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AARGAU

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Aargau: übersetzung

Aar|gau, der; -[e]s:
Schweizer Kanton.
Dazu:
Aar|gau|er, der; -s, -;
Aar|gau|e|rin, die; -, -nen.

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Aargau,
 
Kanton der Schweiz, an der unteren Aare im deutschsprachigen Gebiet, 1 404 km2, (19989) 540 600 Einwohner; Hauptstadt ist Aarau. Der Kanton umfasst südöstlich der Aare einen Teil des Mittellandes mit den Tälern der Pfaffneren, Wigger, Suhre, Wyna, Hallwiler Aa, Bünz, Reuss, Limmat und Surb, im Nordwesten einen Teil des Jura (im Süden Faltenketten, im Norden Aargauer Tafeljura). Neun Zehntel der Fläche werden durch Wald, Wiesen, Acker- und Rebland genutzt. Trotz starker Industrialisierung ist der Aargau ein Gebiet der Klein- und Mittelstädte geblieben.
 
Recht:
 
Die Verfassung vom 25. 6.1980 sieht als gesetzgebende und Aufsicht führende Behörde den Großen Rat (200 Mitglieder) vor, der auch für Finanzen zuständig ist. Oberstes Exekutivorgan ist der Regierungsrat (5 Mitglieder). Beide Behörden werden vom Volk auf 4 Jahre gewählt (Proporzwahlverfahren, Frauenstimmrecht seit 1971). Die Verfassung fixiert das Recht auf Referenden und Volksinitiativen sowie Entscheidungsbefugnisse des Volkes über wichtige Fragen der Rechtssetzung und der Finanzen.
 
Im Wappen (1803) symbolisiert der silberne Wellenbalken die Aare.
 
Bevölkerung:
 
Die Schulpflicht im Kanton Aargau währt acht Jahre. Die Unterstufe umfasst fünf Jahre Primarschule; die dreijährige Oberstufe wird in drei Zügen geführt: Real-, Sekundar- und Bezirksschule. Im Anschluss daran kann ein viertes, fakultatives Jahr absolviert werden. Darüber hinaus existieren Maturitätsschulen Typen A, B, C, D, E, ein Pädagogisch-Soziales Gymnasium, Diplommittelschulen, Seminarien, eine Höhere Pädagogische Lehranstalt, zahlreiche Berufs- und Fachschulen, eine Technikerschule, eine Höhere Technische Lehranstalt (Ingenieurschule) sowie eine Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule (gemeinsam mit dem Kanton Solothurn).
 
Wirtschaft:
 
Aargau ist ein stark industrialisierter Kanton mit (1991) 195 300 erwerbstätigen Einwohner (38 % der Bevölkerung). Seit 1945 siedelten sich zahlreiche mittlere und kleinere Unternehmen aufgrund der Standortvorteile an (zentrale Lage, dichte Besiedlung, gute Infrastruktur, Nähe zu den schweizerischen Hauptzentren Zürich, Basel und Bern); Wirtschaftsschwerpunkt ist der Raum Baden. Wachstumsbranchen sind v. a. Informatik, Elektronik und Dienstleistungen. Mit einem Volkseinkommen je Einwohner von (1993) 42 828 sfr. liegt der Kanton an 9. Stelle unter den 26 Kantonen.
 
In der Land- und Forstwirtschaft sind (1990) nur noch knapp 4 % der Beschäftigten tätig. Fast die Hälfte der Kantonsfläche wird landwirtschaftlich genutzt; 35 % sind Wald. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe hat abgenommen (1980: 8 213 Betriebe; 1990: 6 845 Betriebe), dagegen haben durchschnittliche Betriebsgröße und Mechanisierung zugenommen. Neben Ackerbau (v. a. Getreide) sind Wiesen und Weiden mit starker Milch- und Viehwirtschaft vorherrschend. In günstigen Lagen wird Obstbau betrieben, auf rd. 310 ha Weinbau (entlang den Flüssen Aare und Limmat).
 
Traditionelle Bereiche in Industrie und Gewerbe sind Elektrotechnik und Energie, weitere Branchen Metallverarbeitung, Maschinenbau, Textil- und Bekleidungsindustrie sowie Baustoffindustrie. Im industriellen Sektor (einschließlich Bergbau und Energie) arbeiten knapp 40 % der Berufstätigen. Darüber hinaus hat sich der Sektor Dienstleistungen stark ausgeweitet. Hier arbeiten (1990) rd. 57 % der Beschäftigten. Der Fremdenverkehr konzentriert sich auf die Schwefelthermen in Baden, Schinzach und Zurzach sowie auf das Solbad Rheinfelden.
 
Im Energiebereich erbrachten die Flusskraftwerke an Aare, Reuss und Limmat eine Leistung von (1990) 426 MW; die Kernkraftwerke mit Leichtwasserreaktoren Beznau I und II je 350 MW elektrische Leistung und das Kernkraftwerk Leibstadt gegenüber von Waldshut 990 MW elektrische Leistung (seit 1984 in Betrieb).
 
Verkehr:
 
Die zentrale geographische Lage bewirkt einen starken Transitverkehr, die Nähe zu den außerkantonalen Zentren Zürich und Basel einen zunehmenden Pendelverkehr.
 
Geschichte:
 
Die Römer besetzten Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. das von Helvetiern besiedelte Gebiet des Aargau (im 1. Jahrhundert n. Chr. Anlage des Legionslagers Vindonissa). Der Aargau (Name 763 erstmals belegt) wurde im 5. Jahrhundert von Alemannen besiedelt und im 6. Jahrhundert Teil des Fränkischen Reiches. Im Mittelalter unterstand er nacheinander den Grafen von Lenzburg, den Grafen von Kyburg und seit 1264 den Habsburgern. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau, der teils den Kantonen Bern, Luzern und Zürich einverleibt, teils als Gemeine Herrschaften verwaltet wurde. Das Fricktal blieb bis 1802 habsburgisch. Im 16. Jahrhundert setzte sich, v. a. in den von Bern beherrschten Gebieten, die Reformation durch. 1803 entstand der Kanton Aargau aus den ehemaligen bernischen Gebieten, den Gemeinen Herrschaften und dem Fricktal. Die konfessionelle Spaltung führte 1841 zum Aargauer Klosterstreit (Aufhebung aller Klöster) und war eine der Ursachen des Sonderbundes.
 
Literatur:
 
C. Tschopp: Der A. Eine Landeskunde (Aarau 21962);
 N. Halder u. a.: Gesch. des Kantons A., 1803-1953, 3 Bde. (ebd. 1953-78);
 S. Bircher: Politik u. Volkswirtschaft des A. (ebd. 1979).
 

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Aar|gau, der; -s: schweizerischer Kanton.


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m -s
Аргау (кантон в Швейцарии)


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