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BALTISCHE RELIGION

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bạltische Religion,
 
die vorchristliche Religion der baltischen Völker, der Letten, Litauer und Altpreußen (Prußen). Originalquellen der baltischen Religion sind nicht erhalten, doch geben - bei kritischer Wertung - kirchliche Verordnungen gegen das baltische Heidentum Auskunft, ebenso folkloristische Quellen, die jedoch mit fremden, zum Teil christlichen Elementen durchsetzt sind.
 
Als Hauptgottheit verehrten die baltischen Völker den Himmelsgott (lettisch Dievs, litauisch Dievas, altpreußisch Deiws), den sich die Bauern als Hofbesitzer und Viehzüchter dachten.Ihm zur Seite stand der Donnergott (lettisch Pērkons, litauisch Perkūnas, altpreußisch Percunis), der die Fruchtbarkeit förderte und die Lebensordnung bestimmte. Später, wohl unter christlichem Einfluss, wurde er zum Gegner des Teufels und Vernichter des Bösen. Eine bedeutsame Rolle spielte die Sonnengöttin Saule (litauisch Saulé); bisweilen trat sie in Beziehung zur Mondgottheit (lettisch Mēness, litauisch Mēnuo/Menulis, altpreußisch Menins). Von besonderem Gewicht war auch die Schicksalsgöttin Laima. Sie verlieh Glück und Erfolg, gab Fruchtbarkeit für Acker und Vieh.
 
Neben den höheren gab es niedere Gottheiten wie die der Erde, der Berge, Bäume, Steine, Flüsse. Die Kultfeiern, u. a. Lichtkulte, deren Erinnerung noch die Johannisfeier am 23/24. Juni bewahrt, hängen alle mit dem bäuerlichen Leben zusammen.
 
Literatur:
 
H. Biezais: Die Hauptgöttinnen der alten Letten (Uppsala 1955);
 H. Biezais: Die Gottesgestalt der lett. Volksreligion (ebd. 1961);
 H. Biezais: u. Å. V. Ström: German. u. b. R. (1975).


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