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BLINDENPÄDAGOGIK

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Blindenpädagogik,
 
Bereich der Sonderpädagogik, der sich mit Theorie und Praxis der Erziehung und der allgemeinen und beruflichen Bildung von Blinden und Sehbehinderten sowie der Rehabilitation Erblindeter beschäftigt. Bei entsprechenden didaktischen Methoden unter Zuhilfenahme speziell entwickelter Unterrichtsmittel steht die Bildungs- und Lernfähigkeit Blinder und Sehbehinderter der der nicht Behinderten in nichts nach; die Motivation ist häufig stärker. Ziel der Blindenpädagogik ist die menschliche und berufliche Selbständigkeit der Blinden und Sehbehinderten und ihre soziale Integration. Die Aufnahme in Sonderschulen mit einer besonderen Didaktik, aus pädagogischen Gründen in für Blinde und Sehbehinderte getrennten Organisationsformen, ist in der Regel Voraussetzung für die Befähigung zur sicheren Orientierung und Bewegung im Raum. Die Abschlüsse der Sonderschulen für Blinde und Sehbehinderte entsprechen denen der Normalform der Grund-, Haupt- und Realschule und - in Hamburg und Marburg - auch des Gymnasiums sowie berufliche Schulen, worunter kaufmännische Berufsfachschulen eine besondere Rolle spielen.
 
Die Didaktik der Blindenpädagogik stützt sich auf die Entfaltung und Koppelung der beiden Wahrnehmungsfähigkeiten Tasten und Hören, um den Ausfall visueller Wahrnehmungsfähigkeiten und damit zusammenhängende Schwierigkeiten zu kompensieren.Dabei ist das Mobilitätstraining Grundlage der Erziehung vom Vorschulalter an. In der Grundschule wird Schreiben und Lesen mithilfe der 1825 erfundenen Blindenschrift gelernt. Grundlegend für den Anfangsunterricht bleiben auch andere einfache Unterrichtsmittel, die beim Tastsinn ansetzen, z. B. der Sandkasten sowie verkleinerte und vergrößerte Modelle von Objekten. Zu den Schwerpunkten der Blindenpädagogik gehören des Weiteren ein die visuellen Defizite ausgleichender Sprachunterricht, Sport, aktive und rezeptive Kunsterziehung (Musik, Modellieren), berufsbezogene Förderung und Rehabilitationsmaßnahmen. Bei spät Erblindeten bildet die Umsetzung der akustischen und haptischen Wahrnehmungen in vorstellungshafte Vergegenwärtigung der optischen Erscheinungswelt einen wichtigen Ansatz.
 
Literatur:
 
Hb. der Sonderpädagogik, hg. v. H. Bach u. a., Bd. 2: Pädagogik der Blinden u. Sehbehinderten (1985);
 L. Nielsen: Das Ich u. der Raum (a. d. Engl., 1993).


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