dem angeblichen Gründungsjahr Brandenburgs) bis 1596 reichende Geschichte Brandenburgs in deutscher Sprache, die wegen der Einarbeitung später verloren gegangener Archivalien von Bedeutung ist.
 
 2) Erich, Regisseur, * Hamburg 14. 2. 1891, ✝ Berlin (West) 10. 5. 1966; inszenierte die Uraufführungen fast aller frühen Stücke B. Brechts bis zur »Dreigroschenoper« (1928) und wurde nach diesem wichtig für die Herausbildung des epischen Theaters. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wirkte er am Deutschen Theater in Berlin (Shakespeare-Inszenierungen: »Coriolan«, »Othello«, »Der Sturm«). 1945-50 leitete Engel die Münchener Kammerspiele. Mit Brechts Berliner Ensemble inszenierte er dessen »Herr Puntila und sein Knecht Matti« (1949), »Mutter Courage und ihre Kinder« (1951), »Leben des Galilei« (1957). - Besonders Komödienfilme machten ihn als Filmregisseur bekannt.
 
Werke: Filme: Pygmalion (1936); Mädchenjahre einer Königin (1936); Der Maulkorb (1938); Altes Herz wird wieder jung (1943); Affaire Blum (1948); Der Biberpelz (1948); Der fröhliche Weinberg (1952).
 
Schriften: Über Theater und Film (1971); Schriften über Theater und Marxismus (1972).
 
 3) Johann Carl Ludwig, Baumeister, * Berlin 3. 7. 1778, ✝ Helsinki 14. 5. 1840; studierte an der Berliner Akademie mit K. F. Schinkel. 1816 wurde er mit Planung und Ausführung des Ausbaus von Helsinki zur Hauptstadt des autonomen russischen Großfürstentums beauftragt. Seine klassizistischen, auch vom russischen Empirestil beeinflussten Bauten (Altes Senatsgebäude, 1818-22; Universität, 1828-32; Kathedrale, 1830 ff., erst 1852 nach veränderten Plänen vollendet) prägen das Zentrum der Stadt.
 
 4) Johann Christian von, österreichischer Historiker, * Leutschau (tschechisch Levoča) 17. 10. 1770, ✝ Wien 20. 3. 1814; trat nach dem Studium in Göttingen 1791 in die Wiener Hofkanzlei für Siebenbürgen ein; sammelte das weit gestreute Quellenmaterial und wurde mit seinen Werken zur Geschichte Südosteuropas einer der Begründer der Südosteuropaforschung.
 
Werke: Geschichte des ungarischen Reiches und seiner Nebenländer, 4 Bände (1797-1804); Geschichte des Königreichs Ungarn, 5 Bände (1814-15).
 
 5) Johann Jakob, Schriftsteller, * Parchim 11. 9. 1741, ✝ ebenda 28. 6. 1802; eine führende Gestalt der Berliner Aufklärung, war 1776-86 Professor der Moralphilosophie und der schönen Wissenschaften am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, Prinzenerzieher (»Fürstenspiegel«, 1798), besonders Lehrer des späteren Königs Friedrich Wilhelm III.; mit K. W. Ramler 1787-94 Direktor des neu errichteten Berliner Nationaltheaters. Engel schrieb im Gefolge G. E. Lessings und C. F. Weisses Bühnenstücke, den Zeitroman »Herr Lorenz Stark« (1801) sowie den ersten Versuch einer Systematik der Schauspielkunst: »Ideen zu einer Mimik« (2 Bände, 1785/86).
 
Weiteres Werk: Der Philosoph für die Welt, 4 Bände (1775-1803).
 
 6) Karl, schweizerischer Pianist, * Birsfelden 1. 6. 1923; Schüler von P. Baumgartner und A. Cortot, lehrte 1954-86 an der Musikhochschule Hannover; trat als Solist, Kammermusiker (u. a. mit P. Casals, P. Tortelier und S. Végh) und Liedbegleiter (u. a. von D. Fischer-Dieskau und H. Prey) hervor. Schwerpunkte seines solistischen Repertoires bilden Werke von Mozart, Beethoven und Schumann.
 
 7) Wolfgang, Regisseur und Schauspieler, * Schwerin 13. 8. 1943; Debüt als Schauspieler 1965 in Schwerin; u. a. 1974—76 Regisseur an den Landesbühnen Sachsen-Radebeul, 1980-91 am Staatsschauspiel Dresden; ab 1991/92 Schauspieldirektor in Frankfurt am Main, seit 1995 Intendant in Leipzig.

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Ẹn|gel, der; -s, - [mhd. engel, ahd. engil < griech. ággelos = Bote (Gottes)]: 1. (Rel.) [als Bote Gottes wirkendes] meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen: gute, gefallene E.; der E. der Verkündigung, des Todes; sie ist sanft und gütig wie ein E.; Er war eine Schönheit. Wie ein schwarzer E. (Frings, Männer 285); ein blonder E. (jüngere [sanft wirkende] Person mit längerem blondem Haar); R ein E. fliegt, geht durchs Zimmer (wenn die Unterhaltung plötzlich verstummt, wenn irgendwo große Stille eingetreten ist; nach der Vorstellung, dass beim Erscheinen eines Engels alle betroffen schweigen würden); das hat dir ein/dein guter E. eingegeben (da hast du eine glückliche Eingebung gehabt); *[auch] nicht gerade ein E. sein (ugs.; sich nicht immer mustergültig verhalten, benehmen): Ich habe drei erwachsene Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, die alle drei keine E. waren (Ziegler, Kein Recht 301); ein E. mit einem B davor (ugs.; bes. Kind, das sich frech, rüpelhaft, gar nicht so benimmt, wie man es von ihm erwartet; scherzhafte Bildung aus dem Buchstaben B u. Engel = Bengel); die E. im Himmel singen/pfeifen hören (ugs.; sehr starke Schmerzen haben; nach der Vorstellung von einem Orchester der Engel, das man musizieren hört, wenn sich einem Verstorbenen der Himmel auftut). 2. a) als Helfer od. Retter wirkender Mensch: sie ist mein guter E.; er kam als rettender E.; mit ihrer Hilfsbereitschaft ist sie ein [wahrer] E.; sie ist ein E. der Armen; *die gelben E. (die Mitarbeiter der Straßenwacht des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs); b) (ugs., oft iron.) unschuldiger Mensch: er ist kein E.; du ahnungsloser E.!


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