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BLUT: ROTE BLUTKÖRPERCHEN

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Blut: Rote Blutkörperchen
 
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten, abgekürzt Erys) sind vor allem dafür zuständig, den Sauerstoff zu den Zellen zu transportieren.
 
 Form der Erythrozyten und Hämoglobin
 
Die Erythrozyten sind sehr klein und sehen aus wie flache Scheiben, die zur Mitte hin beidseitig eingedellt sind. Von ihnen sind ca. 25-30 Milliarden im Blut enthalten, die sich in der Regel ungeordnet in den Blutgefäßen befinden. In sehr kleinen Gefäßen lagern sie sich dicht hintereinander an (»Geldrollen«-Form). Sie besitzen keinen Zellkern, sind also nicht mehr zur Zellteilung fähig. Ihre Zellmembran ist jedoch für Wasser und kleinmolekulare Stoffe durchgängig. Die Erythrozyten verändern deshalb infolge osmotischer Prozesse ihre Form, abhängig von ihren Umgebungsbedingungen. Steigt die Konzentration an gelösten Stoffen im Blutplasma an, strömt durch Osmose Wasser aus den Erythrozyten ins Plasma - die Erythrozyten ziehen sich zusammen (Stechapfelform). Sinkt im Gegenteil die Konzentration an gelösten Stoffen im Plasma, gelangt Flüssigkeit in die Erythrozyten, sodass sie sich zu Kugelform aufblähen und sogar platzen können. Aus diesem Grund müssen alle Infusionslösungen genau dieselbe Konzentration an Stoffen wie das Blutplasma besitzen, damit die Erythrozyten nicht zugrunde gehen. Solche Lösungen werden isotone Lösungen genannt. Auch bei Krankheiten (z. B. Sichelzellenanämie) und Mangel an Nährstoffen können Form und Größe der Erythrozyten verändert sein.
 
Damit die Erythrozyten mit Sauerstoff beladen werden können, bedarf es des roten Blutfarbstoffs, der als Hämoglobin bezeichnet wird. Dieser Farbstoff (Häm), der den Erythrozyten während ihrer Reifungsphase zugeführt wird, besteht aus ringförmig angeordneten Aminosäureketten, in deren Mitte sich ein Eisenion befindet. Für die Bildung der roten Blutkörperchen ist es daher wichtig, dass dem Körper mit der Nahrung ausreichende Mengen Eisen (10-30 mg pro Tag) zugeführt werden, denn täglich geht dem Körper ca. 1 mg Eisen verloren, während der Menstruation verlieren Frauen sogar noch mehr Eisen.
 
 Blutbildung und Abbau von Erythrozyten
 
Die Bildung der Erythrozyten wird durch das von den Nieren hergestellte Hormon Erythropoetin gesteuert. Dieses Hormon regt das rote Knochenmark zur Produktion neuer Erythrozyten an. Es wird ausgeschüttet, wenn die Körperzellen zu wenig Sauerstoff erhalten, denn ein Erythrozytenmangel kann schließlich einen Sauerstoffmangel im Körper bedingen. Allerdings können auch Krankheiten (z. B. Lungenerkrankungen) zu einem Sauerstoffmangel der Zellen führen. In diesem Fall werden mehr und mehr Erythrozyten gebildet, um den Mangel auszugleichen. Die Folge: Das Blut dickt ein (Polyglobulie), weshalb es zur Gerinnselbildung und deshalb sogar zum Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen kann. Ein Aderlass mit anschließender Zufuhr von isotonischer Lösung kann bei Polyglobulie helfen.
 
Nach einiger Zeit (ca. 120 Tagen) sind die Erythrozyten erschöpft, sodass sie ihrer »Arbeit« nicht mehr oder nur noch unzureichend nachgehen können. Das ist der Zeitpunkt, zu dem sie vernichtet werden. Sie gelangen bei ihrer Zirkulation durch den Körper in die Milz, wo sie Poren durchqueren müssen, die so eng sind, dass sie nur von jungen, elastischen Erythrozyten passiert werden können. Die alten Erythrozyten bleiben in der Milz und werden zerstört. Zellreste werden von Makrophagen und Monozyten »aufgefressen« (phagozytiert). Der Blutfarbstoff Hämoglobin jedoch wird in seine Bestandteile Häm und Globin aufgespalten und das Eisenion wird »recycelt«, das heißt, es wird dem Körper wieder zugeführt. Die Leber wandelt das Häm in die Substanzen Bilirubin und Urobilinogen um, die über Stuhl und Urin ausgeschieden werden.
 
 Anämie
 
Von Anämie (Blutarmut) spricht man, wenn nicht genügend Erythrozyten hergestellt oder zu viele abgebaut werden und der Sauerstoffbedarf der Zellen nicht mehr vollständig gedeckt werden kann. Zu den Symptomen zählen Blässe sowie Atemnot und beschleunigter Herzschlag. Im schlimmsten Fall kann eine Anämie sogar zum Tod führen.
 
Meistens ist eine unzureichende Eisenaufnahme mit der Nahrung für die Anämie verantwortlich. Manchmal kann das Eisen vom Körper aber auch nicht richtig verwertet werden (z. B. infolge eines bösartigen Tumors). Auch ein Vitamin-B12- sowie ein Folsäuremangel können zur Anämie führen, da diese Stoffe bei der Bildung der Erythrozyten benötigt werden. Genauso kann eine Störung der Erythropoetin-Bildung eine Anämie verursachen, die meistens ihre Ursache in einer Schädigung der Nieren hat. Es gibt aber auch Krankheiten, bei denen die Erythrozyten vermehrt abgebaut werden. Dazu zählen u. a. bestimmte Autoimmunerkrankungen. Auch ein starker Blutverlust (z. B. durch Unfall, Operation) kann zur Anämie führen.
 
Siehe dazu auch: Stofftransport: Aktive und passive Vorgänge


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