EIN LÄRM WIE IN EINER JUDENSCHULE
Ein Lärm wie in einer Judenschule
Die Redewendung geht darauf zurück, dass bei orthodoxen Juden die Synagoge auch »Schule« genannt wurde. Das Stimmengewirr beim Gebet, das von leisem Gemurmel oft zum lautem Anruf Gottes anschwoll und dem Außenstehenden wegen der hebräischen Sprache unverständlich war. Die veraltende umgangssprachliche Wendung wird noch gelegentlich in Bezug auf ein lautes Durcheinanderreden gebraucht. - So heißt es in Walter Kempowskis Roman »Uns geht's ja noch gold«: »Als er dann mal rief: das sei ja ein Lärm wie in einer Judenschule! (...) da wurde er entfernt« (S. 162).
Literatur:
Kempowski, Walter: Uns geht's ja noch gold. München: Carl Hanser Verlag, 1972.