Bräker,
Ulrich, schweizerischer Schriftsteller, * Näbis (bei Wattwil) 22. 12. 1735, ✝ Wattwil 11. 9. 1798; anfangs Hirtenjunge fast ohne Schulunterricht, entfloh 1756 während der Schlacht von Lobositz der gewaltsamen Rekrutierung in die Armee Friedrichs II. und lebte als Kleinbauer und Baumwollweber in seiner Heimat. Hier schrieb er als Autodidakt neben Shakespeare-Betrachtungen (»Etwas über William Shakespeares Schauspiele«, herausgegeben von W. Muschg, 1942) das kulturhistorisch wertvolle und für die Geschichte der deutschsprachigen Autobiographie bedeutsame Werk »Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg« (1789); es wird für die Jahre nach seinem Abschluss ergänzt durch seine Tagebücher. Ein Großteil seiner Manuskripte ist noch ungedruckt.
Ausgabe: Leben und Schriften des armen Mannes im Tockenburg, herausgegeben von S. Voellmy und H. Weder, 2 Bände (1978); Sämtliche Schriften in 5 Bänden, herausgegeben von A. Bürgi u. a. (1998 ff.).
Literatur:
H. Böning: U. B. Der arme Mann aus dem Toggenburg (1985).