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BODIN

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Bodin: übersetzung

Bodin
 
[bɔ'dɛ̃], Jean, latinisiert Bodinus, französischer Philosoph und Staatstheoretiker, * Angers 1529 (oder 1530), ✝ Laon 1596; anfangs Karmeliter, seit 1560 als Jurist in Paris; trat 1571 in den Dienst des Herzogs von Alençon. Für einen Hugenotten gehalten, geriet Bodin 1572 während der Bartholomäusnacht in Lebensgefahr. Von 1577 bis zu seinem Tod war er Kronanwalt in Laon. Bei den Generalständen von Blois (1576) trat er als Deputierter des Dritten Standes als entschiedener Befürworter religiöser Toleranz auf. Im gleichen Jahr erschien sein Hauptwerk »Les six livres de la république«. Bodin entwickelte hier den Begriff der »Souveränität«: Der Herrscher steht als neutrale Macht (»pouvoir neutre«) über allen Parteien und vereinigt in absoluter Unabhängigkeit sämtliche Staatsgewalt in einer Hand. Dem Gesetz ist er nicht unterworfen. Als Preis dafür hat er Religionsfreiheit und Sicherheit aller Untertanen zu gewährleisten.Damit hat er den Weg zur Überwindung des religiösen Bürgerkriegs in Frankreich gezeigt, zugleich aber auch dem Absolutismus geistig vorgearbeitet. Doch ist die von Bodin geforderte souveräne Staatsgewalt nicht schrankenlos im Sinne eines T. Hobbes. Sie bleibt, wenn nicht an menschliches Gesetz, so doch an göttliches und natürliches Recht gebunden, dessen Wahrung für Bodin höchster Zweck des Staates ist. Bodin gelangte zu einer vergleichenden Betrachtung der verschiedenen Staatsformen, wie sie später auch Montesquieu in seinem »De l'esprit des lois« vornahm. Als einer der Ersten erkannte er den Zusammenhang von Geldmenge und Preis und erklärte die »Preisrevolution« des 16. Jahrhunderts mit dem Einströmen amerikanischer Edelmetalle nach Europa. In seiner religionsphilosophischen Spätschrift »Colloquium heptaplomeres de rerum sublimium arcanis abditio« (1593, herausgegeben von L. Noack, 1857) entwickelte Bodin seinen auf die Anerkennung der Verschiedenartigkeit der religiösen Bekenntnisse und den Verzicht auf Wiederherstellung der Glaubenseinheit gegründeten Toleranzbegriff.
 
Weitere Werke: Methodus ad facilem historiarum cognitionem (1566); La response au paradoxe de M. de Malestroict sur le faict des monnoyes (1568; neu herausgegeben von H. Hauser, 1932); Juris universi distributio (1578); La démonomanie des sorciers (1580); Universae naturae theatrum (1596).
 
Ausgabe: Œuvres philosophiques, herausgegeben von P. Mesnard, Band 1 (1951, mehr nicht erschienen).
 
Literatur:
 
E. Feist: Weltbild u. Staatsidee bei J. B. (1930);
 J. Moreau-Reibel: J. B. et le droit public comparé dans ses rapports avec la philosophie de l'histoire (Paris 1933);
 
J. B. Verh. der Internat. Bodin-Tagung in München, hg. v. H. Denzer (1973);
 P. T. King: The ideology of order. A comparative analysis of J. B. and Thomas Hobbes (London 1974);
 H. Quaritsch: Staat u. Souveränität, Bd. 1, S. 243 ff. (1970);
 H. Quaritsch: Staatsraison in B.s »république«, in: Staatsräson, hg. v. R. Schnur (1975).
 


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