(WIE) AUF GLÜHENDEN KOHLEN SITZEN

[Wie] auf glühenden Kohlen sitzen

 

Die seit dem 17. Jahrhundert bezeugte Wendung bezieht sich vermutlich auf das Verfahren beim Gottesurteil oder bei der Folter im Mittelalter und spielt darauf an, dass jemand vor Unruhe oder Ungeduld hin und her rutscht, als ob er auf glühenden Kohlen säße. Wir gebrauchen die Wendung, um auszudrücken, dass jemand in Erwartung von etwas wegen einer Verzögerung, Behinderung o. Ä. voller Unruhe ist: Sie saß wie auf glühenden Kohlen: Ihr heimlicher Freund würde in wenigen Minuten klingeln und die Eltern, die schon vor einer Stunde aufgebrochen sein wollten, waren noch immer im Haus. Wir saßen, während die Beamten die Visa kontrollierten, wie auf glühenden Kohlen.