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ADYGIEN

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Adygi|en,
 
Adygeja, Republik Adygien, Teilrepublik der Russischen Föderation (Russland) im nördlichen Kaukasus und seinem Vorland, 7 600 km2, (2000) 448 900 Einwohner; Hauptstadt ist Maikop. Adygien besteht im Süden aus von Mischwäldern bedeckten Hochflächen, die in den Nordteil des westlichen Kaukasus (bis 3 238 m über dem Meeresspiegel) übergehen. Der Norden wird vom Kubantiefland, das Teil der fruchtbaren Schwarzmeerniederung ist, eingenommen. Es herrscht ein mildes, feuchtes und sonnenscheinreiches Klima. Vorhanden sind Gold und andere Edelmetalle, Erdöl und -gas; dem Boden entspringen zahlreiche heilkräftige Mineralquellen. Von den Bewohnern, die sich mehrheitlich zur russisch-orthodoxen Kirche, sonst zum sunnitischen Islam bekennen, waren (nach der Volkszählung von 1989) 69 % Russen und 22 % Adygen. Die restlichen 9 % verteilen sich auf etwa 80 andere Völkerschaften. Durch Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen in nahe gelegenen Regionen nahm die Bevölkerungszahl durch Flüchtlinge und Umsiedler stark zu (etwa um 45 000).Wichtigste Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft (Anbau, teilweise mit Bewässerung, von Weizen, Mais, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Gemüse, Kartoffeln, Tabak und Melonen; Obst-, Weinbau und Viehzucht), der umfangreiche Fremdenverkehr (etwa 140 000 Touristen/Jahr), der Bergbau (besonders Erdöl und -gas) sowie die Nahrungsmittel- und Holzindustrie.
 
Geschichte:
 
Seit dem frühen MAdygien siedelten die Adygen am Unterlauf der Flüsse Kuban und Laba; sie handelten mit dem Byzantinischen Reich, von dem sie christianisiert wurden. Im 13. Jahrhundert durch das Mongolenreich der Goldenen Horde unterworfen, gerieten die Adygen im 16. Jahrhundert unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches und wurden durch die Krimtataren islamisiert. Der 1864 beendeten Eroberung des Nordkaukasus durch Russland folgten die Vertreibung beziehungsweise Emigration von rd. 90 % der Adygen (Herausbildung einer bedeutenden Diaspora, v. a. in der Türkei und in Jordanien) und die Einwanderung vieler landloser Bauern aus Russland. Im Mai 1918 errichteten die Bolschewiki im Nordwestkaukasus die »Kuban- und Schwarzmeer-Sowjetrepublik«; 1922 entstand das »Adygeisch-Tscherkessische Autonome Gebiet« (ab 1928 nur noch »Adygeisches Autonomes Gebiet« genannt). Im Oktober 1990 beschloss der Gebietssowjet die Umwandlung Adygiens in eine Republik, am 28. 6. 1991 erklärte Adygien seine Souveränität (administrative Ausgliederung aus der Region Krasnodar). Konfliktpotenziale bildeten sich durch Bestrebungen des vorwiegend von Russen besiedelten Industriebezirks Maikop nach Wiederanschluss an die Krasnodarer Region und durch die Forderung der Schapsugen (Untergruppe der Adygen) in den Ortschaften Tuapse und Sotschi der Region Krasnodar nach Angliederung an die Republik Adygien beziehungsweise nach Wiederherstellung eines 1924-45 existierenden Nationalkreises der Schapsugen. Spannungen entwickelten sich außerdem zwischen den Adygen und den in der Republik lebenden, von der russischen Zentralmacht geförderten Kubankosaken. In der multiethn., mehrheitlich russischen Bevölkerung Adygiens entstanden verschiedene nationale Bewegungen, u. a. die russische »Union der Slawen«. Die adygeische Bewegung »Adyge Chasä« war maßgeblich beteiligt an der Gründung der »Konföderation der nordkaukasischen Bergvölker« (1991) und propagierte die Bildung einer (alle tscherkessische Ethnien umfassenden) Republik Großadyge als ihr Ziel (Politik der nationalen Sammlung, Verstärkung der Kontakte zur Diaspora). Das Parlament (zur einen Hälfte aus Adygen und zur anderen aus Vertretern weiterer Nationalitäten zusammengesetzt) verabschiedete 1992 Gesetze zur Stärkung der Souveränität der Republik.


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