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BAUCH, LEISTE UND LEISTENBRUCH

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Bauch, Leiste und Leistenbruch
 
Unter der Bezeichnung Bauchwand versteht man die Muskulatur, die die Bauchhöhle vorn und seitlich begrenzt.
 
 Bauchwand
 
Die Bauchmuskulatur besteht aus mehreren größeren Muskeln, die sich zum Teil überlappen. Die verschiedenen Muskeln sind dafür zuständig, dass wir den Rumpf beugen und drehen können. Zudem sind sie an der Darmentleerung sowie an der Geburt beteiligt - wenn sie alle gemeinsam kontrahieren (Bauchpresse), werden nämlich alle Organe des Bauchraums zusammengedrückt.
 
Zu den wichtigsten Muskeln gehören der gerade Bauchmuskel (M. rectus abdominis), der sich über den gesamten Verlauf der Bauchhöhle gerade nach unten zieht. Er ist an den knorpeligen Enden der Rippen fünf bis sieben, am Brustbein sowie am Schambein befestigt. Drei Sehnen ziehen sich durch ihn hindurch. Unterhalb dieses langen Muskels ziehen sich der äußere und der innere schräge Bauchmuskel entlang - der innere schräge Bauchmuskel verläuft zum Teil unterhalb des äußeren schrägen Bauchmuskels. Vorn in der Mitte bilden beide Muskeln zusammen ein Sehnenband. Noch weiter im Inneren der Bauchwand ist der quere Bauchmuskel zu finden. Dieser windet sich von der Seite nach vorn und endet ebenfalls in einem Sehnenband.Alle diese Sehnenbänder verflechten sich etwa in der Mitte des Körpers und bilden vom Schwertfortsatz des Brustbeins ausgehend bis zum Schambein die Linea alba (weiße Linie). Der Pyramidenmuskel sorgt für die Spannung der Linea alba.
 
 Leistenkanal
 
Der Leistenkanal ist ein sich auf beiden Seiten des Körpers entlangziehender, bis zu 5 cm langer Hohlraum, der von der Bauchhöhle ausgehend durch die Bauchwand verläuft und damit die Bauchhöhle mit der weiter außen liegenden Schamgegend verbindet. Er besitzt zwei Öffnungen unterhalb der Bauchmuskulatur: den inneren Leistenring und den äußeren Leistenring, der durch den äußeren schrägen Bauchmuskel verläuft. Die Leistenkanäle besitzen vor allem beim Mann eine Funktion, denn sie beherbergen die Samenstränge, die sich von der Prostata zu den Hoden ziehen. Beim ungeborenen Jungen gelangen die lange Zeit in der Bauchhöhle befindlichen Hoden durch die Leistenkanäle in den Hodensack. Bei der Frau beinhalten die Leistenkanäle »nur« das runde Mutterband sowie den Imlach-Fettpfropf, das Fettgewebe des Leistenkanals.
 
 Brüche
 
An einigen Stellen ist die Bauchwand nicht so stabil wie an anderen (z. B. durch den Leistenkanal im Bereich der Leiste). Dies kann unter Umständen dazu führen, dass die Bauchwand aufgrund des hohen Drucks, der im Bauchraum herrscht, nachgibt und sich durch diese Lücke (Bruchpforte) das Bauchfell sackartig (Bruchsack), zum Teil gefüllt mit Eingeweiden oder Organabschnitten (Bruchinhalt), nach außen wölbt. Solche Brüche werden auch als Hernien bezeichnet.
 
Hernien können angeboren sein oder erworben werden - zu den angeborenen Hernien können z. B. Leistenhernien (Leistenbrüche) gehören. Erworbene Hernien haben ihre Ursache häufig in Übergewicht; auch durch anhaltende Verstopfung, bei der die Bauchpresse vermehrt eingesetzt wird, kann es zu einer Hernie kommen. Die häufigste Hernie ist der Leistenbruch, von dem zum größten Teil Männer betroffen sind. Unterschieden werden die indirekten Leistenhernien und die direkten Leistenhernien. Bei den indirekten Leistenhernien schiebt sich der Bruchsack mit dem Bruchinhalt seitlich der dort verlaufenden epigastrischen Blutgefäße in den Leistenkanal vor. Bei den direkten Leistenhernien gelangt der Bruchsack direkt - ohne die epigastrischen Gefäße seitwärts zu verschieben - vom Bauchraum in den Leistenkanal, dabei wölbt er gleichzeitig den an dieser Stelle sehr dünnen, geraden Bauchmuskel mit in den Leistenkanal hinein.
 
Relativ häufig sind zudem die Schenkelhernien, die vorrangig Frauen betreffen. Bei ihnen wölbt sich der Bruchsack unter dem Leistenband (bei Leistenhernien stets oberhalb des Leistenbands), einem Band, das sich vom Scham- zum Darmbein zieht, nach außen vor. Bei den Nabelhernien wölbt sich der Bruchsack am Nabel vor. Hernien müssen stets operativ verschlossen werden, denn es droht bei allen Hernien (auch bei denen, die keine Schmerzen bereiten) die Gefahr, dass sich der Bruchsack in der Bruchpforte einklemmt und die im Bruchsack enthaltenen Eingeweide oder Organteile von der Blutversorgung abgeschnitten werden. Das kann unter Umständen lebensgefährliche Folgen haben: Ist z. B. ein Darmabschnitt eingeklemmt, kann dieser absterben - es kommt zur Darmlähmung (Ileus) und nachfolgend meist zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis), die das Leben akut bedroht.


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