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ELISABETH CHARLOTTE, HERZOGIN VON ORLEANS

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Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans, Herzogin von Orleans, eine eben so geistvolle als liebenswürdige Frau, die sich selbst an dem leichtsinnigen Hofe eines Ludwig's XV. die Strenge ihrer Sitten, die Offenheit ihres geraden deutschen Charakters erhielt, und inmitten verschwenderischer Feste und rauschender Vergnügungen dem stillen Tempeldienste den Musen lebte. Sie war die älteste Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz und im Jahr 1652 zu Heidelberg geboren. Die Leitung ihrer Erziehung hatte ihre vortreffliche Tante, die Kurfürstin Sophie von Hannover, übernommen, und ihr verdankte Elisabeth nicht nur die Ausbildung ihres Gemüthes zu jener frommen Religiosität, zu jenem erhabenen Edelmuth, die ihr auch in Frankreich die allgemeinste Verehrung gewannen, sondern auch das Gebiet der Künste und Wissenschaften, in welches sie sich im Laufe ihres spätern Lebens fast ganz von dem Geräusche der Welt abschied, ward ihr von jener geistreichen und tugendhaften Fürstin erschlossen.Erst 19 Jahre alt, wurde Elisabeth an den Herzog Philipp von Orleans vermählt und folgte diesem nach Frankreich. Daß sich der einfach fromme Sinn, die edle Gemüthsreinheit der deutschen Fürstentochter wenig in Umgebungen schickte, denen Prunk, Etiquette und Eitelkeit jenes unnatürliche, verzerrende Gepräge, das man damals unter gutem Ton und seiner Bildung verstand, aufdrückten, darf uns nicht wundern; Elisabeth wurde von ihrem Gemahl wenig beachtet, um so ungestörter konnte sie sich ihre eigne Sphäre schaffen und ihrer Liebe zu den Wissenschaften nachleben. Die Gunst, mit welcher sie vom Könige Ludwig XIV. beehrt ward, der für seine Person über die Oberflächlichkeit seines Zeitalters wohl erhaben war, der Geschmack, Geistesbildung und Kunstsinn in hohem Grade besaß, entschädigte die Herzogin von Orleans für manche Unannehmlichkeiten ihres Lebens. Der König schätzte ihre Gelehrsamkeit und ihren Charakter. Sie stand mit vielen deutschen Gelehrten, namentlich mit Leibnitz, in genauer Verbindung, und legte in ihren Briefen, die fast alle in des Professors Schütz »Leben und Charakter der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orleans, Leipzig, 1820« enthalten sind, die interessantesten Notizen zur Charakteristik ihrer Umgebungen und ihrer Epoche nieder. Sie starb 1722 zu St. Cloud.

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