Значение слова "BITTERFELDER WEG" найдено в 1 источнике

BITTERFELDER WEG

найдено в "Universal-Lexicon"

Bịt|ter|fel|der Weg 〈m.; - -s; unz.; DDR〉 kulturpolitische Direktiven der 1. u. 2. Bitterfelder Konferenz 1959 u. 1964, die eine enge Verbindung von Werktätigen u. Kunstschaffenden beinhalteten [nach der Stadt Bitterfeld]

* * *

Bịtterfelder Weg,
 
Programm zur Entwicklung einer »sozialistischen Nationalkultur« in der DDR, propagiert auf der »1.Bitterfelder Konferenz« (1959). Der Bitterfelder Weg sollte die Unterschiede zwischen Berufs- und Laienkunst verwischen, indem die Schriftsteller und Künstler direkt in der Produktion arbeiteten, ihre Werke den Arbeitern zur Beurteilung vorlegten und diese anleiteten, selbst künstlerisch tätig zu werden (»Greif zur Feder, Kumpel«). Die Reglementierung der individuellen künstlerischen Handschriften scheiterte, obwohl die Kampagne von der SED - auch materiell - massiv unterstützt wurde. Von den wenigen Beispielen gelungener literarischer Werke, die auf den Bitterfelder Weg zurückgehen, sind F. Fühmanns Reportage »Kabelkran und Blauer Peter« (1961) und B. Reimanns Roman »Ankunft im Alltag« (1961) zu nennen. Der Bitterfelder Weg brachte allerdings einen Aufschwung der Laienkunst in der DDR (»Arbeiterfestspiele«). Beispiele der bildenden Kunst sind B. Hellers Gemälde »Adieu, Elfenbeinturm« (1960) oder F. Cremers Lithographie »Fragen eines lesenden Arbeiters« (1965).


T: 36